Nordwestengland: Rund um die Seenlandschaften im Lake District

Auch der heutige Tag war von früh bis spät durchgeplant und sollte uns zu den schönsten Seen im Lake District Nationalpark bringen. Es soll insgesamt rund 1000 Seen der unterschiedlichsten Größe im Lake District geben. Soviele wollten wir uns natürlich nicht ansehen. Zu Hause hatte ich Tarn Hows, Wast Water, Buttermere und Rydal Water herausgesucht. Warum wir heute laut Google Maps für weniger Kilometer mehr Zeit benötigen sollten, wurde uns recht schnell klar: Die engen Straßen waren schuld.

Das Navy routete uns bis Storrs, um von dort mit der Fähre über den Windermeresee auf die andere Seite überzusetzen. Auf der kleinen Fähre haben ca. 15 Autos, Fußgänger und Fahrräder Platz. Die Überfahrt kostete 4,40 Pfund für das Auto und 0,50 Pfund / Person.

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Ab Hawkshead wurde die Straße immer schmaler, war allerdings von beiden Seiten ohne auszuweichen zu befahren. Die kurvenreiche Straße kostete uns jedoch einiges an Zeit.

Nach einer guten Stunde Fahrzeit und ca. 42 km erreichten wir den Parkplatz oberhalb des Sees. Von hier genossen wir einen ersten fantastischen Blick auf den See. Wer mag, kann auch hier schon eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt unternehmen. Wir fuhren jedoch zum Hauptparkplatz.

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Da wir noch recht früh unterwegs waren, war der Parkplatz fast leer und wir hatten freie Platzwahl. Man muss allerdings ein Parkticket ziehen.

Wir folgten dem Weg bis zu einem Aussichtspunkt. Von einem kleinen Hügel ließen wir die atemberaubende Landschaft auf uns wirken. Wow! Einfach spektakulär. Schon jetzt ein klarer Favorit von uns. Tarn Hows gehört zu den am meisten besuchten Orten des National Parks. 

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Wer schlecht zu Fuß ist, kann sich hier auch einen Rollstuhl oder Wanderstöcke ausleihen. Ein toller Service.

Die Wanderung um den See ist ca. 3 km lang. Unterwegs laden zahlreiche Bänke zum Verweilen ein. Wer Lust hat, kann auch noch einen Abstecher zu einem Wasserfall unternehmen.

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Diesen wollten wir uns natürlich auch gerne anschauen. Also folgten wir der Beschilderung nach links und wanderten auf schmalen, steinigen Pfaden hinab zum Wasserfall.

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Es erwarteten uns zwei kleine Wasserfall, die zwar nicht allzu viel Wasser führten aber dennoch schön anzusehen waren.

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Nachdem ich Fotos gemacht hatte, wanderten wir wieder hinauf zum Hauptweg und folgten diesem einmal um den See.

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Wir genossen die Ausblicke und ließen die Gegend auf uns wirken. Echt toll hier. Ich kam gar nicht aus dem Staunen und Gucken heraus.

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Lustig fanden wir die vielen Baumstämme, in denen Münzen steckten. So wie es bei uns die Wunschbrunnen gibt, favorisieren die Engländer wohl Baumstämme, in denen die Münzen hineingeschlagen werden.

Diese sogenannten Coin trees sind vor allem in Norden Englands und in Cornwall weit verbreitet, vereinzelt gibt es sie auch in anderen Teilen der Britischen Inseln. Leider hatten wir keinen Hammer dabei, um auch eine Münze in einen Baumstamm zu schlagen.

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Nach knapp 2 Stunden erreichten wir wieder den Ausgangspunkt und fuhren nach einer Stärkung mit Eis weiter.

Unser nächster Stop war Wast Water. Weitere 50 km lagen vor uns. Wir fuhren allerdings spontan von der Hauptroute ab und folgten dem Schild Richtung „Beach“. Wir waren gespannt, was für ein Strand uns erwartete. Statt eines schönen Sandstrandes gelangten wir jedoch an einen Kiesstrand, dessen Blick jetzt nicht allzu grandios war aber wenn das Meer schon so nah liegt, muss man zumindest mal dort gewesen sein. Die bunten Kieselsteine hatten allerdings das Interesse meiner Mutter und mir geweckt und wir steckten uns einige in die Taschen. Schade, dass wir nur mit Handgepäck reisten, da gab es auch viele große Kiesel 😃.

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Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße entdeckten wir endlich die lang ersehnte Fahne mit dem Hochzeitspaar Meghan und Harry. Während in London der Bär steppte und die Hochzeit im Königshaus gefeiert wurde, ließen wir es weiterhin gemütlich angehen.

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Wir folgten wieder der A595 und kamen am Muncaster Castle vorbei. Die riesige Burganlage und der wunderschöne, englische Garten können auch von innen besichtigt. Leider fand heute eine private Feier in der Burg statt und wir konnten nicht bis dahin vordringen. Auch der Besuch der Gärten hätte mindestens zwei Stunden in Anspruch genommen, die wir nicht hatten. Zudem gibt es hier auch ein Eulenzentrum. Wir liefen vom Besucherzentrum wieder zurück zum Auto. Wer sich die Burg ansehen möchte, sollte einen Tag einplanen.

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Die Straße nach Wast Water wurde – je näher wir unserem Ziel kamen – enger und enger. Teilweise hatte man das Gefühl, sich auf einer Einbahnstraße zu befinden. Nur leider war hier permanent mit Gegenverkehr zu rechnen. Und da es mittlerweile schon früher Nachmittag war, kamen uns einige Auto entgegen. Sehr zum Leidwesen unserer Mütter, die permanent mit einem Zusammenstoß rechneten. Zudem machte die kurvenreiche Straße es nicht gerade einfach, vorausschauend zu fahren. Aber irgendwie einigt man sich immer mit dem entgegenkommenden Verkehr.

Um 15 Uhr erreichten wir den abermals fantastisch gelegenen See. Diesmal erinnerte uns die karge Landschaft sehr an Island.

Der See erstreckt sich von Nordosten nach Südwesten im Wasdale und wird im Nordwesten durch die Berge Yewbarrow und Middle Fell, im Südosten durch die steilen Wastwater Screes genannten Hänge der Berge Whin Rigg und Illgill Head begrenzt, deren rote Steine früher zum Kennzeichnen von Schafen benutzt wurden. Im Osten und Norden wird das Wasdale durch einige der höchsten Berge Englands abgeschlossen. Beeindruckend.

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Da es jetzt doch schon später war als geplant und noch zwei Seen vor uns lagen, begaben wir nach kurzer Stippvisite zurück zum Auto. Das Navy schickte uns jedoch zuerst in die falsche Richtung und anstatt die enge Straße zurück zu fahren, fuhren wir noch weiter hinein bis zu einem großen Parkplatz. Hier ging es jedoch nicht mehr weiter und wir mussten die ganze Strecke wieder zurück fahren. Nervenaufreibend für die hintere Reihe. Ich glaube, die wären am liebsten ausgestiegen 😂.

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Glücklicherweise hatten wir es irgendwann zurück zu einer „normalen“ Straße geschafft. Beide Seen würden wir allerdings nicht mehr ansteuern können. So entschieden wir uns für Rydal Water und einer dort beginnen Rundwanderung von 7 km zur Loughrigg Cave und zum Loughrigg Fell.

Unterwegs genossen wir den Fernblick und gönnten uns Irgendwo im Nirgendwo einen kurzen Fotostopp.

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Der Parkplatz am Rydal Water war bei unserer Ankunft um 17:30 Uhr mittlerweile fast leer. Die komplette Wanderung von 7 km würden wir daher nicht mehr machen. Aber wir wollten uns wenigstens noch ein bisschen bewegen und liefen oberhalb des Sees entlang zur Loughrigg Höhle. Der Blick auf den See Rydal Water war auch diesmal wieder wunderschön.

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Vorher ließ Marcel es sich jedoch nicht nehmen, an einem Seil in eine andere Höhle hinein zu klettern.

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Die Loughrigg Höhle kann ebenfalls betreten und mit Taschenlampe erkundet werden. Wir legten jedoch nur einen kurzen Zwischenstopp und wanderten weiter auf dem Weg oberhalb des Sees.

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Die leichte Steigung brachte uns glücklicherweise nicht ins Schwitzen. Die Wiesen um uns herum waren übersät mit tausenden lilafarbener Blumen. Ein echt toller Anblick.

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Wir gewannen langsam an Höhe und konnten nun auf den angrenzenden Grasmere See blicken.

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Da der Anstieg zum Loughrigg Fell jedoch sehr steil war, ließen wir hier von dem Plan, dem Wanderweg weiter zu folgen, ab und kehrten um. Das hätten unsere Eltern nicht geschafft und uns ordentlich ins Schwitzen gebracht. Auf selben Weg liefen wir daher wieder zurück bis zu einer Kreuzung und begaben uns hinab zum Rydal Water.

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Vom See liefen wir zurück zum Auto und entdeckten eine Kanadagänsefamilie. Die Jungen sind einfach knuffig.

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Noch einmal genossen wir die tolle Seenlandschaft und fuhren glücklich und mit vielen neuen Eindrücken zurück zu unserer Unterkunft.

Nach dem anstrengenden Tag gingen wir auch zeitig ins Bett und erholten uns.