Westkanada: Ankunft in Vancouver

Endlich war der Tag der Abreise gekommen. Lange hatten wir dem Kanadaurlaub entgegengesehnt und nun war der Abflugtag schneller da als gedacht. Bereits gestern waren wir mit dem Zug nach Amsterdam gereist und hatten eine Nacht im Steigenberger Airport Hotel verbracht.

Der Abflug stand jedoch unter keinem guten Stern. In der Nacht war ein Sturm aufgezogen und beim Blick aus dem Fenster galt nur zu hoffen, dass der Flug nach Zürich – wie soviele andere Flüge – nicht gecancelt wurde.

Das wäre natürlich richtig ärgerlich, wenn wir unseren Anschlussflug in Zürich verpassen würden. Wir hatten zwar gut 3 Stunden Umsteigezeit aber so schnell würde ein anderer Flieger von Amsterdam nach Zürich auch nicht gehen.

Um 04:30 Uhr ging es mit dem kostenlosen Shuttle vom Hotel zum Flughafen.

Bereits zu Hause hatten wir uns unseren Sitzplatz im Flugzeug gesichert, bekamen auf dem Langstreckenflug von Zürich nach Vancouver allerdings einen anderen Platz zugewiesen. Der Flieger war nämlich halb leer und das Gewicht musste daher anders verteilt werden. Da ich mich schon wieder in der Mittelreihe sitzen saß, fragte Marcel nach, ob wir denn einen Fensterplatz hätten. Dies wurde bejaht :-).

Als wir am Flughafen ankamen, war noch alles gut, der Flug war nur verspätet aber nicht gecancelt worden.

Wir begaben uns Richtung Gate und warteten. Meine Anspannung wurde immer größer, denn es stürmte ordentlich und ich rechnete schon wieder mit ordentlich Schaukelei beim Start. Ich hatte mir diesmal zwar Beruhigsungstabletten mitgenommen, wollte diese jedoch nocht nicht auf dem kurzen Flug von Amsterdam nach Zürich nehmen. Keine Ahnung, wie die wirkten.

Da die Maschine aus Zürich kam und sich dort aufgrund der Wetterlage bei uns der Start nach Amsterdam verzögerte, hatten auch wir Verspätung. Statt um 09:45 Uhr starteten wir eine Stunde später.

Triebwerke an und Abflug. Nun ging es endlich in den langersehnten Urlaub. Und das sogar ruhiger als erwartet 😊.

Wir erreichten Zürich gegen 12 Uhr und begaben uns zum anderen Gate.

Bevor es ins Flugzeug ging, mussten wir unseren Ausweis an einem kleinen Schalter zeigen und bekamen einen Stempel auf das Flugticket.

Das Boarding begann und pünktlich um 13:30 Uhr startete der Airbus A-330 Richtung Vancouver. Das ist immer noch mein Lieblingsflieger, der hat immerhin ne 2-4-2 Bestuhlung und somit sitzt bei einem Fensterplatz keine fremde Person neben einem.

Da das Flugzeug in der Mitte halb leer war, konnten wir uns nach dem Start woanders hinsetzen. Auch viele Viererreihen waren frei und wir legten uns daher hin. Ich hatte mir gegen meine Flugangst Diazepam mitgenommen und nahm erstmal eine davon.

Unser erster Flug mit Edelweiss wird sicherlich nicht der letzte sein. Freundliche Flugbegleiter, die auch nicht nur einmal mit Getränken herumkamen und nach der Hälfte des Fluges gab es sogar ein Eis. Sowas hatte ich auch noch nicht erlebt. Auch das Essen war für Economy-Class wirklich gut. Vor allem das warme Brot. Da nahmen wir gerne noch eine zweite Scheibe.

Nach dem Essen konnte ich ein wenig schlafen und störte mich nicht an den leichten Turbulenzen. Dank Diazepam war der Flug wirklich viel entspannter als sonst.

Nach 6 Stunden flogen wir über Grönland und konnten einen sagenhaften Blick auf die Eisberge werfen. Vielleicht das nächste Reiseziel?

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Die Wirkung des Medikaments ließ allerdings so langsam nach und ich nahm noch einmal eine Tablette.

In aller Ruhe konnte ich endlich mal das Entertainment Programm genießen und musste auch nicht dauernd aus dem Fenster schauen, ob wir noch gerade fliegen oder uns schon im Sturzflug befanden. Herrlich.

Vancouver erwartete uns nach 10,5 Stunden Flug bei der Landung leider mit Regen.

Es war jetzt 15:30 Uhr Ortszeit (00:30 Uhr in Deutschland) und wir ganz schön müde. 9 Stunden Zeitverschiebung ins Minus schlauchen ordentlich.

Mit Zug und Bus fuhren wir zu unserem Hotel – dem Best Western Plus direkt am Meer. Das war vielleicht ne Tour. Im Zug war es aufgrund der Rush Hour schon eng aber im Bus hatten wir mit unserem Gepäck kaum noch Platz. Dauernd wollten Leute vorbei und wir hatten 20 Minuten Fahrt vor uns. Anstrengend.

Wir checkten ein und bekamen ein Zimmer mit Balkon. Bei Regen nur leider nicht nutzbar 😊.

Gegen 17 Uhr hatte der Regen ein wenig nachgelassen und wir wollten den angrenzenden Stanley Park erkunden.

Entlang der Promenade schlenderten wir zu dem Park. Doch kaum 10 Minuten später fing es wieder an zu regnen. Gut, wir hatten ja Regenjacken dabei, es würde schon wieder aufhören… Weit gefehlt.

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Es schüttete wie aus Eimern.

Wir stellten uns unter und warteten. Der Regen wurde gefühlt weniger und wir liefen weiter.

Der Stanley Park ist wirklich toll. Er ist der größte Stadtpark Kanadas und der drittgrößte Nordamerikas. Durch den Park zieht sich ein 200 km langes Netz von Spazierwegen. Der größte Teil des Parks besteht aus einem Wald mit rund einer halben Million Bäumen.

Der Wald ist natürlich gewachsen. Der Baumbestand ist mehrheitlich Sekundärwald und besteht aus hochgewachsenen Douglasien, Riesenlebensbäumen, Westlichen Hemlocktannen und Sitka-Fichten. An vereinzelten Stellen ist auch unberührter Primärwald anzutreffen.

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Da der Regen jedoch wieder stärker wurde, beschlossen wir an einem Restaurant zurück zum Hotel zu gehen. Wir hatten zwar nicht viel vom Stanley Park gesehen und die Highlights wie Beaver Lake, Prospect Point sowie Siwach Rock auslassen müssen aber immerhin hatten wir die Zeit bis zum Abend gut überbrückt.

Als wir die Promenade erreichten, hörte es auf zu regnen und die Sonne wagte einen zaghaften Versuch. Noch einmal umzukehren hatten wir jedoch keine Lust.

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Nachdem wir beim gegenüberliegenden Tim Hortons noch eine Kleinigkeit verdrückt hatten, begaben wir uns auf unser Zimmer.

Marcel war so müde, dass er keine halbe Stunde mehr wach blieb. Ich hielt noch bis 19:30 Uhr durch und wollte dann einfach nur noch schlafen. Fast 24 Stunden waren wir nun wach und der Körper schon wirklich am Limit. Und dann noch der Jetlag…