Westkanada: Unterwegs auf Vancouver Island

Leider hatte sich das Wetter nicht gebessert. Es regnete immer noch. Aber im Laufe des Tages sollte es auflockern und daher starteten wir den Tag wieder recht entspannt. Unsere Hauptziele waren heute Wasserfälle. Dafür brauchte das Wetter nicht unbedingt gut sein. Wasserfälle gehen auch bei Regen.

Nach dem Frühstück checkten wir vom Westwood Lake Campground aus und fuhren knapp 40 Kilometer entlang des Highways 4; der übrigens die einzige Ost-West-Verbindung quer über die Insel ist.

Der Highway führt von Qualicum Beach bis nach Tofino. Unterwegs kommt man an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei wie dem Little Qualicum Falls Provincial Park, dem MacMillan Provincial Park (auch unter dem Namen »Cathedral Grove« bekannt.), dem Sproat Lake Provincial Park und dem Pacific-Rim-Nationalpark.

Einen kleinen Abstecher vom Highway 4 ist auch der Englishman River Falls Provincial Park wert. 

Der 97 Hektar große Provincial Park liegt am Englishman River nördlich von Nanaimo und verfügt über zwei atemberaubende Wasserfälle, die vom Fluss in einen tiefen Canyon fließen.

Auf dem Parkplatz war es noch leer. Es regnete immer noch aber die dichte Bäume entlang des Weges gaben etwas Schutz.

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Wir wanderten hinab bis zu einer Brücke und überquerten diese. Ein toller Blick auf den oberen Wasserfall eröffnete sich uns.

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Dem gut ausgebauten Wanderweg folgten wir erneut über eine Brücke bis zum Ufer des Englishman Rivers von dem sich der Wasserfall in die Tiefe stürzte.

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Wir genossen die Ruhe und Einsamkeit und beobachteten eine Grauwasseramsel (American Dipper) bei ihrem morgendlichen Bad.

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Als sich eine Familie zu uns gesellte, begaben wir uns auf den Rückweg. Allerdings folgten wir erst einem falschen Weg und landeten inmitten dichter Vegetation. Der Urwald sah zwar schön aus aber der Weg endete an einer Höhle.

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Wir kehrten daher um und liefen auf demselben Weg, den wir gekommen waren, zurück zum Hauptweg.

Anstatt nun nach links über die Brücke zurück zum Camper zu laufen, wanderten auf dem Weg hinab bis zum unteren Wasserfall.

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Douglasien (Douglas Fir), Riesen-Lebensbäume (Western Red Cedar), Westamerikanische Hemlocktannen (Coastal Western Hemlock) und Ahornbäume (Maple) säumten den Weg hinab.

Eine wunderschöne Wanderung, die erst durch den dichten Nebel und dem Regen sehr verwunschen wirkte. Das Grün und das Gelb der Bäume kam in Kontrast zum grauen Himmel viel besser zur Deutung.

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Wir gelangten in den Canyon und blickten auch von hier noch einmal aufs Wasser.

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Wo es bergab geht, geht es bekanntlich auch irgendwann wieder bergauf und so mussten wir bis zum Parkplatz die verlorerenen Höhenmeter wieder gutmachen und dem Wanderweg recht steil hoch laufen. Spätestens jetzt war uns warm.

Nur 23 Kilometer vom Englishman River Falls Provincial Park entfernt befindet sich ein weiterer Provincial Park, der mit einem Wasserfall aufwartet – der Little Qualicum Falls Provincial Park.

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Das Wasser des Little Qualicum River fällt dabei 17 Meter herab, um stromabwärts an den Lower Little Qualicum Falls nochmals 5 Meter herabzufallen.

Auf angelegten breiten Wanderwegen kann man einen kleinen Abschnitt des Parks erkunden und die Little Qualicum Falls bestaunen.

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Der Park liegt im gemäßigten Regenwald. Hier wächst hauptsächlich die Douglasie. Weiterhin wachsen hier allerdings auch Riesen-Lebensbäume und die Westamerikanische Hemlocktanne sowie Küsten-Tannen, Küsten-Kiefern, Westlichen Weymouth-Kiefern und Rot-Erlen.

Da der Baumbestand hier teilweise noch relativ alt ist, sind die meisten Bäume mit epiphytischen Flechten und Moosen überzogen. Diese verleihen dem Wald einen mystischen Charakter.

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Wir begaben uns zu einem Aussichtspunkt und blickten auf den oberen Wasserfall. Das Wasser floss mit einem gewaltigen Rauschen an uns vorbei.

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Dem Weg bergab folgend wanderten wir entlang des Qualicum River bis zum Endpunkt. Der Park gefiel uns wirklich gut. Vor allem die unterschiedlichen Grüntöne der Bäume, Flechten und Moose begeisterten uns.

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Wir gingen denselben Weg zurück bis zu einer Brücke, über die wir uns hinüber begaben und bergauf zum Parkplatz wanderten.

Direkt am Eingang befindet sich auch ein großer Picknickplatz, der heute jedoch kaum besucht war.

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Da das Wetter leider immer noch besser nicht geworden war, beschlossen wir dem Highway 4 bis Ucluelet zu folgen – unserem heutigen Endziel. Die meisten Touristen übernachten allerdings in Tofino. Uns gefiel Ucluelet jedoch besser und die Campingplätze waren etwas günstiger (In Tofino ca. 50+ CAD).

Wir fuhren durch Port Alberni und am Sproat Lake vorbei. Da die Aussicht bescheiden war, ließen wir von einem Besuch des Sees ab und fuhren weiter.

Kurz vor dem Kennedy Lake stoppten wir an einem Aussichtspunkt und liefen hinab bis zum Flussbett des Kennedy Rivers. Der Kennedy Lake ist übrigens der größte See auf Vancouver Island.

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Auch der Blick auf den Kennedy Lake konnte sich sehen lassen. Direkt am Anfang des Sees hieelten wir erneut an und genossen die Einsamkeit. Naja fast, der See liegt direkt an der Straße und die ist gar nicht so wenig befahren, wie man vermuten würde. Wir schossen daher ein paar Fotos und fuhren nach Ucluelet.

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Der für die nächsten Tage ausgewählte Island West Resort Campground lag direkt am Hafen von Ucluelet und bot unter anderem Stellplätze mit Blick aufs Wasser. Die Übernachtung kostete 32 CAD zzgl. 5% Steuern.

Allerdings war am heutigen Montag niemand mehr anwesend, bei dem wir buchen konnten, auch nicht im Pub, der sich direkt über der Anmeldung befand. Daher parkten wir unser Wohnmobil einfach auf einem freien Stellplatz direkt mit Blick aufs Wasser und ließen den Abend entspannt ausklingen. Das ist einer der größten Vorteile in der Nebensaison. Man bekommt eigentlich immer irgendwo einen freien Platz. Leider sind nur nicht mehr alle Campingplätze geöffnet. Wir hätten lieber auf dem staatlichen Campground im Pacific Rim Nationalpark übernachtet. Der hatte allerdings ab dem 30. September bereits sein Pforten geschlossen.

Wir gingen noch ein wenig spazieren und schauten uns um. Danach kochten wir und gingen ins Bett. Statt des Gehupe des Zuges hörten wir heute Nacht zur Abwechslung mal Seehunde. Das dauernde Gequieke und Gejaule wird irgendwann auch ziemlich nervig kann ich euch sagen 😂. Trotzdem war der Platz wirklich schön.