Die nächsten zwei Tage würden wir viel Zeit auf der Straße verbringen. Von Muscat fuhren wir in zwei Tagesetappen in das ca. 900 Kilometer entfernte Salalah, um die dortige Landschaft und die Strände des Südens zu entdecken. Wir verließen das Ramada Encore by Wyndham daher bereit gegen 08:00 Uhr. Die Straßen waren frei und es herrschte kaum Verkehr. Entsprechend gut kamen wir daher voran.
Die Straße 15 bestand für über 30 Kilometer aus einer kompletten Baustelle und wir konnten selten mehr als 80 km/h fahren. Daher waren wir sehr froh als es endlich auf die 27 ging und wir die letzten Häuser von Muscat hinter uns ließen.
Kilometer für Kilometer spulten wir ab und kamen Duqm langsam näher.
Mit 120 km/h fuhren wir zuerst auf der 32 und später auf der 33 unserem Ziel entgegen. Verkehr herrschte hier kaum noch und auf der gut ausgebauten und teilweise sogar vierspurigen Straße kamen wir gut voran.
Nach etwa der Hälfte der Strecke legten wir an einer Tankstelle eine Kaffeepause ein. Es war auch heute wieder unerträglich heiß und wir beschlossen daher spontan unser bereits gebuchtes Hotel in Duqm umzubuchen. Wir wollten unbedingt eine Unterkunft mit Pool.
Die karge Landschaft veränderte sich im Fahrtverlauf und wir durchquerten das beeindruckende Huqf. Ein für Geologen interessantes Gebiet mit Jahrmillionen alten Gesteinsformationen. Eine Jeepstrecke führt mitten durch diese wundersame Landschaft. Für uns allerdings keine Option mehr.
Wir überholten einen Transporter mit zwei Kamelen, die neugierig in die Gegend guckten. Auch am Straßenrand sahen wir immer wieder Kamele. Einige überquerten auch ganz gemütlich die Straße. Es ist daher Vorsicht geboten. Hier sollte man tatsächlich nicht im Dunkeln fahren.
Wir bestaunten die Umgebung von der Straße aus und legten am Standstreifen eine Pinkelpause ein. Toiletten gab es unterwegs nämlich keine – nicht mal an den Tankstellen.
Ich nutzte die Gunst der Stunde für ein paar Fotos. Eine wirklich tolle Gegend. Hier hätten wir gerne noch ein wenig Zeit verbracht. Doch für Erkundungen zu Fuß war es einfach zu heiß.
Erbarmungslos schien die Sonne auf uns hinab und wir waren froh um die funktionierende Klimaanlage im Auto.
Gegen 14:30 Uhr erreichten wir Duqm. Bevor wir zum Hotel fuhren, legten wir einen Abstecher am Rock Garden im Duqm ein. Die Einfahrt zu diesem Gebiet zu finden war allerdings nicht so einfach. Das GPS schickte uns immer über eine Schotterpiste, die aber von der Asphaltstraße aus überhaupt nicht erreichen war.
Wir folgten daher der Beschilderung und bogen von der 32 auf eine Nebenstraße ab. Der Asphalt ging in eine gut fahrbare Sand-Asphaltstraße über, die auch mit einem normalen PKW befahren werden konnte.
Ein gut ausgebauter Parkplatz am Ende der Straße erwartete uns. Ein Eingangsschild wies uns den Weg hinein in die Steinlandschaft. Eigentlich sollte man sich vor dem Besuch registrieren aber das Formular funktionierte leider nicht. Da es hier keinerlei Infrastruktur gab, noch weitere Besucher vor Ort waren, betraten wir einfach so das Gelände.
Es war echt schrecklich heiß heute und wir beschlossen daher einfach der breiten Schotterpiste bis zu einem ca. 600 Meter entfernten Geocache zu folgen.
Die ersten Steine kamen näher und wir liefen von der Piste querfeldein durch die Gesteinsformationen. Das ist übrigens tatsächlich erlaubt. Man soll nur bitte keine Steine mitnehmen oder Müll hinterlassen. Der erste Punkt tat mir als Sammler etwas weh, denn ich hätte mir gerne ein Mitbringsel mitgenommen. Aber wenn das jeder machen würde, würde die Umwelt stark darunter leider. Daher ließ ich davon ab und genoss einfach die beeindruckende Landschaft.
Wir marschierten an den unterschiedlichsten Gesteinen vorbei bis zu einem Plateau und waren beeindruckt von diesem unbekannten Fleck. Wer die Küstenstraße von Muscat nach Salalah fährt, sollte den Zwischenstopp in Duqm unbedingt einplanen.
Auch den Geocache konnten wir nach kurzer Suche finden. Nur Schatten suchten wir vergeblich.
Die ungewöhnlichen Sandstein- und Kalksteinbildungen erinnerten uns manchmal an Tiere oder auch an menschliche Gesichter. Magisch. Auf Island hätte es hierzu sicher eine mystische Geschichte gegeben.
Der “Rock Garden” ist riesig und wurde erst im Jahr 2009 während einer Erkundungsmission der Earth Secrets Company entdeckt.
Für mich persönlich war der Steingarten ein echtes Highlight, da ich Steine in allen Formen und Farben liebe. Die Kalksteinformationen sind über 40 Millionen Jahre alt und wurden im Laufe der Jahre von Wasser und Wind geformt, so dass nur die widerstandsfähigsten Teile bis heute erhalten geblieben sind.
Bei einem Besuch empfehlen wir unbedingt weiter hineinzulaufen. Am Anfang erinnerte uns das Gelände eher eine Baustelle, da in der Nähe des Eingangs auch Gestein abgebaut wird.
Nach etwa einer Stunde liefen wir zurück zum Auto. Wäre es kühler gewesen, hätten wir uns hier sicherlich noch etwas länger aufgehalten und die Gegend erkundet.
Wir freuten uns nun auf den Pool im Hotel und fuhren zum Park Inn by Radisson Hotel and Residence Duqm. Wieder einmal wurden wir sehr herzlich empfangen und bekamen einen gekühlten Orangensaft gereicht.
Nachdem die Check-In Formalitäten geklärt waren, begaben wir uns zu unserem schönen, großen Zimmer und entspannten uns ein wenig.
Gegen 16:30 Uhr liefen wir zum nahegelegenen Pool und waren leider ziemlich enttäuscht 😞. Der komplette Poolbereich war mit britischen Soldaten belegt. Auch im Pool selbst und im Whirlpool war kein Platz mehr. Tja, da hatten wir eigentlich ganz umsonst umgebucht. Wir nahmen es gelassen, bestellten etwas zu trinken und begaben uns nach der kurzen Stippvisite zurück aufs Zimmer.
Bevor die Sonne unterging machten wir uns auf den Weg nach Duqm, wo wir uns im Duqm Fried Chicken Burger und Pommes bestellten. Die Portionsgröße war allerdings eine Enttäuschung. Der Burger war eher ein Hotdog und dazu gab es nur eine Handvoll Pommes. So musste beim Schreiben des Berichts noch eine Tüte Chips herhalten, die wir zum Glück vorher noch gekauft hatten 😂.
