Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht gehört zu den Schönsten im Schwarzwald und daher war der Besuch während unseres Aufenthalts ein Muss. Traditionelles Handwerk, weihnachtliche Musik und ein abwechslungsreiches Angebot an Speisen und Getränken bieten den Besuchern ein tolles Erlebnis. Highlight ist das im dunkeln beleuchtete 40 Meter hohe Eisenbahn-Viadukt der Höllentalbahn.
Da Marcel und ich die Nacht im ca. 20 Minuten entfernten ThälerHäusle in Furtwangen-Neukirch verbracht hatten, frühstückten wir am Morgen in aller Ruhe und fuhren danach zu meiner Familie nach Titisee. Mit meiner Mutter und meiner Schwester wollten wir durch den verschneiten Wald des Löffeltals zum Weihnachtsmarkt wandern.
Es hatte ordentlich geschneit und wir mussten nach dem Check-out erstmal das Auto freischaufeln, bevor wir uns auf den Weg zum Titisee machen konnten.
Die Straßen waren mittlerweile alle geräumt und gut befahrbar. Die Aussicht auf die verschneite Winterlandschaft war ein Traum.
Wir erreichten die Ferienwohnung in Titisee nach etwa 40 Minuten.
Bevor wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten, schlenderten wir gemeinsam mit meiner Mutter und meiner Schwester durch das beschauliche Örtchen und besuchten ein paar Souvenirläden.
Viele Tagestouristen taten es uns gleich und schossen Fotos vom See und der Stadt. Dabei war der viele Schnee natürlich DAS Highlight schlechthin.
Wer den Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht übrigens im Dunkeln besuchen möchte, der sollte vorher die Tickets online buchen (www.hochschwarzwald.de) oder sich diese im Touristenzentrum besorgen, denn der Weihnachtsmarkt ist sehr beliebt und die Zeitfenster recht schnell ausgebucht. Der Besuch des Weihnachtsmarktes ist nur mit einem vorab erworbenen Ticket möglich. Es gibt keine Kasse vor Ort!
Man kann den Weihnachtsmarkt entweder individuell (mit Auto (Parkticket 8 Euro zzgl. Eintritt für den Weihnachtsmarkt) oder zu Fuß) oder mit einem Shuttle-Bus von Titisee, Hinterzarten, Himmelreich oder Freiburg besuchen.
Der Eintritt kostete 5,50 Euro bis 16 Uhr bzw. 7,50 Euro ab 16 Uhr. Das Ticket beinhaltete den Eintritt auf den Weihnachtsmarkt inklusive Hin-& Rückfahrt im Shuttlebus für das gebuchte Zeitfenster. Ab Freiburg beginnen die Ticketpreise inkl. Shuttle bei 19 Euro.
Auch wir hatten leider zu spät gebucht und nur noch von Hinterzarten ein Ticket (Shuttlebus + Eintritt) bekommen. Ein späterer Eintritt als 15:15 Uhr war auch ab hier nicht mehr möglich. Aber bei einem Zeitfenster von 2:20 Minuten würden wir dennoch das beleuchtete Eisenbahn-Viadukt sehen können. Kurzum: Beim Besuch des Weihnachtsmarktes in der Ravennaschlucht gilt: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“.
Vom Shuttlebus wollten wir erst auf dem Rückweg Gebrauch machen und fuhren daher mit der S1 fuhren um 14:09 Uhr nach Hinterzarten.
Dort folgten wir der rot-weißen Beschilderung zum 3,5 Kilometer entfernten Weihnachtsmarkt. Ein GPS-Track ist nicht notwendig. Bereits vom Bahnhof waren die Schilder nicht zu verfehlen.
Wir ließen Hinterzarten hinter uns und liefen an den Häusern des Örtchens vorbei zu einer Eisenbahnbrücke. Wir unterquerten diese nicht, sondern folgten den Schildern nach links und kurz darauf nach rechts auf einen schmalen, verschneiten Pfad.
Beim Hinabgehen war etwas Vorsicht geboten, da der Pfad nicht geräumt war.
Wir gelangten auf eine Straße, liefen nach rechts und bogen nach dem Überqueren einer Brücke nach rechts ins Löffeltal ab.
Der Winterwanderweg brachte uns auf dem breiten, asphaltierten Löffeltalweg abwärts.
Im Tal rauschte der Rotbach ins Tal.
Wir gelangten zur ehemaligen Hinterzartener Löffelschmiede. Der Name „Löffeltal“ stammt übrigens daher, dass genau hier vor Jahren Löffel aus Eisen verarbeitet, die im Zinnhäusle verzinnt wurden.
Bergab wanderten wir tiefer hinein ins Löffeltal.
Wir passierten die Klingenhofsäge und die Hochgangsäge und genossen die herrliche Wanderung durch die verschneite Winterlandschaft. Ein Traum.
Rechts und links von uns floss das Wasser ins Tal.
Der Boden war zum Glück nicht rutschig und wir konnten ohne Probleme dem breiten Waldweg hinab folgen.
Viel zu schnell erreichten wir das Ende des Wanderweges und folgten den Wanderschildern auf einem schmalen Pfad nach rechts.
Nachdem wir die B31 durch einen Fußgängertunnel unterquert hatten, erreichten wir den hinteren Parkplatz der Ravennaschlucht.
Auf dem Gelände herrschte reges Treiben. Zahlreiche Besucher waren vor Ort oder kamen mit dem Shuttlebus gerade an.
Wir statteten der GlasManufaktur Hofgut Sternen einen Besuch ab, warteten auf den Kuckucksruf aus der überdimensionalen Uhr und nahmen um 15:30 Uhr meinen Onkel und meine Cousine in Empfang, die mit dem Shuttlebus von Hinterzarten zur Ravennaschlucht gefahren waren.
Gemeinsam liefen wir zum Eingang des Weihnachtsmarkt, an dem wir unser Ticket vorzeigen mussten und ein Armband bekamen, das wir beim Verlassen des Weihnachtsmarktes bzw. beim Betreten des Shuttlebusses vorzeigen mussten.
Wir liefen zur Ravennabrücke und über den kleinen aber feinen Weihnachtsmarkt. Selbst Kreuzfahrtpassagiere aus Amerika waren vor Ort. Generell hielt sich die Anzahl der Menschen aber aufgrund des Ticketverkaufs in Grenzen und es gab kein Gedränge.
Ich stieg den vereisten Weg hinauf zum Aussichtspunkt Galgenbühl Höllsteig, von dem ich einen tollen Blick auf das Ravennaviadukt werfen konnte. Die anderen waren unten geblieben, denn der Weg hinauf war nicht geräumt und aufgrund des Schnees gesperrt. Von der Hütte am Aussichtspunkt war der Weihnachtsmarkt übrigens nicht zu sehen. Besser daher auf halber Strecke den Blick schweifen lassen. Das fand ich erst beim zweiten Aufstieg im Dunkeln heraus. Den rutschigen Weg ganz hinauf zum Aussichtspunkt hätte ich mir daher eigentlich sparen können.
Nach ein paar Fotos rutschte ich gekonnt hinab zu den anderen. Allerdings waren hier so viele Leute mit unpassenden Schuhen unterwegs, das ich mich beeilte hinab zu kommen. Ich wollte nur ungern beim Ausrutschen mitgerissen werden.
Wir schlenderten über den Weihnachtsmarkt und warteten auf den Einbruch der Dunkelheit.
Entlang des Krippenwegs wanderten wir bis zum Ende des Weihnachtsmarktes. Der weitere Weg durch die Ravennaschlucht war offiziell gesperrt, da die Wege auch hier nicht geräumt waren. Über die schmalen, rutschigen Pfade wollten auch wir nicht gehen und so kehrten wir an der Holzhütte wieder um.
An eine der zahlreichen Imbissbuden holten wir uns eine Kleinigkeit zu essen. Auch der obligatorische Glühwein und die Feuerzangenbowle durften nicht fehlen. Kalt genug war es.
So langsam wurde es dunkler und die Beleuchtung der Ravennabrücke kam zum Vorschein.
Wir liefen erneut entlang des Krippenweges. Richtig dunkel war es zwar noch nicht aber unser Zeitfenster näherte sich langsam dem Ende.
Der Blick auf das beleuchtete Eisenbahn-Viadukt begeisterte uns.
Bevor es zurück zum Ausgang ging, nahm ich noch einmal den Aufstieg zum Aussichtspunkt in Angriff. Diesmal allerdings nur bis zur Mitte des Weges.
Von hier war der Ausblick auf den Weihnachtsmarkt und das Ravenna-Viadukt am besten.
Mit zahlreichen anderen Besuchern genoss ich den Blick und rutschte nach dem Farbwechsel galant den mittlerweile noch stärker vereisten Weg hinab.
Ein wirklich wunderschöner Weihnachtsmarkt. Das Ambiente ist einmalig und aufgrund der Zugangsbegrenzung war es auch am Abend noch nicht überfüllt.
Ich lief zurück zu den anderen und gemeinsam begaben wir uns zum Shuttlebus nach Hinterzarten.
Den Bahnhof erreichten wir um 17:35 Uhr. Um 17:55 Uhr nahmen wir den Zug nach Titisee.
Während Marcel sich jetzt leider noch auf den langen Rückweg nach Hause machen musste, ließen wir anderen den Abend bei einem gemütlichen Zusammensitzen ausklingen.