Norwegen: Anreise nach Bergen und Fahrt nach Flåm

Auf der Suche nach einem Urlaubsziel im Oktober standen für uns sonnige Wärme in Sardinien oder kühles, regnerisches Herbstwetter in Norwegen zur Auswahl. Die meisten hätten sich vermutlich für die Sonne entschieden. Da ich jedoch ein großer Fan der harschen nordischen Landschaften bin und mir Regen und Kälte weniger ausmachen als Sonne und Hitze, entschieden wir uns für Bergen in Norwegen. Der Herbst in Norwegen hat einiges zu bieten, denn entgegen meiner ersten Vermutung, dass es dort nur immergrüne Tannen gibt, hält Norwegen eine ganze Reihe von herbstlich bunt gefärbten Landschaften für den Besucher bereit. Auf geht´s nach Skandinavien.

Eine Auswahl an Sehenswürdigkeiten, die wir ansteuern wollten, war schnell erstellt und die knapp 10 Tage in Norwegen vollkommen verplant. Naturliebhaber und Wanderer kommen in Norwegen voll auf ihre Kosten. Ich fand zig Attraktionen, von denen ich am Ende leider einige als „nicht in der kurzen Zeit realisierbar“ wieder rausschmeißen musste. Das Problem ist häufig die zurückzulegende Distanz mit einer Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h. Rechnen kann man eher mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 50 km/h, da es einige Straßen gibt, die man meiner Meinung nach als Ausländer nicht mit 80 km/h fahren kann (steile Kurven, einspurige Straßen mit Ausweichbuchten bei Gegenverkehr, Regen). Die Zeitangabe bei Google Maps kann man als guten Richtwert nehmen. Wir waren selten sehr viel länger unterwegs, als uns die Navigation vorausgesagt hatte.

Wir entschieden uns aufgrund der zu fahrenden Kilometer für zwei Ausgangspunkte – die Region um den Jotunheimen Nationalpark und die Region um den Folgefonna Nationalpark. 

Die Buchung des Fluges nahmen wir über die Lufthansa-Website vor und fuhren am Freitagmorgen von Düsseldorf Hbf mit dem LH-Zug in 1,5 Stunden nach Frankfurt Flughafen.

Am Frankfurter Flughafen

Nach zweistündiger Wartezeit hoben wir um kurz vor 10 Uhr mit einem Airbus 319 in Richtung Bergen ab. Eigentlich hätte uns ja eine Embraer 190 nach Norwegen bringen sollen und ich hatte mich schon auf den Flug mit der Maschine gefreut. Aber leider fand kurz vor Abflug ein Flugzeugtausch statt und wir bekamen am Gate neue Tickets ausgestellt. Statt Fensterplatz gabs jetzt nur Gang- und Mittelplatz für uns. Zum Glück war der Flieger ganz leer und mein Fensterplatz blieb frei, so dass ich mich dahin setzen könnte. Blieb mir noch der Rückflug, denn der sollte ebenfalls mit einer Embraer stattfinden.

Blick auf den Frankfurter Flughafen

Nach einem ruhigen Flug erreichten wir nach etwa 2 Stunden Bergen. Die Stadt begrüßte uns standesgemäß mit Regen, denn Bergen ist die regenreichste Stadt Europas.

Anflug auf Bergen

Anflug auf Bergen

Nachdem unser Covid-Zertifikat kontrolliert wurde, warteten wir auf unser Gepäck und standen bereits um 12:30 Uhr in der Halle des kleinen Flughafens. Die Einreise nach Norwegen ist für Geimpfte problemlos möglich. Eine Quarantäne oder ein Covid-Test sind nicht erforderlich. Maskenpflicht besteht in Norwegen übrigens nicht mehr. Auch nicht im Flughafengebäude oder im öffentlichen Nahverkehr. Yeah, ein Stück Alltag vor Corona.

Unser Mietwagen, den wir für 13 Uhr bei Sixt gebucht hatten, war leider noch nicht abholbereit und so schlugen wir 30 Minuten auf Liegestühlen im Flughafen tot. Immerhin ohne Maske 🙃.

Vom Flughafen peilten wir unsere erste Unterkunft – das Flåm Marina in Flåm an. Da wir am nächsten Tag in der Nähe wandern gehen wollten, erschien uns dies als guter Zwischenstopp in Richtung Jotunheimen Nationalpark. Ca. 2,5 Stunden Fahrt lagen vor uns.

Mit unserem Toyota Yaris gings raus aus der Region um Bergen und hinaus aufs Land. Der Regen war heute unser ständiger Begleiter. Viele Stopps legten wir daher nicht ein aber an einem Aussichtspunkt am Veafjord nutzten wir eine kleine Regenpause und genossen unsere Ankunft in Norwegen mit einer Sicht auf den Fjord.

Zwischenstopp am Veafjord

Zwischenstopp am Veafjord

Vollkommen unverhofft kamen wir auf unserer Weiterfahrt auf der E16 am beeindruckenden Tvindefossen vorbei. Der Wasserfall mit einer Höhe von 110 Metern lud uns trotz strömenden Regen zu einem weiteren Zwischenstopp ein. So ist Norwegen.

Der Parkplatz war zwar geschlossen aber da außer uns niemand hier war, stellten wir das Auto am Straßenrand ab und marschierten den kurzen Fußweg zum Wasserfall.

Tvindefossen direkt an der E16

Tvindefossen direkt an der E16

Tvindefossen direkt an der E16

Beeindruckt von den Wassermassen, die sich ihren Weg ins Tal suchten, schossen wir ein paar Fotos, suchten einen Geocache und fuhren weiter nach Flåm.

Tvindefossen direkt an der E16

Tvindefossen direkt an der E16

Unsere Unterkunft erreichten wir gegen 16:00 Uhr, checkten ein und ließen den Tag mit Blick auf den wolkenverhangenen Aurlandsfjord ausklingen.

Flåm Marina

Flåm Marina

Blick auf den Aurlandsfjord vom Flåm Marina

Am Abend gingen wir im Restaurant des Flåm Marina essen; das wir übrigens sehr empfehlen können. Der Falafelburger und auch der Fisch waren mega lecker.

Essen im Flåm Marina

Eine kleine Regenpause nutzten wir für ein Foto auf dem Steg vor dem Hotel im letzten Tageslicht. 

Blick auf den Aurlandsfjord vom Flåm Marina

Blick auf den Aurlandsfjord vom Flåm Marina

Wir waren angekommen und hofften für unseren morgigen Wandertag auf besseres Wetter. Die Prognose des norwegischen Wetterdienstes yr.no war da sehr optimistisch.