Jedes Jahr erblüht die Lüneburger Heide und taucht die Landschaft in wunderschönes Lila. Das malerische Büsenbachtal und die hier verlaufende 13,4 Kilometer lange Rundwanderung „Heideschleife Büsenbachtal“ lockten uns hinaus in die Natur. Zeit für uns in Richtung Norden aufzubrechen, denn das Farbspektakel dauert nur ungefähr einen Monat. Der aktuelle Stand der Heideblüte kann auf der Website der Lüneburger Heide Heideblüten Barometer abgefragt werden. Auf der ca. 3,5-stündigen Wanderung entlang der Heideschleife müssen etwa 120 Höhenmeter überwunden werden. Highlights sind die beiden Heideflächen im Büsenbachtal und im Naturschutzgebiet Brunsberg sowie die Höllenschlucht.
Wir peilten den Parkplatz Am Rahen in Google Maps an und begaben uns auf eine ca. 4-stündige Anreise. Zum Glück gab es kaum Stau und wir spulten Kilometer um Kilometer ab. An einer Elektrotankstelle an der A2 luden wir das Auto auf und aßen schon einmal einen Happen beim goldenen M. Der Tag würde lang werden.
Den Wanderparkplatz erreichten wir gegen 16:30 Uhr. Es herrschte Hochbetrieb. Wir fanden noch einen der rar gesäten Parkplätze, schnürten die Wanderschuhe und zogen mit den Menschenmassen links des unscheinbaren Büsenbaches in Richtung der Heideflächen im Büsenbachtal.
Der erste Blick auf die Heide ließ nicht lange auf sich warten. Zeit für ein paar Fotos. Aktueller Stand der Heideblüte: 100 % mit Tendenz zur Abnahme, denn einige Pflanzen waren schon verblüht. Das schränkte die fantastischen Aussicht aufgrund der hohen Anzahl an blühendem Heidekraut aber nicht ein.
Über den sandigen Wanderweg gelangten wir nach 500 Metern zu den farbenprächtigen Heidefeldern, die sich zwischen Wacholdersträuchern, Birken und hochgewachsenen Grasbüschen weit in die Landschaft erstreckten. Ein Traum in Lila.
An einem Abzweig teilte sich die Heideschleife. Nach rechts ging es über eine Holzbrücke über den Büsenbach und hinauf auf den 78 Meter hohen Pferdekopf. Nach links hingegen verlief der Wanderweg auf einem Schotterweg mitten durch die Heidelandschaft.
Wir schlugen den linken Weg ein und stiegen leicht aufwärts (ca. 40 Höhenmeter). Vom Blick auf die Heide konnten wir nicht genug bekommen, der Aussichtspunkt Büsenbachtal bot daher einen lohnenden Fotostopp.
Da die Bänke leider alle belegt waren, wanderten wir genüsslich durch die Heidelandschaft. 29° Celsius und fehlender Schatten sind allerdings wandertechnisch nicht die beste Kombination.
Wir waren daher froh als wir oben ankamen und der Wanderweg nach rechts in den schattigen Wald abbog.
Zahlreiche Wege durchkreuzten den Mischwald. Da der Wanderweg aber perfekt ausgeschildert ist, kann man sich nicht verlaufen, wenn man auf das weiß geschwungene „h“ auf schwarzem Untergrund achtet“.
Der breite Waldweg führte uns für ca. 700 leicht abwärts durch den schönen Wald.
An einer Gabelung bogen wir nach rechts auf einen schmalen Weg ab.
Bevor es aufwärts ging, legten wir auf der Bank am Wegesrand eine kleine Rast ein und genossen die Stille. Von den vielen Menschen, die in der Heide unterwegs waren, verirrten sich die wenigstens wohl auf die Heideschleife durch das Büsenbachtal.
Wir folgten dem Wanderweg bis zur Lohberger Straße, die wir überquerten und auf der gegenüberliegenden Seite auf einem Wirtschaftsweg durch den lichten Wald in Richtung Naturschutzgebiet Brunsberg wanderten.
Ein schmaler Pfad führte nach links ab durch die Sprötzer Heide – ein kleines Heidegebiet mitten im Wald.
Der Blick auf die rosaleuchtende Landschaft verzauberte uns ein weiteres Mal.
Die Heideschleife zweigte nach rechts ab und nach verlief nach 200 Metern links durch den Kiefernwald.
Leicht ansteigend schlängelte sich der sandige Weg aufwärts durch die romantische Wald- und Heidelandschaft.
Die Sprötzer Fuhren wie die Kiefern genannt werden, prägen erst seit 2013 dieses Waldgebiet. Vor ca. 25 Jahren wurde der ursprüngliche Kiefernwald durch schnellwachsende Wirtschaftsbaumarten wie Fichten, Douglasien und Lärchen ergänzt. So entstanden dichte, dunkle Waldbestände, die die lichtliebenden Kiefern verdrängten. Durch die Auflichtungsaktion der Naturschutzbehörde wurden alle nicht heimischen Baumarten wieder dem Wald entnommen. Die verbesserten Lichtverhältnisse förderten das Wachstum der heimischen Bäume und es entstand der heutige, lichte Wald. Auch die Vegetation am Boden konnte sich erholen, da Kiefern, Eichen und Birken das Licht wieder durchlassen. Ein wirklich schönes Waldgebiet, das man auf den Holzbänken entlang des Weges in aller Ruhe genießen kann.
Wir ließen das Waldgebiet hinter uns und blickten auf die vor Kopf liegende Heidelandschaft Brunsberg.
Nachdem wir eine Schranke passiert hatten, liefen wir hinauf auf einen kleinen Aussichtshügel und blickten auf die weite Heidefläche. Wieder einmal war kein Ende zu sehen. Ein Heidetal wie aus dem Bilderbuch.
Auf dem ausgewaschenen Weg wanderten wir durch die Heidelandschaft abwärts und konnten uns nicht satt sehen.
Der vor Kopf befindliche Brunsberg wollte nun von uns als nächstes erklommen worden.
Die letzten Meter ging es steil bergauf zum Findling auf dem Gipfel des Brunsberges. Mit 129 Metern Höhe bildete der Brunsberg den höchsten Punkt der Wanderung.
Wir wurden mit einem fantastischen Ausblick nach allen Seiten, auf die Heide und über den Wald bis ins Tal der Seeve belohnt.
Erneut rasten wollten wir nicht, so dass wir nur ein paar Fotos schossen und die herrliche Aussicht genossen.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende und die Schatten im Licht der Sonne wurden länger, daher stiegen wir nach dem kurzen Fotostopp auf dem breiten Weg abwärts.
Eine Bank am Wegesrand lud uns noch einmal zu einer Rast ein. Es war einfach so schön hier.
Wir kehrten der Brunsberger Heide nach 15 Minuten nun aber endgültig den Rücken und folgten den Heideschleife in den Wald hinein.
Abwärts stiegen wir hinab in die Höllenschlucht – Ein enges, kaum 5 Meter breites Tal, an dessen steilen Hängen sich die Bäume krallen.
Am Talgrund folgten wir dem sandigen Weg durch den dunklen Tannenwald.
An einer Gabelung nahmen wir den Weg nach rechts und nahmen die letzten Kilometer der Wanderung in Angriff.
Erneut überquerten wir die Lohberger Straße und gelangten in den Buchholzer Stadtteil Holm-Seppensen.
Wir passierten jedoch nur das Eingangsschild und bogen hier sofort nach rechts auf einen Waldweg ab. Ein kurzer Holzbohlenpfad führte uns in den dunklen Mischwald.
Zur linken befanden sich zahlreiche Häuser, während es zur rechts tiefer in den Wald hineinging.
Geradeaus brachte uns die Heideschleife zurück in den lichten Kiefernwald. Das Büsenbachtal mit seiner Heidelandschaft war nun nicht mehr weit.
Auf dem sandigen Weg gelangten wir zum 78 Meter hohen Pferdekopf, der zum Abschluss der Wanderung noch erklommen werden wollte.
Nach dem kurzen, knackigen Anstieg konnten wir im Licht der untergehenden Sonne einen Blick auf das Büsenbachtal und die blühende Heidelandschaft genießen.
Wir stiegen abwärts und die Runde schloss sich an der Holzbrücke über den Büsenbach, die wir überquerten und nach ein paar Makroaufnahmen von der Heide zurück zum Parkplatz liefen.
Leider waren wir etwas spät am Ausgangspunkt, so dass ich die Heide nur noch im Schatten ablichten konnten. Eigentlich wollte ich die Strahlen der Nachmittagssonne mit in die Fotos einbauen. Naja, so kam immerhin das Lila besser zur Geltung 😀.
Eine wunderschöne Wanderung durch die blühende Heidelandschaft des Büsenbachtals und des Brunsberges endete nach etwa 4,5 Stunden gegen 20:30 Uhr am Wanderparkplatz, auf dem immer noch jede Menge Autos standen.
Bis zu unserer Unterkunft dem Hotel Schröder in Gross Meckelsen lagen rund 40 Minuten Fahrstrecke vor uns. Dafür bekamen wir ein ruhiges Eckzimmer am Ende des Ganges. Trotz ausgebuchten Hotel verbrachten wir eine sehr ruhige und entspannte Nacht. Auch das angekündigte Gewitter blieb aus.