Südtirol: Ausflug nach Meran und ins Schnalstal

Da die Wetteraussichten für heute noch nicht besser waren, beschlossen wir statt einer Wanderung, einen Ausflug nach Meran zu unternehmen. Nach Bozen gehört Meran zur zweitgrößten Stadt Südtirols und ist seit dem 19. Jahrhundert vor allem als Kurort bekannt.

Gut 100 km Fahrt lagen von St. Lorenzen vor uns. Über die bereits bekannte Landstraße SS49 fuhren wir bis zur Autobahn A 22. Auf dieser mautpflichtigen Straße gelangten wir bis nach Meran. Hier war der Teufel los. Anscheinend hatten heute alle Leute dieselbe Idee wie wir.

Auf der Suche nach einem Parkplatz fuhren wir erst zur Therme. Da jedoch alles besetzt war, stellten wir uns in die Reihe der Wartenden. Bei sowas bin ich ja total unentspannt und das nervte mich tierisch. Vor allem weil zwar ständig Leute in das Parkhaus fuhren aber kaum jemand rauskam. Wir kurvten zweimal auf dem engen Parkplatz rum, bis uns der Pächter den Platz am Notausgang freigab. Mit 2 Euro / Stunde waren die Parkgebühren ganz schön saftig.

Gegen halb 12 konnten wir dann nach fast zwei Stunden Fahrt und Parkplatzsuche endlich aussteigen. Der Parkplatz befand sich in der Nähe Tappeinerwegs, den wir als ersten Punkt ansteuerten.

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Der Weg führte leicht bergan am Hang des Küchelberges entlang und bot eine tolle Aussicht auf die Stadt und das Etschtal. Er gehört zu den schönsten Höhenpromenanden Europas und ist mit seinen breiten Wegen und wenigen Steigungen für jedermann geeignet. Das merkten auch wir, denn je höher es ging, desto voller wurde es.

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Der Weg wurde nach dem Botaniker, Arzt und Anthropologen Dr. Franz Tappeiner benannt, der diesen finanzierte. Oberhalb des Tappeinerwegs liegt das Dorf Tirol, das mit einem kleinen Sessellift oder zu Fuß erreicht werden kann.

Vorbei an vielen bunten Blumen erreichten wir den höchsten Punkt und genossen einen tollen Blick auf die St. Nikolaus Kirche und die Altstadt von Meran.

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Vom Pulverturm, der sich kostenlos über eine Treppe besteigen lässt, genossen wir einen schönen Rundumblick. Von hier gingen wir hinab zur Innenstadt.

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Über die Gilfpromenade gelangten wir zur Gilfschlucht und spazierten entlang der Sommerpromenade.

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Direkt am rauschenden Wasser der Passer entlang, erreichten wir eine Rundbogenbrücke, die die Winter- und die Sommerpromenade vereint und aus dem 16. Jahrhundert stammt.

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Ein Stück weiter überquerten wir den Fluss und befanden uns mitten in der Innenstadt. Wir flanierten entlang der Passerpromenade und gelangten zur Wandelhalle. Ursprünglich sollte sie den Kurgästen einen geschützten Ort bieten. Heute kann auch der passionierte Wanderer auf den Bänken innerhalb der Wandelhalle Platz nehmen. Durch die zahlreichen Malereien entstand eine offene Bildergalerie.

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An bunt blühenden Blumen und mediterranen Gewächsen vorbei, erreichten wir das Kurhaus. Das Bauwerk dient heute als Veranstaltungszentrum.

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Von hier bogen wir ab in die Innenstadt und schlenderten noch ein wenig durch die Gassen bevor es zurück zum Auto ging.

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Da wir – wie immer im Urlaub üblich – den Tag voll ausnutzen wollten (Carpe Diem bekommt bei uns eine vollkommen neue Bedeutung) machten wir noch einen Abstecher ins Schnalstal.

Vorbei am Vernagter Stausee, erreichten wir das Dorf Kurzras am Ende des Tals. Es befindet sich bereits auf 2.011 m Höhe. Neben Wintersportaktivitäten, kann man auch hier dem Wandern nachgehen.

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Wir gönnten uns zuerst eine Pause in einem kleinen Cafe und überlegten mit der Seilbahn hoch zum Hochjochferner auf 3.212 m zu fahren. Die letzte Talfahrt war jedoch bereits um 16:30 Uhr und für eine Stunde hätte sich das nicht gelohnt.

Stattdessen entschieden wir uns für einen kurzen Rundwanderweg um den Hasenkofel. Wir genossen eine tolle Fernsicht, gingen jedoch an einem Gatter zurück Richtung Auto. Die komplette Wanderung hätten wir zeitlich nicht geschafft.

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Zu guter Letzt machten wir noch einen weiteren Abstecher in das Pfossental. An einem Wasserfall, der sich direkt an der Straße befand, fuhren wir 9 km – teils in Kehren – immer weiter hinauf. Die Straße wurde enger und enger und den Gegenverkehr durchzulassen erforderte entweder Millimeterarbeit oder das Ausweichen an eine breitere Stelle. Zum Glück war am Abend nicht mehr so viel los.

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Auf dem kostenpflichtigen Parkplatz Vorderkaser stellten wir den Wagen ab und liefen ein Stück entlang des Meraner Höhenweges. Vorbei am Gasthof Jägerrast und einer Käserei, gelangten wir zum Wanderweg. Der rauschende Pfossentalbach war unser Begleiter.

Wir folgten dem Forstweg noch ein Stück hinauf, bevor wir aufgrund der nun doch schon späten Uhrzeit umkehrten. Das Tal lag bereits im Schatten.

Gut zwei Stunden brauchten wir für die Rückfahrt und trafen erst gegen 20:30 Uhr in der Ferienwohnung ein. Da keiner mehr richtig Hunger hatte, ging es schnurstracks ins Bett.