Der Urlaub neigte sich langsam dem Ende. Bevor es heute Nachmittag mit der Fähre zurück nach Vancouver ging, wollten wir ein wenig im Goldstream Provincial Park wandern gehen. Auch hier befinden sich die Wanderwege wieder rechts und links von der Straße.
Bevor wir losfuhren, spazierten wir im Bamberton Provincial Park hinab zum Wasser und genossen die morgendliche Ruhe. Kein Mensch weit und breit.
Den Eingang zum Goldstream Provincial Park erreichten wir nach knapp 20 Kilometern. Der Parkplatz war noch recht leer. Das Besucherzentrum war ca. 700 Meter von hier entfernt. Man hätte auch näher dran parken können aber wir wollten uns lieber die Beine vertreten.
Die Sonne lachte und die Vögel zwitscherten. Zwei Spechte jagten sich.
Es war zwar noch früh aber doch schon angenehm warm.
Im privat geführten Besucherzentrum Goldstream Nature House (Eintritt 3 Euro) ließen wir uns die Wandermöglichkeiten erklären und marschierten los. Leider war die andere Seite des Parks wegen Bodensenkungen geschlossen. Somit fielen eine Reihe der Wandertouren aus und es verblieben nur noch zwei. Wer Zeit hat, kann auch den Gipfel des Mount Finlayson erklimmen. Davon mussten wir jedoch Abstand nehmen.
Stattdessen folgten wir dem Weg zu einem kleinen Aussichtspunkt. Hier kann man Ende Oktober die Lachswanderung beobachten und mit Glück auch Schwarzbären.
Für uns sang nur eine Wasseramsel. Daher ging es auf gleichem Weg zurück zum Parkeingang.
Wir unternahmen noch einen kleinen Rundweg, der aber so nah an der Straße herlief, dass wir nicht traurig waren, dass es nur ein kleiner Rundweg gewesen war. Die andere Seite des Parks hätte interessantere Wanderungen bereit gehalten.
Da wir jetzt noch 3 Stunden Zeit hatten, bis die Fähre in Swartzbay ablegte überlegten wir, was wir uns noch anschauen konnten. Allerdings wollten wir uns nicht allzu weit vom Fähranleger entfernen. Wir entschieden daher, dass wir uns in Richtung Swartzbay begaben und einfach unterwegs irgendwo anhielten.
Ein Schild kündigte den Island View Beach Regional Park an, der sich 2 Kilometer vom Highway befand. Wir bogen ab und erreichten den Park am Meer.
Der Island View Beach Regional Park ist vor allem für die Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung bekannt. Unser Reiseführer kannte den Park allerdings nicht.
Ich fand es jedoch herrlich, noch ein wenig am Strand entlangzulaufen und Ausschau nach Wasservögeln zu halten. Marcel nutzte die Zeit um ein Nickerchen zu machen.
Ich setzte mich an den Strand und genoss das schöne Wetter. Bis auf Möwen, Spatzen, Raben und Stare wollte sich jedoch kein weiterer Vogel zeigen.
Nachdem ich zurück am Camper war, gab es noch ein paar Chicken Nuggets und dann machten wir uns so langsam auf in Richtung Fährterminal.
Da wir die Rückfahrt auch im Voraus gebucht hatten, konnten wir direkt auf der entsprechenden Spur nach vorne fahren und warteten auf das Startzeichen zum Losfahren.
Die Fähre war gut gefüllt. Einige Reisebusse waren auch an Bord. Unseren Camper konnten wir auch diesmal wieder recht weit vorne abstellen.
Wir begaben uns sofort an Deck, denn ich freute mich auf die tolle Sicht, die wir auf der Rückfahrt genießen konnten.
Eine traumhafte Fährpassage erwartete uns. Dazu die untergehende Sonne. Die knapp 2 Stunden Fahrt kamen einen gar nicht so lange vor, da man immer was zum Gucken hatte. Nur Wale sah ich leider keine.
Die Fähre schlängelte sich zwischen den kleinen Insel her.
In der Ferne waren bereits die ersten Hochhäuser von Vancouver zu erkennen.
Daher fackelten wir nicht lange und peilten das Casino an.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir den Parkplatz des riesigen Casinos. Für den Eintritt wird der Reisepass benötigt.
Auch wir wollten mal unser Glück versuchen, stellten jedoch schnell fest, dass die eingelösten 10 Dollar viel früher aufgebraucht waren als gedacht. Im Casino gibt es zahlreiche einarmige Banditen, Spielautomaten und Spieltische an denen man auch Roulette oder Black Jack spielen kann.
Da wir nicht so die Zocker sind, machten wir uns auf die Suche nach dem Hard Rock Shop. Ein passendes T-Shirt wurde schnell gefunden und nachdem wir noch ein wenig durchs Casino gelaufen waren, fuhren wir zum Campingplatz.
Ein Stellplatz war noch frei. Dieser befand sich zwar direkt am Eingang und neben den Toiletten aber für eine Nacht war das auch egal. Außerdem befanden sich auf dem Campingplatz fast ausschließlich Dauercamper, die nutzten vermutlich eh keine öffentliche Toilette.
An eine ruhige Nacht war aber aufgrund des deutlich hörbaren Straßenlärms nicht zu denken. Wer kann, sollte private Campingplätze möglichst vermeiden. Unsere Erfahrung hat gezeigt, nur einer von drei privaten Campgrounds war wirklich schön gelegen. Dafür aber auch der teuerste während unseres gesamten Urlaubs.