Leider hatte die Wetterapp recht behalten, denn der nächste Morgen erwartete uns mit Regen. Da wir aber zu den Postojna Höhlen eine ca. 1,5-stündige durch die zweitgrößte erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt unternehmen wollten, war es egal, ob es regnete. Zumindest für den Vormittag…
Wir brachen direkt um kurz nach 08:00 auf, da die Fahrzeit von Piran zu den Höhlen ca. 1,5 Stunden betragen sollte und wir unbedingt die erste Führung um 10 Uhr mitmachen wollten. Immerhin zählen die Höhlen von Postojna zu einer der meistbesuchten Attraktionen Sloweniens.
Um 09:45 Uhr erreichten wir den kostenpflichtigen Parkplatz (5 Euro für den ganzen Tag) und stellten den Wagen ab. Wir folgten den anderen Besuchern hinauf zum Eingang und zur Kasse.
Mit 25,80 Eur0 / Person ist der Eintritt zwar nicht gerade günstig aber dafür bekommt man auch einiges geboten. Die 10-Uhr-Führung war allerdings schon voll und so mussten wir bis 10:30 Uhr warten.
Der Himmel hatte auch mal wieder seine Pforten weit geöffnet und es schüttete wie aus Eimern.
Da wir uns 10 Minuten vor Beginn der Führung am Eingang versammeln sollten, mussten wir durch den Regen hechten. Glücklicherweise standen am Eingang Schirme unter die wir uns schnell stellen konnten.
Die Führungen sind nach Sprachen unterteilt. Es gibt neben Englisch, Italienisch und Slowenisch auch die Möglichkeit an einer deutschsprachigen Führung teilzunehmen. Das taten wir natürlich und warteten mit unserem Guide Sabine auf den Einlass in die Höhle.
Zuerst fährt man ca. 3,5 km mit einem Zug und läuft danach knapp 1,5 km mit dem Guide durch die Höhle. Das gesamte Höhlensystem ist übrigens 24 Kilometer lang.
Bereits auf der 3,5 km langen Zugstrecke waren wir tief beeindruckt von dem Höhlensystem. So eine riesige Tropfsteinhöhle hatte ich noch nie gesehen und so tolle Formationen auch nicht.
Begeistert stiegen wir aus dem Zug und folgten Sabine auf dem Rundgang durch die Höhle. Natürlich herrscht in der Höhle aufgrund der zahlreichen Besuchergruppen keine Ruhe und man muss häufig warten, bis man zum nächsten Punkt gehen kann. Wobei ich nicht verstanden habe, warum die kleinen Gruppen nicht zuerst gehen und dann die Größeren folgen aber der Betreiber wird sich da schon etwas bei gedacht haben.
Der Weg durch die Höhle ist übrigens asphaltiert und einfach zu laufen.
Zuerst ging es bergauf bis zum höchsten Punkt der Höhle. Hier erzählte Sabine uns einiges über die Adelsberger Grotte (so werden die Postojna Höhlen auch genannt).
In der Höhle herrscht ganzjährig ein Klima von 8-10 Grad. Heute war es also wärmer hier unten als oben :-). Die Postojna ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Wir befanden uns jetzt in der Höhle „Großer Berg“.
Wir erblickten die unterschiedlichsten Stalagmiten (von unten wachsend), Stalaktiten (von oben wachsend) und Stalagnate (wenn Stalagmiten und Stalagkiten aufeinandertreffen und eine durchgehende Säulenform bilden).
Die bunten Farben der Tropfsteine stammen von den verschiedenen Mineralien, durch die das Wasser bis in die Höhle sickert.
Manche Tropfsteine erinnerten mich irgendwie an den Film „Alien“. Sie sahen genauso glibberig aus, wie die Viecher in dem Streifen. Allerdings sind die Tropfsteine hart und das Schimmern ist lediglich das Wasser.
An der Decke entdeckt man übrigens auch häufig Sinterfahne. Das sind vorhangartige Kalkablagerungen, die an schrägen Decken und überhängenden Wänden entstehen. Sie sehen zerbrechlicher aus als sie sind.
Durch den „Russischen Gang“ liefen wir hinab zu den „Schönen Höhlen“. Etwas schade war, dass wir durch die Gänge im Eiltempo marschierten und gar keine Zeit hatten, uns mal in Ruhe umzusehen. Es sei denn, man wollte den kompletten Anschluss zur Gruppe verlieren und hinter uns wartete auch immer schon die nächste Truppe.
Zeit für schöne Fotos hatte man leider nicht und schon gar nicht für Langzeitbelichtung. Daher sind die Bilder auch fast alle sehr dunkel oder verwackelt.
In einer dieser schönen Höhle, hängen sogenannte Sinterröhrchen wie Makkaroni von der Decke.
Fasziniert hat mich, dass einige Tropfsteine ganz weiß waren also keinerlei Mineralien auf ihrem Weg in die Höhle aufgenommen hatten und keine 2 m weiter stand ein Stalagmit, der gelb-bräunlich war.
Das Wachstum von Tropfsteinen verläuft außerordentlich langsam. Für 1 mm Wachstum sind normalerweise Jahrzehnte notwendig und für 1 cm Jahrhunderte. Das Wachstum der Tropfsteine kann man in Millionen Jahren messen.
Wir kamen an einem Tropfstein vorbei, der aussah wie ein Huhn und näherten uns dem Ende des Rundgangs.
Zum Schluss wartete der wohl schönste Tropfstein der Höhle auf uns, der auch Brilliant genannt wird. Der Tropfstein ist so schneeweiß, dass man gar nicht glauben kann, dass dieser schon so viele Millionen Jahre alt ist, zumal direkt nebenan ein bräunlicher Tropfstein steht. Der Brilliant ist das Wahrzeichen der Höhle.
Am Ende der Tour konnten wir uns noch Grottenolme in einem Aquarium anschauen. Da die Tiere als „Gefährdet“ gelten, sind Fotos natürlich strengstens verboten.
Vorbei an einem Souvenirladen begaben wir uns zum Zug, mit dem wir nun die 3,5 km wieder zurück zum Ausgang fuhren. Ein toller Ausflug und das Geld wirklich wert; auch wenn vor Ort sehr viele Touristen waren und wir uns doch etwas wie im Disneyland fühlten.
Nicht weit von der Höhle befand sich die Felsenburg Predjama, zu der wir als nächstes fuhren.
Die Burg Predjama wurde als größte Höhlenburg der Welt ins Guiness-Buch der Rekorde eingetragen.
Leider wurde das Wetter wieder schlechter und es setzte erneut Regen ein. Wir flüchteten schnell in ein Cafe und tranken etwas Warmes. Eigentlich wollte ich einen Kakao aber ich bekam recht dickflüssige warme Schokolade. Lecker aber nicht unbedingt gegen Durst 🙂
In einer Regenpause ging ich schnell zur Burg und machte ein Foto. Einen Besuch im Innern schenkten wir uns, da sich das nicht unbedingt lohnt.
Da es noch nicht so spät war und das Wetter nicht besser wurde, verschoben wir den Plan, jetzt schon zum Bohinjsee im Triglav Nationalpark zu fahren, auf später (in der Hoffnung auf weniger Regen). Stattdessen peilten wir kurzerhand die Höhlen von Škocjan an, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen.
Leider hatte die letzte Führung durch die Höhlen schon um 13:00 Uhr stattgefunden. Erst ab morgen gab es auch eine Führung um 15:00 Uhr. Tja Pech gehabt. Immerhin waren wir nicht die einzigen, die umsonst hier hin gefahren waren. Ist aber auch schade, dass so eine Attraktion nur bis 13:00 Uhr geöffnet hatte. Demnächst sollten wir uns besser vorher im Internet informieren.
Auf einem kleinen Wanderweg liefen wir noch bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man auch hinunter in die Schlucht gucken konnte. Dann gings zurück zum Auto.
Gut 160 km lagen vor uns und je näher wir unserem Ziel kamen, umso schlechter wurde das Wetter. Um 16:00 Uhr erreichten wir den Bohinjsee.
Wir konnten erst um 17:00 Uhr in unser Zimmer einchecken und überlegten nun, was wir mit der Zeit noch anstellen sollten. Eine Cacherunde hatte unsere Aufmerksamkeit erregt. Es goss zwar immer noch aber mit Regenjacke und Softshellhose war das auch egal. Trocknete ja schnell.
Unterwegs sah Marcel auch seinen ersten Bär in freier Wildnis. Naja nicht ganz. In dem Waldgebiet, in dem wir uns befanden, fanden Dreharbeiten für einen französischen Film statt und der Bär war gerade im Wald… an der Leine… quasi wie im Zirkus. Aber gut, dennoch in freier Wildbahn :-D. Eine Kamera hatten wir bei dem Wetter natürlich nicht dabei.
Es war kurz vor 5 und wir liefen zurück zum Auto. Irgendwie hatten wir die Zeit rumbekommen. Immerhin wurde der Regen weniger und es lockerte auf.
Wir checkten schnell ein und zogen gleich wieder los. Wer wusste schon, wie lange das Wetter sich hielt.
Zuerst erkundeten wir den schön gelegenen Wocheiner See, wie der Bohinjsee auch im Deutschen genannt wird.
Danach fuhren wir weiter zum Savica-Wasserfall.
Über breite Wanderwege und zahlreichen Stufen gelangten wir hinauf. Offiziell war der Weg noch gesperrt bzw. nur auf eigene Gefahr begehbar, da noch recht viel Schnee lag.
Am Wasserfall angekommen war es leider noch etwas wolkenverhangen. Wir genossen trotzdem den Anblick.
Über denselben Weg, den wir gekommen waren, ging es nun wieder hinab.
Das Wetter klarte sich weiter auf und ließ einen Blick auf die umliegenden Berge zu. Eine grandiose Landschaft. Wir freuten uns auf Morgen und hofften auf besseres Wetter, um die Landschaft in vollen Zügen genießen zu können.
Auf der Fahrt zurück zur Unterkunft, hielten wir noch bei ein paar weiteren Geocaches. Zuerst besuchten wir einen Soldatenfriedhof und genossen zum Abschluss des Tages einen romantischen Blick auf den See. Und das tolle war, wir waren ganz alleine hier 🙂
Auf dem Zimmer angekommen, zogen wir uns um und begaben uns auf die Suche nach einem Restaurant. Die Besitzerin des Apartments hatte uns ein paar Lokalitäten empfohlen. Nachdem wir ein paar Mal hin- und hergerannt waren, entschieden wir uns für das Hotel Kristall.
Das Essen war ausgezeichnet, die Portionen jedoch überschaubar. Diesmal hatte daher auch der Nachtisch noch Platz.
Vom Restaurant liefen wir zurück zur Unterkunft und ließen den Abend entspannt ausklingen.