Westkanada: Mit dem Fahrrad durch Vancouver

Vancouver ist eine sehr fahrradfreundliche Stadt und lässt sich daher auch am besten mit dem Drahtesel erkunden. Über den Anbieter mobi lassen sich nach Eingabe eines Benutzercodes und eines festgelegten Passwortes hübsche blaue Fahrräder ausleihen, die überall in Downtown Vancouver stehen und sofort ins Auge fallen.

Das Wetter war zwar noch nicht viel besser als gestern aber immerhin hatte es aufgehört so stark zu regnen.

Nach dem Frühstück bei Tim Hortons liefen wir zur nahegelegenen Fahrradstation.

k-1

k-2

Marcel hatte sich vorher bei mobi registriert und eine Benutzer-ID erhalten, die man zum Freischalten des Fahrrads benötigt. Damit buchten wir einen 24 Stundenpass (9,75 CAD / Person), bei dem man innerhalb dieser Zeit so oft man möchte ein Fahrrad leihen kann.

Man gibt nun einfach den Benutzercode und die selbst festgelegte PIN ein und kann nach einem kurzen Piepton das Fahrrad aus dem Ständer nehmen. Inkludiert ist auch ein Helm, der an einem Kabel hängt. Am besten den Helm vor dem Piepton festhalten, sonst fällt er runter.

Die Leihzeit ist allerdings bei einem 24 Stundenpass auf 30 Minuten begrenzt, danach muss man für jede zusätzliche halbe Stunde 5 CAD extra bezahlen. Aber es gibt soviele Stationen, an denen man die Fahrräder zurückgeben kann, dass wir einfach immer nach 30 Minuten das Rad wechselten. Echte Sparfüchse 🤪.

Auf der Website gibt es übrigens auch eine Live-Übersicht, auf der man sehen kann, an welcher Station sich zur Zeit wieviele Fahrräder befinden. Da wir aber unterwegs kein Netz hatten, verzichteten wir darauf. Nicht, dass wir eine andere Alternative gehabt hätten 😆.

Man kann sich auch ein Fahrrad bei den zahlreich vertretenen Radhändlern mieten. Diese sind jedoch deutlich teurer.

Wir starteten unsere Radtour Richtung Stanley Park. Gestern hatten wir bei dem Wetter nicht viel von dem Park gesehen. Rund um den Park befindet sich der Seawall; ein asphaltierter Weg für Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und Inlineskater mit getrennten Wegen. Man hat beim Fahrradfahren also viel Platz und muss nicht dauernd klingeln. Generell waren wir schon nach den ersten Metern begeistert, wie gut ausgebaut das Wegenetz für Fahrradfahrer in Vancouver ist.

Ich hatte zu Hause zwei Fahrradtracks auf das GPS geladen und entlang dieser wollten wir fahren.

Der erste Stopp im Stanley war an der Lost Lagoon. Ein künstlich angelegter See. Er entstand im Jahr 1916, als eine Meeresbucht durch den Bau eines Straßendammes entzweigeteilt wurde. Leider hatte es wieder angefangen zu nieseln und wir hielten uns nur kurz für ein Foto auf der Aussichtsplattform auf.

k-3

k-4

Entlang des Radweges fuhren wir weiter bis zum Hafen und dem Aquarium. Hier konnten wir das Fahrrad zurückgeben. Dabei stellt man das Rad einfach in den Fahrradständer und wartet auf den Piepton. Auf dem Display des Fahrrads wird danach bestätigt, ob die Rückgabe erfolgreich war. Wirklich kinderleicht. Den Helm hängt man wieder in die dafür vorgesehene Kabelverriegelung.

Bevor wir uns ein neues Fahrrad ausliehen, spazierten wir entlang der Hafenpromenade und genossen einen tollen Ausblick auf die Skyline von Vancouver. Hier musste ich abends noch einmal hin, wenn sich die Lichter der Hochhäuser im Wasser spiegeln.

k-5

k-6

k-7

k-9

k-10

k-11

k-12

Wir gingen durch einen kleinen Park mit Totempfählen auf die andere Seite des Stanley Parks und konnten einen Blick auf die Lions Gate Bridge werfen.

k-13

k-14

k-15

k-16

Auf der anderen Seite befindet sich übrigens immer noch das Hafengebiet. Er ist der größte Seehafen Kanadas und des pazifischen Nordwestens, der zweitgrößte Seehafen an der Westküste Nordamerikas und auch der am meisten diversifizierte des Kontinents. Dabei sind die Umschlagplätze in verschiedene Bereiche eingeteilt (bspw. nach Automobilen, Containerfracht oder Stückgüter). Das gelbe Material, das man auf dem Foto sieht ist Sulphur. Ich fand den Kontrast zum Einheitsgrau an diesem Tag einfach cool.

k-18

k-20

Wir liefen ein Stück weiter bis zum Brockton Point Leuchtturm. Hier ist der östlichste Punkt des Stanley Parks. Die Aussicht auf Nordvancouver war heute jedoch sehr bescheiden. Aber wir konnten zahlreiche Wasserflugzeuge starten sehen.

k-21

k-22

k-23

k-2018-09-22 025 (1 von 1)

k-2018-09-22 026 (1 von 1)

k-28

k-29

Entlang der Promenade ging es wieder zurück zum Aquarium. Wir liehen uns erneut einen Drahtesel und radelten nun auf der Beach Avenue bis zur Granville Bridge. Die letzten Meter mussten wir allerdings schieben, so fit waren wir dann doch nicht 😂.

k-31

Es ging noch ein kurzes Stück auf der Brücke leicht bergauf und danach nur noch bergab auf die andere Seite.

k-32

k-33

Ein richtiges Ziel hatten wir zwar nicht aber wir fuhren einfach mal Richtung „Beach“. Da kann man ja nicht viel falsch machen. Der GPS-Track wäre einmal um die Halbinsel gegangen. Das war uns angesichts der Tatsache, dass wir heute um 18 Uhr unseren Mietwagen am Flughafen abholen mussten, doch ein wenig zu stressig.

k-34

Daher genossen wir den kurzen Abstecher auf die andere Seite, stellten das Fahrrad wieder an einem der Fahrradparkplätze ab und schlenderten am Strand entlang.

k-35

k-36

k-37

k-39

k-40

Den Weg zurück sparten wir uns, da weder Marcel noch ich große Lust hatten, die Granville Brücke wieder hoch zu strampeln. Stattdessen ließen wir uns für 3,50 CAD / Person mit einer kleinen Fähre zurück auf die andere Seite bringen. Wer keine Lust hat mit dem Fahrrad zu fahren oder zu Fuß zu gehen, kann mit dem Wassertaxi auch noch andere Punkte wie Granville Island, David Lam Park oder Village Dock ansteuern.

k-41

k-42

k-43

Wir sattelten allerdings wieder auf und fuhren entlang der Promenade auf einem breiten Fahrradweg Richtung Stadium.

k-44

k-45

Unterwegs kamen wir am George Wainborn Park und David Lam Park vorbei. Hier kann man einen tollen Blick auf die Hochhäuser werfen.

k-46

k-47

k-48

k-49

k-50

k-51

Am Stadium vorbei, wo wir eine kleine Festivalmeile entdeckten, an der wir später noch einmal stoppen wollten, stellten wir kurz vor dem Wissenschaftsmuseum „Science World at TELUS World of Science“ wieder die Fahrräder ab und liefen zu dem Museum mit seiner auffälligen Kuppel.

k-53

k-54

k-56

k-58

Einen Besuch im Innern sparten wir uns aus Zeitgründen und liefen vom Museum zurück zum Stadion.

k-59

Laute Musik und bunte Werbung hatten nun unsere volle Aufmerksamkeit. Das Ribfest lud Besucher zum fleischlastigen Schlemmen ein oder wie das Schild am Verkaufsstand sagte: „Vegetarian nightmare“ 🤓😅. 

k-60

k-61

k-63

k-64

k-65

Da wir keine Vegetarier sind, langten wir zu und bestellten Rippchen, Pulled Pork und 1/4 Hähnchen. Bisschen zuviel für zwei Personen und danach überlegten wir kurzzeitig, doch Vegetarier zu werden. Aber das Pulled Pork schmeckte echt gut. Nicht umsonst hatten die Jungs und Mädels in Wettbewerben schon Pokale für ihre Soßen gewonnen.

k-66

Vollgefressen schnappten wir uns wieder ein Fahrrad und fuhren in die Innenstadt Vancouvers. Wir gingen ein wenig in die Geschäfte und liefen von hier zurück zum Hotel. Die Strecke war jedoch länger als erwartet und wir kamen gegen 16:30 Uhr am Hotel an.

k-67

k-68

Dort holten wir die Koffer ab und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Wieder war die Busfahrt eine echte Tortur und wir waren froh als wir endlich in der Metro Richtung Flughafen saßen. Noch einmal würde ich das so auch nicht machen.

Den Mietwagen konnten wir direkt in Empfang nehmen und Marcel freute sich wie ein kleines Kind über die flotte Dodge, die wir bekommen hatten.

Nachdem das Gepäck verstaut war, fuhren wir 80 km bis zum Sandman Hotel & Suites in Squamish. Die Straße 99 (Sea-to-Sky-Highway) führte direkt am Howe Sound entlang und hat eigentlich viel zu Bieten. Da es jedoch leider schon dunkel wurde und die Aussichtspunkte immer auf der falschen Seite lagen (links abbiegen war selten erlaubt) blieb uns nur ein Ausblick über den Howe Sound, den wir kurz genossen.

k-69

k-70

Den morgigen Tag konnten wir ausgiebiger fürs Sightseeing nutzen. Jetzt waren wir erstmal froh anzukommen. Das Hotel lag etwas abseits der Straße und war daher sehr ruhig. Die Zimmer waren schön groß und sauber. Ein empfehlenswertes Hotel.

Wir liefen noch kurz zum nahegelegenen Walmart und kauften Getränke und etwas Süßkram. Hunger hatten wir nach der Fressorgie heute Mittag immerhin keinen mehr 😀.

Da der Jetlag uns noch in den Knochen saß, blieben wir nicht mehr lange auf und fielen müde ins Bett.