Westkanada: Fahrt in den Tsútswecw Provincial Park

Da es in den Rockies mittlerweile zu kalt war und gestern wieder einmal unsere Heizung gestreikt hatte, beschlossen wir heute schon abzureisen. Gestern hatten wir uns mit der Möglichkeit befasst, einige Punkte unserer Tour ausfallen zu lassen und lieber noch ein paar Tage auf Vancouver Island zu verbringen. Marcel hatte die Hauptattraktionen aufgeschrieben und wir starteten am Morgen gen Westen in den Tsútswecw Provincial Park. Die Lachswanderung (Sockeye Festival) in Squilax wollten wir allerdings auf keinen Fall verpassen.

Vom Lake Louise peilten wir jedoch zuerst noch den Emerald Lake an. An dem See kamen wir auf dem Weg in den Tsútswecw Provincial Park (früher: Robert Haig Provincial Park) sowieso vorbei. Leider war das Wetter heute ziemlich bewölkt und Regen zog auf. Der richtige Zeitpunkt, um zu verschwinden.

An einem Aussichtspunkt konnte man einen Blick auf die Eisenbahnstrecke werfen, die spiralförmig durch den Berg verlief (leider nicht zu sehen), um der Steilheit entgegenzuwirken. Eine interessante Architektur. Leider kam kein Zug.

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Insgesamt lagen vom Lake Louise nur ca. 40 Kilometer Fahrt vor uns, bis wir den türkisfarbenen See erreichten. Auf dem großen Parkplatz standen Reisebusse und die Asia-Fraktion war auch wieder zahlreich vertreten.

Wir liefen erst zum Ufer des Sees, wanderten dann an der Lodge vorbei und genossen die Aussicht. Die Berge im Hintergrund lagen allerdings hinter dichten Wolken und das Türkis des Sees kam nicht mehr so recht zur Geltung.

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Am Ende des Weges kehrten wir um, gingen zum Eingang und von dort noch an der anderen Uferseite ein wenig spazieren.

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Da es kalt war und zu regnen begann, gingen wir zurück zum Camper.

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Auf der Rückfahrt zum Highway kamen wir noch an der Natural Bridge vorbei, wo wir stoppten und einen wirklich tollen Blick auf den Yoho River warfen. Unbedingt einen Stopp wert, das türkisfarbene Wasser ist ein Traum.

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Wir fuhren weiter und hielten an einem Rastplatz. Auch hier genossen wir die Ruhe ab vom Highway. Nach einem kurzen Spaziergang und der Suche nach einem Weißkopfseeadler ging es wieder auf den TCH.

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Der Glacier Nationalpark lag nun vor uns. Tief verschneite Berggipfel ließen unsere Entscheidung endgültig gegen weitere Wandertouren in den Bergen treffen. Meine geplanten Wanderungen sollten auf einen Gipfel bzw. bis zum Rand eines Gletschers gehen. Über 1000 Höhenmeter vom Campingplatz aus. Das hätte wenig Sinn gemacht, zumal in den oberen Lagen vermutlich auch einiges mehr an Schnee lag und die Lawinengefahr zunahm.

Also hielten wir noch einmal kurz an einem Parkplatz und genossen die Aussicht auf die Berge.

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Außerdem kamen zwei neugierige Stellar Jays an, die gerne was zu fressen abgrasen wollten.

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Ich machte ein paar Aufnahmen von den schönen Vögeln und als sie verschwanden, suchten auch wir das Weite. Klasse, dass ich den Diademhäher – wie er auf Deutsch heißt – gesehen hatte. Der stand ganz oben auf meiner Liste.

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Im Glacier Nationalpark hat man allerdings nicht nur die Möglichkeit, in den Bergen zu wandern, sondern auch auf kleinen Trails entlang des TCH. Wir nutzten die Gelegenheit und liefen entlang des Hemlock Grove Boardwalk durch einen schönen alten Wald mit riesigen Zedern und Hemlocks. Übrigens der einzige inländische Hemlock/Zedern Regenwald der Welt. Der Boardwalk ist ca. 400 Meter lang und kurz vor Ende des Trails laden zwei rote Stühle zum Verweilen ein (wenn es denn trocken und warm ist).

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Weiter ging die Fahrt durch ein schönes Tal, in dem es von Kilometer zu Kilometer nebliger wurde. Es roch außerdem stark nach Rauch. An der Strecke entlang des TCH entdeckten wir überall noch kleine Waldbrände. Wir hofften, dass der Geruch bis zu unserem Endpunkt im Tsútswecw Provincial Park in der Nähe von Squilax verschwunden war.

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Nach einem Zwischenstopp in Revelstoke fuhren wir die letzten gut 200 Kilometer entlang des Salmon Lake bis nach Squilax.

An einer Kreuzung bogen wir nach links ab. 8 Kilometer bis zum Tsútswecw Provincial Park und zu unserer heutigen Übernachtungsmöglichkeit – dem Cottonwood Cove Campground– waren noch zurückzulegen. Schilder mit dem Titel „Sockeye Run“ ließen uns etwas verwundert aufblicken. Fand hier evtl. ein Marathon statt? Nein, natürlich nicht. Sockeye Run bezeichnete einfach die Lachswanderung, die ein echtes Highlight in der Gegend ist.

Der Cottonwood Cove Campground liegt sehr versteckt direkt am Eingang des Provincial Parks. Morgen hofften wir die Wanderung der Sockeye Lachse beobachten zu können. In einem Forum hatte ich davon zufällig bereits zu Hause gelesen und den Spot ins GPS eingezeichnet.

Die Dame am Empfang des Campingplatzes machte uns auf jeden Fall Hoffnung, einige Lachse zu sehen. Und sie sagte uns auch, dass es morgen vermutlich recht voll werden würde und wir daher früh los gehen sollten.

Wir bekamen einen Stellplatz direkt am Wasser mit ausreichend Platz zu den Nachbarn. Ein wirklich schöner Campingplatz, mit 55 CAD (exkl. Steuer) allerdings auch etwas teurer. Das Hupen des Zuges war nur noch ganz weit entfernt in der Ferne zu vernehmen. Was für eine Ruhe.

Marcel versuchte sich nun noch einmal am Feuer machen und heute klappte es auf Anhieb.

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Während ich die Milchstraße fotografierte und meinen Blick immer wieder gen Himmel richtete, ließen wir das Feuer und den Abend langsam ausklingen.

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