Unseren letzten Tag im Schwarzwald verbrachten mit einer kleinen Wanderung auf den Riesenbühlturm am Schluchsee und mit einer winterlichen Tour rund um den Titisee. Mit dem Zug fuhren wir daher fuhren um 10:29 Uhr zum Schluchsee.
Auf dem Wasser des größten See im Schwarzwald schwamm ein überdimensionaler Adventskranz, der abends beleuchtet wurde.
Vom Bahnhof liefen wir über die Straße und nach links hinauf zu einem Aussichtspavillon im Kurpark.
Schnee und Eis machten unseren Aufstieg zum Aussichtspunkt zu einer kleinen Rutschpartie, denn der Weg war nicht geräumt.
Die Aussicht vom kleinen Pavillon war schön aber wir wollten natürlich den Schluchsee in Gänze überblicken.
Wir rutschten daher vorsichtig wieder hinab zur Fischbacher Straße und folgten dieser nach rechts bis zu einem Abzweig zum Riesenbühlturm. Google Maps half uns bei der Orientierung.
Erneut liefen wir nach rechts entlang der Straße „Am Riesenbühl“, bis uns das Handy in den Wald hineinnavigierte.
Da auch hier die Wege nicht gestreut oder geräumt waren, gestaltete sich der Aufstieg im Schnee ebenfalls sehr rutschig. Wir waren gespannt auf den weiteren Wegverlauf.
Der breite Waldweg wurde zum Glück etwas flacher und wir konnten mit Blick in auf die verschneite Landschaft den zahlreichen Fußspuren bergauf durch den Wald folgen.
Nach etwa 900 Metern nahmen wir an einem Abzweig den schmalen Pfad nach links und stiegen im Hang bergauf.
Der gefrorene Boden brachte uns einige Mal ins Rutschen und wir überlegten anfangs, ob wir nicht doch besser umkehren sollten. Immerhin mussten wir auch wieder irgendwie von dem Berg hinunter kommen.
Aber der Ehrgeiz hatte uns gepackt und so asteten wir weiter aufwärts. Gar nicht so einfach auf dem vereisten Gelände.
Steil aufwärts stapften wir durch den Schnee und waren froh als der Riesenbühlturm nach etwa 2 Kilometern endlich in unser Blickfeld gelangte.
Der 30 Meter hohe Aussichtsturm, der sich auf dem gleichnamigen 1.095,2 Meter hohen Riesenbühl befindet, bot einen Rundumblick auf den Schluchsee bis zu den Schweizer Alpen.
Dafür mussten allerdings zahlreiche Metallstufen überwunden werden. Zum Glück waren diese nicht vereist oder verschneit.
Auf der überdachten Holzplattform angekommen, erwartete uns ein eisiger Wind und eine wunderschöne Aussicht.
Die Schweizer Alpen konnten wir allerdings nur erahnen. Bei gutem Wetter kann man sogar Eiger, Jungfrau und Mönch erblicken. Die 4.000er lagen heute jedoch hinter Wolken.
Von rechts zogen dunkle Wolken auf, so dass wir nach einem Rundumblick auf die Winterlandschaft die zahlreichen Stufen nach unten stiegen.
Als wir unten waren, hatten sich alle Berge hinter dicken Wolken versteckt und es begann zu schneien.
Wir folgten dem breiten Wirtschaftsweg bergab. Zum Glück brauchten wir nicht dem steilen Pfad, den wir hinaufgewandert waren, wieder nach unten zum Schluchsee gehen.
Im Schneegestöber gelangten wir schnell hinab zur Straße und liefen auf dieser in die gleichnamige Ortschaft.
Über den Kirchplatz gingen wir an der St. Nikolauskirche vorbei und folgten den restlichen Metern bergab zum Bahnhof.
Der Wind hatte ordentlich aufgefrischt und die eisigen Böen trieben uns in das beheizte Wartehäuschen am Bahnhof, wo wir auf das Eintreffen der S-Bahn warteten.
Pünktlich brachte uns diese zurück nach Titisee. Vom Bahnhof liefen wir nicht zurück zur Ferienwohnung, sondern steuerten nun die Miniaturlandschaft Schwarzwaldmühlen an.
Durch den verschneiten Wald gelangten wir zum Eisweiher, der unter einer geschlossenen Schneedecke lag.
Wir folgten dem GPS-Track zu den kleinen Holzhäuschen, die mit viel Liebe zum Detail geschnitzt wurden. Ausgeschildert waren diese allerdings erst auf den letzten Metern, so dass es sich hierbei noch um einen echten Geheimtipp handelt.
Spontan beschlossen wir, einer 8 Kilometer Wanderung durch den heimischen Wald und hinab zum Titisee zu folgen und hofften, dass die Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit noch reichen würde.
Motiviert stapften wir durch den Schnee und ließen den breiten, geräumten Waldweg kurze Zeit später hinter uns.
Den Wanderschildern folgend, wanderten wir nach rechts auf einem schmalen Pfad steil bergauf. Zum Glück war dieser Wanderweg nicht so rutschig, wie der Pfad zum Riesenbühlturm.
Das Einheitsgrau verwehrte uns leider eine schöne Aussicht aber das Schneegestöber gefiel uns. Endlich mal wieder Schnee.
Wir folgten den Wanderschildern nach rechts bergauf steil bergauf durch den lichten Wald.
Zeit zum Verschnaufen blieb kaum und nach nur wenigen Metern ging es im Hang abermals nach rechts steil bergauf.
Im Schnee war das Hinaufwandern um einiges anstrengender als ohne und wir kamen nicht allzu schnell voran.
Ich hielt die Zeit im Blick und wollte zur Not die Wanderung verkürzen, um nicht im Dunkeln am See entlangwandern zu müssen.
Aber noch hatten wir ausreichend Zeit, um die verbleibenden Kilometer zu bewältigen. Auf dem GPS sah ich, dass allerdings auch noch ein paar Höhenmeter vor uns lagen.
Der Tannenwald schützte uns ein wenig vor dem nassen Schnee. Die Jacken waren allerdings dennoch schon etwas nass.
Am Waldesrand entlang blickten wir auf ein tief verschneites Feld. Da wäre ich doch gerne mal durch den Schnee gestapft.
Doch wir liefen am Zaun weiter bergauf, bis wir den höchsten Punkt – die Heizmannhöhe und das Bankenhansenkreuz – auf rund 980 Metern Höhe erreichten. 250 Höhenmeter hatten wir hinter uns gebracht und ab jetzt ging es nur noch abwärts.
Wir legten eine kurze Verschnaufpause ein und wanderten auf dem breiten Weg bergab.
Es war bereits 15 Uhr und bis Titisee-Ort lagen noch gut 5 Kilometer vor uns. Das würde vermutlich eine Punktlandung werden. Zum Glück ging es ab jetzt nicht mehr bergauf.
Vorbei an einem kleinen Teich stapften wir durch den tiefen Schnee. Hier waren tatsächlich weniger Leute hergelaufen.
Wir traten aus dem Wald hinaus und gelangten zwischen verschneiten Feldern immer tiefer.
Ein kaum erkennbarer Pfad führte uns über eine Wiese, die wir nur erahnen konnten. Im tiefen Schnee rannte ich bergab. Einmal wieder Kind sein.
Nach einer halben Stunde erreichten wir die Straße, überquerten diese und liefen auf einer Asphaltstraße geradeaus zur Seebachmündung und dem Campingplatz Bankenhof.
Der Wanderweg führte uns über das Campingplatzgelände zum Terrassencamping Sandbank und zum Ostufer des Titisees.
Vom Seeweg genossen wir trotz Schneetreiben und schlechter Sicht den Ausblick. Immerhin war außer uns niemand unterwegs. Bei schönem Wetter wäre es hier sicherlich voll gewesen.
Wir folgten dem breiten Weg ohne Auf- oder Abstiege bis zur Ferienwohnung, wo wir erstmal die nassen Klamotten und Schuhe vor die Heizung hingen.
Den restlichen Abend ließen wir entspannt im Warmen ausklingen und packten die Koffer für die morgige Abreise.