Gestern noch Oman, heute schon wieder Europa. So schnell kann es gehen. Nach unserem Abflug um 11:10 mit Edelweiss und Swiss, erreichten wir den Flughafen von Amsterdam Schiphol pünktlich um 19:10 Uhr. Da wir keine Lust mehr auf eine zweistündige Heimreise hatten, übernachteten wir im Executive Residency by Best Western Amsterdam Airport in der Nähe des Flughafens.
Nach einer erholsamen und ruhigen Nacht im Hotel, fuhren wir am nächsten noch nicht direkt nach Hause, sondern statteten dem Nationalpark Zuid Kennemerland einen Besuch ab. Die Sonne schien und die Temperaturen waren mit ca. 7° Celsius angenehm erfrischend (im Oman war es uns in den letzten Tagen viel zu heiß gewesen).
Der Nationalpark erstreckt sich von Zandvoort bis Ijmuiden und zeichnet sich durch eine naturbelassene Dünenlandschaft aus. Es gibt 25 Eingänge und diverse Parkmöglichkeiten (Anreise). Kostenpflichtig ist das Parken auf den Parkplätzen Koevlak (Besucherzentrum De Kennemerduinen), Parnassia und Bleek en Berg. In der ersten halben Stunde ist das Parken kostenlos. Die erste Stunde kostete am Besucherzentrum 2,20 EUR. Eine Tageskarte entspricht dem Tarif für vier Stunden. Auf dem Parkplatz Parnassia gilt ein Höchstbetrag von 12,00 EUR und auf den Parkplätzen Bergweg und Koevlak 8,00 EUR pro Tag.
Da wir nur eine kleine Wanderung von etwa 2-3 Stunden angehen wollten, parkten wir am Tennisplatz in der Nähe des Besucherzentrums (Google Maps: Parkeerplaats, Watertoren). Der Parkplatz ist kostenlos aber mit 200 Meter Fußmarsch verbunden. Es gibt allerdings nur eine sehr begrenzte Anzahl an Stellplätzen.
Das schöne Wetter lockte zahlreiche Besucher in die Natur und am Besucherzentrum war es schon recht voll. Wir schauten uns eine Karte mit Rad- und Wandertouren an und entschieden uns für die blaue Route, die in einem Rundweg von ca. 6 Kilometern zum Vogelmeer und zur Nordsee führen sollte.
Was mir in den niederländischen immer besonders gut gefällt, ist die Trennung von Rad- und Wanderwegen. Man kommt sich nur selten in die Quere und kann daher sowohl das Wandern als auch das Radfahren genießen, ohne ständig ausweichen oder Platz machen zu müssen.
Wir folgten daher dem mit einem blauen Pfeil markierten Weg durch den herbstlichen Wald.
Am Badesee Het Wed ließen wir den Blick über das Wasser schweifen.
So ganz ohne GPS-Track fiel uns die Orientierung im Nationalpark ein wenig schwierig, da nicht an jedem Abzweig die Route markiert war. Wir nahmen daher das Handy zu Hilfe, um uns in Richtung Vogelmeer orientieren zu können.
Im sanften Auf und Ab ging es durch eine schöne Dünenlandschaft.
Wir genossen die Wanderung und je weiter wir uns vom Besucherzentrum entfernten, umso weniger Menschen waren unterwegs.
Auf einen breiten Weg treffend, gelangten wir zu einem Hinweisschild. Bis zum Vogelmeer waren es noch 2,8 Kilometer und bis zum Strand 3,9 Kilometer.
Leider zweigten wir falsch ab und liefen durch eine offene Landschaft erstmal weg vom Meer.
In einem weiten Bogen führte uns der unbeschilderte Weg auf einen schmalen, sandigen Pfad. Blaue Markierungen entdeckten wir keine mehr. Daher war uns auch klar, dass wir vom Weg abgekommen waren.
Marcel peilte daher das Vogelmeer via Handy an, damit wir uns nicht verliefen. Wir erreichten ein kleines Wäldchen, das uns zu einer Lichtung führte.
Dem Wirtschaftsweg geradeaus folgend, genossen wir den Blick in die Natur.
Nach ca. einer Stunde erreichten wir das Vogelmeer, das seinem Namen alle Ehre machte. Kormorane, Silberreiher, Tafel- und Reiherenten schwammen auf dem Wasser.
Auch ein Zwerg- und ein Haubentaucher zogen meine Aufmerksamkeit auf sich.
Oberhalb des Sees führte ein Sandpfad mit wunderschönen Ausblick durch die Dünenlandschaft.
Auf einer Bank genossen wir die Aussicht und beobachteten ein paar Kormorane beim Sonnenbad.
Am Ende des Sees trafen wir auch wieder auf den blauen Weg. Wir beschlossen allerdings, diesem nicht mehr bis zum Meer zu folgen, sondern der Gegenrichtung zurück zum Besucherzentrum zu folgen.
Ein Grünfink pickte die roten Beeren vom Baum und eine Singdrossel blickte von den kahlen Ästen eines Baumes in die Ferne.
Der Wanderweg brachte uns entlang knorriger Bäume zu einer Wiese, auf der schottische Hochlandrinder grasten.
Gemeinsam mit ein paar anderen Besuchern beobachteten wir die gemütlichen Tiere beim Grasen.
Von hier ging es auf gut gefüllten Wanderwegen zurück zum Besucherzentrum, dass wir gegen 13:30 Uhr erreichten.