Schweiz: Ausflug ins Papiliorama

Heute war der Tag der Abschiednahme gekommen. Wir sagten Grindelwald und den Bergen „Adé“. Da für die nächsten Tage sowieso nur noch Regen gemeldet war, viel uns der Abschied nicht so schwer. Den Vormittag ließen wir daher ruhig angehen. Wir waren erst um 14 Uhr mit Céline und Fabienne imPapiliorama in Kerzers verabredet. Die Schwestern hatten wir während unseres Urlaubs in Kasachstan/Kirgistan im letzten Jahr kennengelernt und freuten uns jetzt auf ein Wiedersehen in der Schweiz, dem Heimatland der beiden. Die dritte Schwester im Bunde war selbst auf Reisen und würde sich uns heute nicht anschließen.

Bevor wir auscheckten konnte ich allerdings noch einmal dem Helikopter beim Transportflug zusehen. Die Arbeiter waren schon fleißig und nahmen die schweren Kisten und Metallteile entgegen. Das ist echt spannend anzusehen.

Helikopter bei der Arbeit an der V-Bahn in Grindelwald

Arbeiten an der V-Bahn in Grindelwald

Arbeiten an der V-Bahn in Grindelwald

Wir frühstückten und schleppten unser Gepäck zum Auto. Pünktlich zur Abreise fielen auch die ersten Tropfen vom Himmel.

Bis 14 Uhr hatten wir jedoch noch 3 Stunden Zeit und die Fahrt bis Kerzers dauerte nur 1,5 Stunden. Da uns unsere Route durch Thun führte, beschlossen wir, der Stadt am Thunersee einen Besuch abzustatten. Hoffentlich hielt das Wetter. Die Regenfront war erst ab 13 Uhr vorhergesagt.

Thun wird auch als Tor zum Berner Oberland bezeichnet. Der historische Stadtkern liegt nicht direkt am Thunersee, sondern etwa 1,5 Kilometer davon entfernt an der Aare. Hier parkten wir das Auto in einem Parkhaus und begaben uns zu Fuß zum Mühleplatz. Da es zu Regnen begonnen hatte, ließ ich die Kamera allerdings besser im Auto.

Mühleplatz in Thun

Wir schlenderten durch die gemütliche Stadt und gelangten über eine historische Brücke zur Unteren Schleuse, wo sich auch eine Surfwelle befindet. Ein paar Wagemutige stürzten sich trotz der heutigen Kälte und des schlechten Wetters in die Fluten. Wir schauten dem Treiben ein wenig zu und liefen dann durch die Innenstadt hinauf zum Schlossberg und der Stadtkirche.

Es war jetzt 12:30 Uhr und wir beschlossen in aller Ruhe zurück zum Auto zu laufen. Marcel gönnte sich noch ein Eis und nach der kurzen Stippvisite im schönen Thun fuhren wir auf die Autobahn Richtung Kerzers.

Die Wetterprognose hatte Recht behalten und unterwegs begann es ordentlich zu regnen. Aufgrund eines Staus vor Bern benötigten wir ein wenig länger, als das Navi vorhergesagt hatte.

Auf dem Parkplatz waren wir die einzigen Besucher mit deutschem Kennzeichen. Also ein echter Geheimtipp für ausländische Touristen dieses Papiliorama. Aber was ist das eigentlich? Es ist der grösste Schmetterlingsgarten der Schweiz, zeigt daneben aber auch eine Vielzahl von Tieren aus dem südamerikanischen Regenwald und dem Amazonasgebiet.

Wir liefen durch den strömenden Regen zum Eingang und setzten die Maske auf. Zu Beginn unseres Besuchs hatte es in der Schweiz nur im ÖPNV eine Maskenpflicht gegeben. Diese war im Laufe der letzten Wochen auf andere öffentliche Einrichtungen ausgeweitet worden.

Céline und Fabienne warteten drinnen auf uns. Der Eintritt ins Papiliorama kostete 40 CHF / Person.

Drei Erlebniswelten laden den Besucher zu einem ausgiebigen Besuch ein. Wir begaben uns zuerst natürlich zum Highlight: dem Schmetterlingsgarten.

Im Schmetterlings-Dom Papiliorama fliegen über 1 000 exotische Schmetterlinge in einem Tropengarten frei um die Besucher herum. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sind allerdings Brillenträger durch das Tragen der Maske im Innern des Doms doppelt gestraft.

In der Glaskuppel können in der dschungelartigen Umgebung über 60 verschiedene tropische Schmetterlings- und Falterarten bestaunt werden (wenn sie sich denn Zeigen). Ausserdem sind im Papiliorama Rothaubenturakos, Riesenguramis, Kragentauben, Chinesische Zwergwachteln, Pfauenaugen-Stechrochen und Zwergrallen zu sehen.

Wir betraten den Schmetterlings-Dom und zahlreiche Schmetterlinge flogen um uns herum.

Tiger-Passionsblumenfalter (Heliconius hecale) im Papiliorama

Bananenfalter (Caligo atreus) im Papiliorama

Falter im Papiliorama

Im Schlupfkasten kann man das Ausschlüpfen eines Schmetterlings aus seiner Puppe mit verfolgen.

Puppenaufzuchtstation im Papiliorama

Gemeinsam folgten wir zuerst dem unteren Weg durch das Papiliorama und bestaunten die vielen bunten Schmetterlinge und riesigen Falter. Die Arten zu bestimmen gelang mir allerdings nur bei einigen. Dafür gibt es einfach zu viele, die ähnlich aussehen.

Nachtfalter im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Königs-Schwalbenschwanz (Papilio thoas) im Papiliorama

Bananenfalter (Caligo eurilochus) im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Danach nahmen wir die Stufen zum oberen Weg, wo sich ebenfalls zahlreiche Schmetterlinge und Kragentauben tummelten. Ein wirklich tolles Erlebnis für Groß und Klein.

Schmetterling im Papiliorama

Kleine Fledermaus (Pachliopta kotzebuea) im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Glasflügelfalter (Greta oto) im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Große oder Gewöhnliche Eierfliege (Hypolimnas bolina) im Papiliorama

Fackel oder Julia (Dryas iulia) im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Neonsegelfalter (Graphium agamemnon) vertreibt anderen Schmetterling im Papiliorama

Schmetterling im Papiliorama

Viel zu schnell erreichten wir wieder den Ausgang und begaben uns zum daneben gelegenen Nocturama.

Das Nocturama schafft in seinem Innern durch die Filterung des natürlichen Tageslichts eine Vollmondnacht-Stimmung. Dadurch ist es dem Besucher möglich, mitten am Tag die mysteriösen, nachtaktiven Tiere der Tropenwälder zu beobachten. Entlang des Weges konnten wir Faultiere, Fledermäuse, Greifstachler, Gürteltiere, Kaimane, Nachtaffen, Ozelote und Wickelbären beobachten bzw. hätten wir beobachten können, denn nicht alle Tiere zeigten sich. Im Dunkeln sind die Tiere zudem viel schwieriger erkennbar.

Als letztes begaben wir uns zum Jungle-Trek. Seit 1989 führt das Papiliorama ein Naturschutzreservat in Belize Zentralamerika. Der Tropendom Jungle Trek ist eine authentische Kopie dieser reichhaltigen Tropenhabitate und bietet den Besuchern auf einer Fläche von 1 200 m² eine spannende Wanderung durch den Tropenwald. In der Glaskuppel können rund 150 Pflanzen- und 30 Tierarten entdeckt werden. 

Beim Zutritt zum Jungle-Trek wurden wir direkt von einem Rosa-Löffler begrüßt.

Rosa-Falter auf dem Jungle Trek im Papiliorama

Farbenprächtige Regenbogentukane, neugierige Grünhäher und Schwarze Leguane kann man mit Geduld und ein wenig Gespür in den Bäumen entdecken.

Nasenbären, Pekaris, Tayras und andere spannende Tropenwaldbewohner bewohnen die Gehege am Rand des Doms. Die zwei Weiher sind ebenfalls Kopien der bestehenden Gewässer im Reservat und beherbergen eine reiche Fischvielfalt.

Entlang eines 7 Meter hohen Baumwipfelpfads konnten wir auch das Leben in den Baumkronen entdecken.

Rosa-Falter auf dem Jungle Trek im Papiliorama

Nach dem Dschungeltrip beschlossen wir unseren Aufenthalt im Papiliorama zu beenden und begaben uns gemeinsam zum Auto. Die Außenanlagen luden aufgrund des starken Dauerregens nicht zum Besuch ein.

Von Kerzers nach Burgdorf lagen nun ca. 45 Minuten Autofahrt vor uns. Aufgrund der Rush Hour herrschte auch auf Schweizer Autobahnen viel Verkehr und kurz vor der Abfahrt standen wir im Stau.

Bevor wir uns netterweise für eine Nacht bei Céline und Fabienne einquartieren durften, stoppten wir beim Supermarkt, um fürs Abendessen einzukaufen. Außerdem nutzten Marcel und ich die Möglichkeit und deckten uns mit Käse und Schokolade ein. Dabei bekamen wir direkt ein paar hilfreiche Kaufempfehlungen von Céline, denn die Auswahl ist echt riesig. Ich muss ja übrigens sagen, dass ich nach dem Durchprobieren aller Käsesorten den Mutschli und den mittelalten Emmentaler am liebsten esse. Nicht zu hart aber auch nicht zu leicht im Geschmack.

Während unseres 3-wöchigen Schweiz-Urlaubs hatten wir es nicht einmal geschafft, Käsefondue auswärts essen zu gehen. Und jetzt ratet mal, was es heute Abend tatsächlich gab. Käsefondue 🤤😋🥳🤤😋🥳🤤😋. Das kalte und nasse Wetter war perfekt fürs Fondue.

Wir bereiteten alles gemeinsam vor und ließen den restlichen Abend gemütlich mit lustigen Gesprächen über typisch Deutsche und Schweizer Eigenheiten, einem guten Glas Wein und dem leckeren Käsefondue ausklingen. Eintunken, Essen, Genießen…

Käsefondue in Burgdorf