Am letzten Tag unseres Aufenthalts auf Madeira wollten Marcel und ich in den östlichsten Teil der Insel – zum Ponta de São Lourenço – fahren. Wir hatten noch den ganzen Tag Zeit und frühstückten daher in aller Ruhe gegen 09:00 Uhr. Danach packten wir unsere Sachen zusammen, checkten aus und verließen um 12:00 Uhr das Hotel.099
Nachdem wir die Serpentinen hinunter gefahren waren, gelangten wir auf die Schnellstraße nach Funchal. Dort hielten wir uns in Richtung Machico und Canical. Die östliche Halbinsel Ponta de São Lourenço ist ab Canical bereits ausgeschildert. Da wir heute das erste Mal eine Wandertour gegen Mittag begannen, war der Parkplatz gut besucht und wir bekamen nur noch einen ganz hinten. Die Tour ist sehr beliebt, da sie nicht allzu anstrengend und mit 8km auch nicht ausgesprochen lang ist. In den Buchten gibt es zudem immer wieder Möglichkeiten zum Kiesstrand hinunterzugehen und zu baden.
Wir stiegen aus dem Auto und warfen einen Blick auf die karge aber schöne Halbinsel.
Am Beginn des Wanderweges fanden wir zudem einen kleinen Kiosk, der Eis- und Erfrischungsgetränke verkaufte. Eine Toilette gibt es hier hingegen nicht. Der Weg ist ausgeschildert und beginnt direkt am Anfang des Parkplatzes. Dort liefen wir auf unseren heißgeliebten Stufen wieder einmal abwärts. Wir waren angetan von dieser kargen, vulkanischen Landschaft. Während der Rest der Insel durch Blumen dominiert ist, gibt es hier kaum Gewächse aber das bunte Vulkangestein und die Steilküste boten uns tolle Ausblicke.
Nach wenigen Minuten konnten wir bereits einen Blick in eine Badebucht werfen. Wir folgten jedoch dem Schotterweg weiter und erreichten den ersten grandiosen Aussichtspunkt auf den Seepferdchenfelsen.
Der Wind pfiff uns hier ordentlich um die Ohren und hielten es daher nicht lange aus. Wir folgten dem Weg weiter, der nun immer schmaler wurde. An ausgesetzten Passagen ist er jedoch mit Drahtseilen gesichert.
Wir gingen leicht bergauf und konnten immer wieder einen tollen Blick auf die Gesteinsformationen und das tosende Meer werfen. Wir erreichten einen weiteren Aussichtspunkt, an dem es weniger stürmisch war und warfen wieder Blicke hinaus aufs Meer.
Immer weiter führte uns der steinige Weg sanft hinauf. Teils auf Steintreppen folgten wir dem Wanderweg weiter. Wir passierten eine Engstelle, auf dessen Seiten Sicherungsseile angebracht sind. Die waren bei dem Sturm auch wirklich nötig, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. An den Drahtseilen ging es auf der anderen Seite gleich wieder auf Steintreppen hinab.
Wir wanderten weiter auf dem kleinen Pfad bis zu einer Weggabelung. Dort entschieden wir uns für den linken Weg, denn am Ende wartete noch einmal ein steiler Anstieg auf den Pico do Furado. Der steile Weg auf zig Stufen hinauf begann direkt hinter dem Cais do Sardinha, einem Informationshaus, in dem auch Souvenirs verkauft werden (nur eine Toilette sucht man auch hier vergeblich….). Das Steinhaus liegt inmitten von Palmen und wir dachten erst, es wäre ein Cafe.
Steil bergauf folgten wir den Treppen bis zum höchsten Punkt der Halbinsel. Von hier oben hatten wir einen wundervollen Rundumblick. Nach einer kurzen Pause und vieler neu gewonnener Eindrücke, folgten wir auf gleichem Wege den Treppen wieder hinab.
Auf den Treppen ist Vorsicht geboten, da diese teilweise schon stark abgenutzt sind. Nachdem Marcel einmal ordentlich weggerutscht war, zog auch er es vor, sich an dem Stahlseil festzuhalten.
Unten angekommen entschieden wir uns abermals für den linken Weg. Wir kamen an einem Vogelbeobachtungshäuschen vorbei (das leider zu war) und entdeckten erneut eine kleine Badebucht.
Bergauf gelangten wir nun zur Weggabelung, an der sich auch eine Informationstafel befindet. Von hier liefen wir zurück zum Auto. Wir blickten zurück auf den Pico do Furado. Und nach vorn auf die verbleibende Wegstrecke. Aufgrund der späten Tageszeit war es ganz schön voll auf dem Wanderweg. Wir mussten oft stehenbleiben oder ausweichen.
Auch auf dem Rückweg genossen wir die herrliche Aussicht auf das Meer, die Felsformationen und das bunte Vulkangestein. Welch Farbenpracht, wir waren wirklich begeistert.
Wir erreichten erneut den Aussichtspunkt zum Seepferdchenfelsen und gingen von hier den Weg leicht bergan. Wir blickten noch einmal zurück und wussten:“ Diese Wanderung war ein echtes Highlight und ein krönender Abschied“. Nachdem wir den steilen Treppen wieder bergauf folgten, erreichten wir nach 10 Minuten den Ausgangspunkt.
Nach dem Besuch der Halbinsel Ponta de São Lourenço fuhren wir nach Caniçal. Dort angekommen suchten wir uns ein Restaurant. Vor dem Abflug wollten wir noch etwas Essen. Es gab zwar auch im Flugzeug ein Menu aber bis dahin wars noch lang hin. So bestellte Marcel sich den landestypischen schwarzen Degenfisch, der in der Tiefsee lebt. Ich hingegen nahm mit einer Pizza vorlieb. Hätte ich jedoch gewusst, wie lecker der Fisch schmeckt, hätte ich mich auch dafür entschieden.
Nach dem Essen liefen wir noch ein wenig durch das beschauliche Städtchen, gönnten uns ein Eis und beobachteten Fischer am Hafen.
Danach gingen wir zurück zum Auto und entdeckten eine Tuifly-Maschine. Sollte das etwas schon unsere sein? Wir fuhren nun zum Flughafen und gaben den Mietwagen zurück. Das lief schnell und unkompliziert und so waren wir viel zu früh am Check-In. Der war nämlich noch nicht einmal geöffnet. Da Marcel bereits online auf dem Handy eingecheckt hatte, brauchten wir nur unseren Koffer abgeben.
Nach der Öffnung des Schalters waren wir daher bereits die 2. in der Reihe. Wir gaben das Gepäck auf, erhielten die Bordkarten und gingen zum Abschluss noch ein wenig Cachen. Uns erwartete ein wirklich schöner, kleiner Garten direkt am Flughafen. Ein gelungener Abschiedstag.
Um 18:30 Uhr entschlossen wir uns, ins Terminal zu gehen. Dort tranken wir noch gemütlich einen Kaffee / Fanta, flanierten durch den Duty-Free-Shop und gingen um 19:20 Uhr zum Boarding. Unter all den Pauschaltouristen kamen wir uns jedoch irgendwie komisch vor.
Als wir zum Flugfeld gebracht wurden, konnten wir sehen, dass unsere Boeing 737 sogar mit Werbebemalung war .
Wir flogen pünktlich um 20:10 Uhr ab und sagten Madeira „adeus“. Nach knapp 4 Stunden Flug erreichten wir Köln/Bonn um 00:30 Uhr. Wir flitzten zum Kofferband und hofften, dass es nicht allzu lange dauern würde. Leider war mein Koffer einer der letzten und die Mitarbeiter am Band nicht die schnellsten. Nach fast einer Stunde konnten wir endlich hinausgehen, wo Marcels Eltern bereits auf uns warteten. Jetzt hieß es nur noch:“Ab nach Hause“.
Ein schöner Urlaub auf einer wunderbaren Insel war zu Ende. Unsere Wanderungen waren alle toll und auch die entspannteren Tage haben wir genossen.