Madeira: Ein Tag voll Entspannung… oder so ;-)

Der heutige Tag sollte uns zur Entspannung von der gestrigen Bergtour dienen. Daher schliefen wir aus und frühstückten um 09:00 Uhr. Danach fuhren wir zu den Grotten von São Vicente. Neben einem Vulkanzentrum, gibt es dort Lavahöhlen, die 1996 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden und ein touristisches Highlight bilden sollten. (Für uns allerdings eine Spur zu touristisch aber später mehr). Der Weg zu den Grotten ist ausgeschildert und somit einfach zu finden. Auch Parkplätze finden sich ausreichend vor Ort.

Die Höhlen sind nur mit einem Guide begehbar. Für die Tour und das Vulkanzentrum müssen 8 Euro / Person bezahlt werden müssen.  Da wir schon früh da waren, konnten wir gleich mit der ersten Tour hinein gehen. Die Höhlen haben eine Länge von 1km, von denen der Besucher auf 700m einem angefertigten Weg durch die Höhlen folgt. Die Besichtigung dauert ca. 30 Minuten und bot einige interessante Details über die Entstehung. Die Dame, die uns durch die Höhlen führte, sprach verständlich Englisch und wir erfuhren mehr über die Grotten. Allerdings war es in den Höhlen natürlich sehr touristisch. Neben der kirchlichen Musik, die man in solchen Grotten immer findet, wurden die speziellen Sehenswürdigkeiten natürlich total in Szene gesetzt. Für uns etwas übertrieben, wo man auf Island die Lavahöhlen in vollkommener Einsamkeit und Natürlichkeit begehen konnte.

Im Innenbereich gibt es sog. Lavatropfen, Lavaanhäufungen und einen Felsen, der vom Lavastrom fortgetragen wurde, bis er im Tunnel stecken blieb, zu beobachten. Eine ganz interessante Führung aber kein wirkliches Highlight für uns. Auch dieser außergewöhnliche Stein, ist nicht einfach nur ein Stein, der im Weg liegt, sondern was ganz Besonderes Zwinkernd.

Von den Höhlen wurden wir in das Vulkanzentrum geführt. Hier gibt es neben Schautafeln, die allgemeine Informationen über Vulkane und deren Verbreitung enthalten, auch audiovisuelle Vorführungen. So wurde uns z. B. vorgeführt, wie ein Vulkanausbruch funktioniert. Was wir hier als sehr negativ wahrnahmen, war dass wir quasi durch dieses Zentrum durchgescheucht wurden. Um sich alles in Ruhe anzuschauen, hatten wir gar keine Zeit.

Es folgte nun ein Film. Am Eingang zum Kino befanden sich jede Menge Steinfunde, die ich mir gerne noch angeschaut hätte. Aber wir wurden direkt in das Kino nebenan geführt. Dort schauten wir uns einen Film über die Entstehung Madeiras an (in Portugiesisch aber mit englischen Untertiteln). Der Film war kurz aber informativ und man konnte einen kleinen Einblick über die Entstehung der Insel gewinnen. Nach diesem Film folgte direkt der nächste. In einem Aufzug wurden wir in die Tiefe gebracht (natürlich nicht real). Dort liefen wir neben einem künstlichen Lavastrom in das Innere der Erde. Für Kinder sicher toll gemacht aber für uns total uninteressant. Wir liefen ins nächste Kino, wo nun ein 3-D-Film anschaulich machen sollte, wie eine Reise zum Mittelpunkt der Erde aussehen könnte. Total schlecht. Die Qualität war miserabel und die Information gleich Null. Aber wie gesagt, für Kinder eine tolle Abwechslung. Wir waren jedoch froh, als der Film zu Ende war und wir nun hinaus gehen konnten. Den informativen Teil am Anfang des Vulkanzentrums konnten wir uns jedoch nicht erneut ansehen. Sehr schade. Unser Fazit: Viel Wirbel um nichts und für die paar interessanten Informationen hat sich der Ausflug nicht gelohnt.

Nach 1,5 Stunden waren wir draußen. Die Höhlen wurden uns zu touristisch aufbereitet. Auf dem Weg zum Auto hätten wir auch noch das fakultative Foto aus der Höhle für 5 Euro erwerben können. Darauf verzichteten wir jedoch.

Nach dem knapp zweistündigen Aufenthalt in dem Vulkanzentrum, fuhren wir auf der Schnellstraße nach Porto Moniz. Das Wetter war heute ein wenig besser und wir wollten erneut zu dem Felsenbad fahren. Diese Attraktion konnten wir uns doch nicht entgehen lassen.

Wir parkten das Auto direkt am Bad und gelangten für 1,50 Euro / Person hinein. Es waren noch genug Plätze frei, jedoch keiner mit direktem Blick auf das Meer. Das wurmte mich ein wenig aber ich würde beobachten, ob jemand von den anderen Leuten wegging. Wir breiteten unser Handtuch daher erstmal irgendwo aus und testeten die Wassertemperatur. Bei 22° Außentemperatur war mir das 19° warme Wasser jedoch viel zu kalt. Zudem schien die Sonne nicht. Und dabei wollte ich doch unbedingt auf dem Weg direkt am Meer entlanglaufen. Aufgrund der Wellenhöhe war dieser heute für Fußgänger gesperrt und man konnte nur durch Schwimmen dorthin gelangen.

Marcel traute sich als Erster ins Wasser. Er ließ sich einfach und ohne nachzudenken hinein fallen. Mein erster Versuch ins Wasser zu gehen scheiterte jedoch aufgrund von: „bbbbbrrrrr, aaaaahhhh, neeeeeeeee, brrrrrrr, kaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalt“. Beim zweiten Mal wagte ich mich doch und auch wenn Marcel sagte, dass man sich an die Kälte gewöhnt; ich tat es nicht. Also schwamm ich schnell zum Ende des Beckens, setzte mich auf den Weg und wartete auf die Wellen, die nun über den Beckenrand hereinschwappten. Das war wirklich klasse und ließ das Kältegefühl verschwinden. Nach 15 Minuten kehrten wir jedoch zurück zu unserem Platz, den wir mittlerweile getauscht hatten und nun endlich den Blick auf das Meer und die Brandung hatten. Wirklich schön.

Ich spazierte noch ein wenig entlang der Wege. Die Brandung wurde immer stärker und mittlerweile schwappte das Wasser nicht mehr nur an der eingebauten Stelle über den Beckenrand, sondern auch an allen anderen Stellen. Kurz vorm Aufbruch, marschierten wir noch einmal zusammen „am Meer entlang“.

Nach drei Stunden verließen wir das Bad und fuhren zurück. Es wurde ja leider nicht wärmer und wir verzichteten daher auf einen erneuten Schwimmvorgang.

Da wir jetzt noch Sonne brauchten und uns natürlich entspannen und erholen wollten, gingen wir auf Geocachesuche. Zwinkernd Dabei entdeckten wir sogar einen wirklich tollen Wanderweg. Den PR13. Auf diesem Weg lagen einige Caches und daher folgten wir ihm eine Weile. Ein empfehlenswerter Weg. Sollten wir erneut nach Madeira kommen, werden wir auch diesen auf unsere Wanderliste setzen.

Zum Abschluss des Tages gelangten wir zu einem Vulkankrater, welche sich auf Madeira nicht oft finden lassen.

Mit den letzten Sonnenstrahlen kehrten wir zum Hotel zurück. So sieht Entspannung also aus 😉