Vor einiger Zeit hatte uns Hans-Georg von „Köln für Verliebte“ zu einer besonderen Liebestour durch Köln eingeladen. Liebe und Köln? Da gibt es einige Orte – wie wir erfahren durften – an denen die Liebe in der Luft liegt. Köln bei so einer speziellen Stadtführung erleben zu dürfen, war für ein ganz besonderes Erlebnis.
Aber von vorne. Am Freitagnachmittag nach der Arbeit machten wir uns auf den Weg in die Domstadt. Unsere Tour durch Köln sollte um 19:00 Uhr beginnen und wir hofften, ohne Stau auf der A3 nach Köln zu kommen. Das klappte auch aber nur weil unser Navi uns gar nicht erst auf die A3 schickte 😀.
Damit wir nach der Stadtführung heute Abend nicht noch nach Hause fahren mussten, hatten wir uns für eine Nacht ein Hotel genommen. Ist ja doch angenehmer bei knapp 1,5 Stunden Fahrt. Das NH-Hotel Köln Altstadt lag nicht nur zentral (bis zum Heumarkt waren es knapp 10 Minuten zu Fuß), sondern auch direkt am Rhein.
Nachdem wir eingecheckt hatten, liefen wir daher zu den Kranhäusern, die Marcel gerne mal aus der Nähe betrachten wollte. Leider fing es an zu regnen und wir liefen im Eiltempo nochmal schnell ins Hotel zurück, um einen Regenschirm zu holen.
Ein paar Fotos später wurde der Regen jedoch so stark, dass wir auf unser Zimmer gingen und die verbleibende halbe Stunde bis zur Stadtführung hier verbrachten. Hoffentlich hörte es auf zu regnen. Die Wetterapp war positiv gestimmt.
Kurz vor sieben Uhr begaben wir uns zum Heumarkt. Treffpunkt war das Reiterdenkmal von Friedrich Wilhelm III. Hans-Georg wartete bereits dort. Die gesamte Führung dauert ca. 90 Minuten und die zurückzulegende Wegstrecke einen knappen Kilometer.
Nachdem wir knapp 10 Minuten vergeblich auf ein weiteres Pärchen gewartet hatten, starteten wir mit unserer Tour. Eine Privatführung hat doch auch etwas für sich.
Gleich am Reiterdenkmal erzählte uns Hans-Georg eine kleine Geschichte, die natürlich mit Liebe zu tun hatte. Hier möchten wir aber nicht zu viel vorwegnehmen. Nur so viel, wer Kinder haben möchte, sollte als Zeichen der Fruchtbarkeit über die Brüste der Kölschen Amazone am Denkmal streichen. Wir taten das einfach mal, man kann ja nie wissen, wofür das gut ist 😀😀.
Weiter ging es zum Fastnachsbrunnen vor dem Haus Neuerburg – einer ehemaligen Zigarettenfabrik. Und die Liebesgeschichte dreht sich daher hier um den Brunnen und das Haus Neuerburg. Hans-Georg erzählte uns die historische Geschichte um diesen Ort und das der Brunnen vor allem heute auch als Treffpunkt für Leute dient, die sich beim Kölner Karneval kennengelernt aber aus den Augen verloren haben. Wieviele Happy-Ends es tatsächlich gibt, wusste er aber auch nicht 😛😉.
Unsere Aufgabe war es nun, eines der Liebespaare, die sich auf dem Brunnen befanden nachzustellen, uns mit Fruchgummischlangen näher zu kommen und danach die Fesseln der Liebe zu sprengen. Symbolisch natürlich mit einem roten Band, dass wir uns beide über kreuz um die Handgelenke binden mussten. Sich daraus zu befreien, ohne die Bänder abzumachen gestaltete sich zu einem lustigen Spiel, dass wir allerdings nicht lösen konnten. Hans-Georg tröstete uns aber, dass es bis jetzt nur zwei Paare geschafft hatten und diese es von einem anderen Event kannten. Soviel sei verraten; man braucht keine Akrobatik anzuwenden, so wie wir das getan haben. Immerhin gaben wir sicherlich ein Bild ab, dass Touristen und Kölner nicht alle Tage am Brunnen erleben 😀. Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß.
Wir folgten Hans-Georg nun zum nahegelegenen historischen Rathaus. Auch hier gab es passenderweise eine historische Geschichte und die Information, dass das bekannte 4711 Kölnisch Wasser eigentlich gar nicht das Original ist, sondern dieses im 18. Jahrhundert von Johann Maria Farina – einem Kölner Parfümeur – entwickelt wurde.
Am Ende der Geschichte gab es noch ein schönes Gedicht von Käthe Kyrion.
Nun ging es weiter zum Heumarkt. Auch hier gab es zuerst wieder eine schöne Geschichte um die Liebe und danach galt es erneut eine kleine Aufgabe zu bewältigen. Auf einem Zettel notierten wir gemeinsam einen Wunsch (natürlich mit einem gewissen Bezug zur Liebe), den wir danach anzündeten. Hoffen wir, dass er sich erfüllt 🙂.
Vom Heumarkt statten wir Tünnes und Schäl einen Besuch ab. Jetzt galt es Hände, Füße und den Mund gleichzeitig zu koordinieren, um die von Hans-Georg gestellte Aufgabe zu erfüllen. Das bekamen wir aber doch ganz gut hin 🙂.
Nur ein paar Meter weiter steht die Schmitzsäule, um der sich natürlich auch eine historische Liebesgeschichte rankt. Unsere Aufgabe war es, drei Minuten lang in einer ausgewählten, bequemen Situation zu verharren und dem Rauschen des Meeres (das Hans-Georg wirklich sehr realitätsnah nachstellte) und Hans-Georgs Geschichte zu lauschen. Die nahegelegene St. Martin Kirche war ein guter Platz für eine weitere Geschichte und einer kleinen Aufgabe.
Von hier liefen wir Richtung Dom. Unser Rundgang näherte sich dem Ende. Auf Steinen einer antiken römischen Hafenstraße, die sich auf der Südseite des Römisch-Germanischen Museums befindet, schritten wir gemeinsam zur Treppe, die auf den Domplatz führte. Vorher gab es noch ein heißes Liebesgetränk von Hans-Georg serviert.
Wir gingen zum Dom und am Museum erzählte uns Hans-Georg eine weitere Geschichte.
Die Tour endete an der Linde am Dom. Dieser kleine Platz, auf dem sich die Linde befindet, stellt einen Ort der Energie dar, die sogar heute noch zu spüren sein soll. Natürlich würde die Stadtführung nicht „Köln für Verliebte“ heißen, wenn Hans-Georg nicht auch hier noch eine kleine Geschichte zu erzählen gehabt hätte.
Zum Abschluss bekamen wir zwei herzförmige Bonbons mit auf unsere Reise.
Wir dankten Hans-Georg für diesen tollen Abend und die Stadtführung einer besonderen Art. Wir hatten viel Spaß, insbesondere auch beim Erfüllen der kleinen Aufgaben. Zudem konnten wir viel Historisches und Aktuelles über ein paar der zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Köln erfahren. Eine klare Empfehlung von uns und beide Daumen hoch für diese außergewöhnliche Tour.
Wenn wir euer Interesse geweckt haben, schaut mal auf der Seite www.koeln-fuer-verliebte.de/ vorbei.
Nachdem wir uns von Hans-Georg verabschiedet hatten, liefen wir noch über die Hohenzollernbrücke, schauten uns die zahlreichen Liebesschlösser an und begaben uns zum zweithöchsten Hochhaus Köln, dem Kölntriangle, von dem man von einer Aussichtsplattform (Eintritt: 3 Euro / Person) einen tollen Blick über Köln hat.
Danach schlenderten wir auf der anderen Rheinseite zurück zu unserem Hotel, aßen noch eine Bratwurst auf einer kleinen Kirmes, die zum Schützenfest gehörte und genossen einen der atemberaubendsten Sonnenuntergänge, die ich je in unseren Gefilden zu Gesicht bekommen habe. Das Foto ist übrigens nicht bearbeitet, die Farben waren tatsächlich so bunt. Grandios.
Von hier liefen wir zurück zum Hotel und ließen einen wunderschönen und ereignisreichen Abend ausklingen.