Norddalmatien und Zagreb: Im Nationalpark Plitvicer Seen

Um dem Karneval auch dieses Jahr wieder zu entfliehen, buchte ich bereits im August letzten Jahres einen Flug nach Zagreb. Über die Karnevalstage ging es bis Veilchendienstag nach Kroatien. Damals noch unter Germanwings gebucht, rückte der Abflug mit der in Eurowings umbenannten Fluggesellschaft näher. Wir hatten bereits zu Hause geplant, dass wir zwei Tage im Nationalpark Plitvicer Seen verbringen wollten und den kompletten Montag mit Sightseeing in Zagreb.Der Mietwagen für Kroatien wurde erst kurz vor Abflug gebucht aber da wir in der Nebensaison dorthin reisten, war das kein Problem. Für einen Tag kostete das Auto lediglich 15 Euro. Am Freitagabend fuhren wir zum Flughafen in Köln. Das Auto parkten wir wie immer auf dem Parkplatz etwas außerhalb des Flughafens (http://www.easyparkshuttle.de/). Aber mit dem kostenlosen Transferservice waren wir in knapp 15 Minuten dort und checkten ein.

Nachdem wir die Passkontrolle passiert hatten, setzten wir uns in den Wartebereich. Wir hatten noch eine knappe Stunde bis zum Boarding. Leider befand sich in diesem Teil des Terminals jedoch gar nichts. Keine Läden und keine Möglichkeit, was zum Essen zu kaufen. Eigentlich nicht tragisch, wäre da nicht die 1,5-stündige Verspätung unserer Eurowings-Maschine gewesen. Geplant war der Abflug für 19:55 Uhr. Tatsächlich konnten wir jedoch erst um 21:00 Uhr an Bord des Airbusses gehen. Das Flugzeug hatte ein technisches Problem und dies war kurzerhand nicht zu beheben. Daher mussten wir auf ein anderes Terminal und ein anderes Flugzeug ausweichen. Mit dem Bus wurden wir dorthin gebracht. Eurowings kriegt die Verspätungsprobleme anscheinend nicht in den Griff. Besonders die Langstreckenflüge sind wohl massiv von Verspätungen betroffen aber wir durften das heute auch miterleben. Wenigstens ein gratis Wasser hätten sie ja spendieren können. Das nennt man mal schlechten Service.

Der Flug selbst verlief ruhig und nach 1:15 Stunden landeten wir am Flughafen von Zagreb. Von hier liefen wir zu Fuß zu unserem Hotel „Cool Rooms Zagreb“ und gingen direkt schlafen. Es war bereits 23:30 Uhr und den morgigen Tag wollten wir früh starten.


Da wir bereits um 08:00 Uhr unseren Mietwagen in Empfang nehmen wollten, standen wir um halb 7 auf und machten uns fertig. Auf ein Frühstück im Hotel verzichteten wir, da dies nicht wirklich gut sein sollte. Wir würden unterwegs schon einen Supermarkt finden.

Wir nahmen unser Auto beim Mietwagenverleiher Fleet entgegen und brachen gegen 08:30 Uhr auf. Zu Hause hatten wir uns extra noch das Navi von Marcels Eltern ausgeliehen, da das Routing mit dem GPS-Gerät nicht klappte. Leider hatten wir vergessen, die vorher gesetzte Einstellung im Navi „Meide Mautstraßen“ herauszunehmen und so schickte uns die Technik durch die ganzen kleinen Dörfer. Das nahm ordentlich Zeit in Anspruch und wir erreichten den Nationalpark erst gegen 12:00 Uhr. Dabei liegt dieser nur 150km von Zagreb entfernt… Immerhin fanden wir unterwegs einen Supermarkt und konnten noch kurz frühstücken. Das Häkchen bei den Mautstraßen setzten wir zwar, allerdings waren wir wohl schon viel zu weit von der Autobahn entfernt. Das würde uns auf dem Rückweg aber nicht passieren.

An den Plitvicer Seen angekommen, begaben wir uns direkt zum Parkeingang 1. Eigentlich wollten wir uns ein Zwei-Tages-Ticket für 90 Kuna kaufen (ca. 12 Euro / Person) aber der komplette Teil der unteren Seen war wegen Schnee und Glätte noch gesperrt. Der Mitarbeiter erklärte uns, dass wir den Großen Wasserfall besichtigen könnten und von dort zum Anleger P3 wandern sollten. Von hier konnten wir ein Boot zum Eingang 2 nehmen und mit dem Bus von dort zurückfahren. Die Frage, die sich uns aber stellte war, was wir dann zwei Tage hier machen wollten? Die kurze Wanderung würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Darüber wollten wir uns unterwegs Gedanken machen.

Wir bezahlten daher den Eintritt von 55 Kuna / Person und betraten den Park. Auf angelegten Wegen genossen wir den ersten Blick auf die umliegende Seenlandschaft und den großen Wasserfall. Der Nationalpark Plitvicer Seen ist der flächenmäßig größte Nationalpark Kroatiens und wurde 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. 16 Seen sind derzeit an der Oberfläche sichtbar. Die Besonderheit der Plitvicer Seen ist, dass sie keine abgetrennten Stehgewässer darstellen. Der Park diente übrigens auch als Filmkulisse für die Winnetou-Filme.

Der Winter ist zwar nicht unbedingt die beste Reisezeit, um die Plitvicer Seen zu erleben aber die ruhigste. Es waren nur wenige Touristen unterwegs. Im Sommer muss hier wohl die Hölle los sein. So konnten wir nicht nur die raue Schönheit der türkisfarbenen Seen bestaunen, sondern auch die Ungestörtheit genießen. Beim Wandern über die Holzbrücken mussten wir allerdings gut aufpassen, denn die waren teilweise spiegelglatt. Die schillernde Farbe entsteht übrigens durch weißes Kalzium, dass sich auf den Boden der Seen ablagert und das Sonnenlicht bricht.

Wir begaben uns hinab zum 78 m hohen Veliki Slap, der auch „der Große Wasserfall“ genannt wird und der höchste Kroatiens ist. Mir fehlte zwar ein wenig das Grün der Bäume aber trotzdem war es hier wirklich schön.

Über denselben Weg ging es zurück bis zu einer Kreuzung. Über die Holzstege liefen wir weiter Richtung P3. Gerade im Schatten merkten wir, wie glatt diese an einigen Stellen waren. Einige Leute kehrten bereits um. Wir wollten jedoch bis zum Anleger gehen und genossen die wundervolle Landschaft. Unterwegs kamen wir immer wieder an plätschernden Wasserfällen und blau-grün schimmernden Seen vorbei. Unbeschreiblich.

Nach knapp zwei Stunden erreichten wir den Bootsanleger und warteten auf die Überfahrt. Mit uns waren noch einige weitere Leute da. In einem kleinen Cafe gönnten wir uns ein Heißgetränk und genossen die Sonnenstrahlen.

Ca. 10 Minuten dauert die Fahrt mit dem Boot bis zum Eingang 1. Wir beeilten uns, damit wir nicht allzu lange auf den Bus warten mussten und das war auch gut so. Das Boot hatte sich recht gut gefüllt und die Menschen würden gar nicht alle in den kleinen Bus passen. Da wir mit die Ersten waren, konnten wir direkt einsteigen und ein paar Minuten später fuhren wir los.

Gegen 15:00 Uhr erreichten wir die Haltestelle. Von hier mussten wir noch ein paar Meter bis zum Eingang 1 laufen. Um 15:30 Uhr waren wir zurück auf dem Parkplatz und überlegten, was wir nun machen wollten. Marcel hatte auf der Fahrt hier hin gesehen, dass es bis Zadar nur 80km waren. Also beschlossen wir spontan, dorthin zu fahren. Diesmal nahmen wir auch die Autobahn ;-).

Auf einem Rastplatz suchten wir ein Hotel für die heutige Nacht heraus und entschlossen uns für das hervorragend bewertete Bastion Heritage Hotel – Relais & Châteaux. Mit 100 Euro / Nacht lag es zwar über unserem üblichen Budget aber den Luxus wollten wir uns mal gönnen. Immerhin war das Frühstück bereits inkludiert.

Kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir das Hotel. Wir checkten ein und bekamen ein Zimmer auf der obersten Etage mit tollem Blick auf den Hafen. An der Rezeption machte uns der Mitarbeiter ein paar Vorschläge, was wir uns ansehen und wo wir etwas Essen könnten. Wir liefen zuerst ein wenig durch die historische Altstadt. An der Uferpromenade entlang gelangten wir zur Meeresorgel, die je nachdem wie stark sich das Wasser bewegt, Töne aus den Röhren erzeugt, die sich entlang der Treppenabsätze befinden. Da heute kein Wind herrschte und das Meer fast still lag, hörten wir gar nichts. Unweit der Orgel entdeckten wir eine bunte Glasplatte, die aus 300 Solarzellen besteht und die Sonnenenergie auffängt. Abends leuchtet sie. Der Architekt Nikola Basic hat sie Sonnenanbetung genannt.

Wir flanierten weiter entlang der Promenade und gelangten zum römischen Forum. Hier befinden sich Ausgrabungen, die die Grundmauern von Tavernen, Säulenstümpfe und Teil der alten Pflasterung zeigen. Auch die Rundkirche Sveti Donat und die Sveta Marija sind hier zu finden.

An der Sveta Marija vorbei gingen wir durch die schmalen Gassen bis wir einen großen Platz erreichten, auf dem sich der Captain´s Tower und eine große Säule befinden. In dem dahinterliegenden Park genossen wir noch kurz den Blick auf den Park und liefen dann an der Hafenpromenade zurück Richtung Hotel. Bevor wir uns von dem Tag verabschiedeten, genossen wir noch ein äußerst leckeres Essen im Restaurant Kornat. Sehr zu empfehlen. Wir haben uns ein wenig überfressen (der Kuchen war ein Traum. Mmmmmmhhhh) und hätten den Spaziergang durch die Altstadt Zadars lieber auf hinterher verschieben sollen 😉

Aber so rollten wir zurück ins Hotel und gingen ins Bett.