Kopenhagen: Sightseeing in der Hauptstadt

Am nächsten Morgen lachte die Sonne und wir waren froh, gestern nicht mehr bis zu kleinen Meerjungfrau gelaufen zu sein. Das wollten wir jedoch heute morgen als erstes nachholen. Auf dem Weg zur Meerjungfrau kamen wir an der St. Albans Kirche und dem Hafen vorbei. Wir liefen am Wasser entlang und konnten die kleine Meerjungfrau schon von weitem erblicken.Die Bronzefigur auf einem Findling hat ihr Vorbild in dem gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. Mit einer Höhe von 125 cm gilt das Kunstwerk nach dem Entwurf von Edvard Eriksen als eines der kleinsten Wahrzeichen der Welt. Die Statue wurde immer wieder Opfer von Zerstörungen und Verunstaltungen. So wurden der Kopf (24. April 1964), der rechte Arm (22. Juli 1984) und wieder der Kopf (6. Januar 1998) abgesägt; auch wurde die Figur, wahrscheinlich mit Hilfe von Sprengstoff, vom Felsen gestürzt (11. September 2003). Die Skulptur wurde immer wieder restauriert und gegebenenfalls ergänzt, wozu auch eine der beiden noch vorhandenen originalen Gipsfiguren herangezogen wurde. Da der schreckliche Terroranschlag auf das französische Satiremagazon Charlie Hebdo noch keine Woche her war, befand sich auch an der Meerjungfrau eine Plakette mit der Aufschrift „Je suis Charlie“.

Wir spazierten noch ein wenig an der Promenade entlang und gelangten zum kleinen Yachthafen. Gegenüber des Yachthafens befindet sich der Eingang zum Kastell, das wir als nächstes aufsuchten. Es ist eine 1667 fertiggestellte Festung, das heute als Kaserne dient. Die in Form eines fast regelmäßigen Fünfecks innerhalb eines Systems von Wassergräben errichtete Anlage weist die fünf Bastionen Kongens Bastion, Dronningens Bastion, Prinsens Bastion, Prinsessens Bastion und Grevens Bastion, mehrere vorgelagerte Ravelins (Wallschild) und Kontergardenauf. Im Inneren befinden sich das Kommandantenhaus, die als Rechtecksaal ausgeführte Kirche mit Holztonne in der Mittelachse der Anlage, das unmittelbar anschließende Gefängnis sowie symmetrisch angeordnete Kasernen und Magazine. Auf Kongens Bastion wurde eine Windmühle errichtet. Wir liefen durch die Anlage und gelangten an der St. Albans Kirche wieder hinaus.

Vom Kastell begaben wir uns erneut zum Schloss Amalienborg und schossen dort ein paar schöne Fotos. Da es heute nicht regnete, machte das Sightseeing natürlich viel mehr Spaß. Von einem Besuch im inneren des Schlosses sahen wir jedoch ab, da wir uns stattdessen Schloss Rosenborg und seine Schatzkammer anschauen wollten.

Wir liefen zur Promenade und schlenderten ein wenig an ihr entlang. Gegenüber befindet sich das Opernhaus. Von hier gelangten wir automatisch zum Nyhavn. Der neue Hafen ist ein zentraler Hafen in Kopenhagen und eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die farbenfrohen Giebelhäuser an beiden Seiten des kleinen Hafenarms entstanden vorwiegend im 18. und 19. Jahrhundert. Das Hafenmillieu brachte frühzeitig zahlreiche Tavernen hervor und die Gegend ist bis heute mit seinen vielen Restaurants, Bierstuben und Tanzlokalen neben der Istedgade eines bekanntesten Vergnügungsviertel Kopenhagens. Als Hafen erlangte der Nyhavn jedoch nie große Bedeutung, da er von Anfang an zu klein und zu flach war. Ein sehenswertes Fleckchen.

Da wir jetzt ganz schön durchgefroren waren, begaben wir uns auf die Suche nach einem Cafe. Wir kamen an der französischen Botschaft vorbei, an der Blumen und andere Gegenstände zum Gedenken an die Todesopfer des schrecklichen Anschlags hingelegt worden waren. In einem kleinen Straßencafe kehrten wir ein und wärmten uns auf. Während Marcel bestellte, konnte ich die Wachablösung vom Schloss Amalienburg am Cafe vorbeilaufen sehen.

Vom Cafe liefen wir nun zum nahegelegenen Schloss Rosenborg. Rosenborg wurde bis 1710 als königliche Residenz genutzt. 1833 entschloss sich Friedrich VI. das Schloss und die dort aufbewahrten Sammlungen in ein Museum umzuwandeln, das 1838 eröffnet wurde. Hier sind unter anderem die dänischen Kronjuwelen ausgestellt. Das Gebäude wirkt fast wie ein Märchenschloss aus vergangenen Zeiten, umgeben von einem Wassergraben.

Bevor wir das Schloss betreten konnten, mussten wir unsere Taschen einschließen. Wir kauften ein Ticket für die Räume im Schloss und die im Erdgeschoss liegenden Kronjuwelen. Die Räume sind alle orginal erhalten. Wir betraten das ehrwürdige Gebäude und ließen uns inspirieren.

Auf der obersten Etage befindet sich der Rittersaal mit dem Krönungsthron, der von drei Löwen aus Silber bewacht wird. Im Rittersaal sind auch die berühmten Rosenborger Wandteppiche zu sehen, die dort seit 1693 ihren Platz haben und den Sieg König Christians V. im Krieg um Schonen von 1675 bis 1679 darstellen. Der Saal gehört zu den Hauptattraktionen des Schlosses. Interessant ist, dass der König und die Königin auf der linken Seite sitzen, während der Gast auf der anderen Seite sitzt. Wie die sich wohl unterhalten?

Vom Rittersaal begaben wir uns hinab zu den Kronjuwelen. Zuerst liefen wir durch einen Raum mit verschiedenen Ausstellungsstücken und betraten dann eine Art Tresor, in der sich die Juwelen befanden. Die Kronjuwelen sind wirklich einen Besuch wert. Nicht nur allerhand Geschmeide lässt sich bewundern, sondern auch die Königskronen.

Wir verließen den Prunksaal und gingen nach draußen. Dort holten wir unsere Sachen und liefen zum angrenzenden botanischen Garten. Die riesige 10 Hektar große Parkanlage liegt direkt in der Kopenhagener Innenstadt und ist besonders für ihre historischen Gewächshäuser aus dem Jahre 1874 bekannt. Genau die wollten wir besuchen, denn draußen gab es noch nicht so viel zu sehen.

Das eindrucksvollste Gewächshaus ist das alte Palmenhaus. Es ist 16 Meter hoch und eine schmale gusseiserne Wendeltreppe führt zu einem Gang in der Spitze. Fotos konnten wir allerdings nicht wirklich schießen, da die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist. Wir schlenderten durch die Gewächshäuser und wärmten uns auf. Das Wetter verschlechterte sich nun wieder etwas und so richtig Lust hatte ich nicht mehr draußen rumzulaufen. Wir begaben uns wieder nach draußen und liefen durch den Park zurück zum Schloss Rosenborg.

Durch die Innenstadt liefen wir Richtung Hotel. Wir kamen am runden Turm vorbei, den man auch besteigen kann. Allerdings ein teures Unterfangen. Besser war die Alternative im Schloss Christiansborg. Auch hier lässt sich eine Aussichtsplattform erklimmen und das vollkommen kostenlos. Das war sehr ungewohnt für Kopenhagen. Wir passierten die Sicherheitskontrolle und fuhren mit dem Aufzug hinauf. Von hier oben hatte man einen schönen Blick auf Kopenhagen. Es war nur sehr windig und lange hielten wir es nicht aus. Wir fuhren wieder hinab und schlenderten zurück zum Hotel. Dort holten wir unser Gepäck und machten uns auf dem Weg zum Bahnhof.

Vorher aßen wir noch einen Happen bei McDonalds und liefen danach zum Bahnhof. Es war bereits dunkel und wir kamen vorher noch am Rathaus vorbei.

Wir nahmen Abschied von Kopenhagen und gingen in den Bahnhof. Dort kauften wir das Ticket und saßen wenige Minuten später bereits im Zug zum Flughafen. Wir checkten ein, begaben uns zum Gate und flogen gegen 19:00 Uhr gen Heimat. Der Start war aufgrund des Windes wieder ordentlich turbulent und auch bei der Landung in Düsseldorf schaukelte die Maschine ordentlich. Danach ist man doch recht froh, festen Boden unter den Füßen zu haben. Mit dem Zug ging es nun nach Hause und unser schöner Wochenendausflug in die Hauptstadt Dänemarks endete. Eine tolle und aber auch teure Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Es hat uns sehr gut hier gefallen.