Ein weiterer sonniger Tag wartete auf uns. Für Silvester und den wärmsten Tag unseres Aufenthalts hatten wir uns die Fahrt zum Cap Formentor ausgesucht. Von Cala Pi mussten wir ca. 110 Kilometer fahren bis wir den Aussichtspunkt Mirador Colomer erreichten.
Zum Glück ging es fast nur entlang der Autobahn und somit kamen wir auch schnell voran.
Die letzten Kilometer ging es in Serpentinen bergauf.
Gegen 10:30 Uhr kamen wir am Mirador Colomer an. Der Parkplatz war noch nicht allzu voll und am Aussichtspunkt waren wir fast allein.
Wir genossen den fantastischen Rundumblick über die Steilküste. Ca. 300 Meter unter uns rauschte das Meer. Bei Wind sicherlich sehr spektakulär hier oben.
Entlang der kurvigen Straße mit tiefen Blicken in den Abgrund, fuhren wir weiter zum Parkplatz unserer kleinen Wanderung zur Cala Murta.
Der ca. 2 Kilometer lange Weg führt auf einer gut ausgebauten kleinen Asphaltstraße, die nicht von der Öffentlichkeit befahren werden darf, hinab zur kleinen türkisfarbenen Badebucht.
Der grobe Kieselstrand lädt allerdings nicht Jedermann zum Baden ein. Dafür waren wir ganz alleine.
Auf einem steinigen Weg kann man bis zum Aussichtspunkt El Castellet wandern. Auch wir nahmen uns dem schmalen Pfad an.
Mit Blick auf die Cala Murta gelangten wir zum Ende des Weges und einen atemberaubenden Blick auf die Steilküste auf der anderen Seite. Einfach herrlich.
Da es allerdings recht windig war, genossen wir unseren Besuch nur kurz und marschierten auf demselben Weg zurück zur Cala Murta.
Ein letzter Blick zurück auf die wunderschöne Bucht mit ihrem türkisfarbenen Wasser, bevor es auf dem etwas langweiligen Asphaltweg zum Auto ging.
Vom Parkplatz liefen wir hinab zur Cala Figuera. Da es jedoch sehr steil bergab ging, machten wir auf halben Weg kehrt und gingen zurück. Auf zusätzliche Höhenmeter hatten wir nicht allzu große Lust heute.
Die Fahrt auf der kurvigen Straße ging weiter bis Cap Formentor. Der große Leuchtturm auf der Halbinsel bildet den nördlichsten Punkt Mallorcas.
Wir fanden noch einen der rar gesäten Parkplätze und liefen hinauf zum kleinen Cafe. Heute gab es allerdings keinen Kaffee, denn die Maschine war kaputt. Marcel gönnte sich daher ein Stück Kuchen.
Zu zweit gingen wir noch zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Leuchtturm und liefen nach ein paar Fotos zurück zu unseren Eltern.
Da die Straße am Cap Formentor endet, fuhren wir denselben Weg zurück.
An einem Mirador legten wir nochmal einen kleinen Zwischenstopp ein und fuhren dann zur Platja de Formentor.
Der Strandabschnitt war für mich persönlich einer der schönsten Mallorcas. Der feine Sandstrand liegt direkt an einem kleinen, schattenspendenden Wald.
In der Hauptsaison sind die Parkplätze allerdings kostenpflichtig.
Wir schlenderten am Strand entlang und genossen die Sonnenstrahlen.
Nachdem wir genug Sonne getankt hatten, fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft.
Zuerst hatten wir noch überlegt, nach Cala D´Or zu fahren aber da wir noch Pizza machen wollten und ich die Hoffnung hatte, den Wiedehopf fotografieren zu können, machten wir uns doch direkt auf den Rückweg.
Während Marcel sich in der Ferienwohnung ein wenig aufs Ohr legte und die anderen drei ununterbrochen quatschten, machte ich mich auf die Suche nach dem Wiedehopf.
Ich musste allerdings gut 1,5 Kilometer laufen, bis ich die Straße erreichte, an der wir die Vögel die letzten Tage immer wieder gesehen hatten.
Charakteristisch für den Wiedehopf sind die kontrastreich schwarz-weiß gebänderten Flügel mit deutlichen gelben Einschlüssen, der lange, gebogene Schnabel und die etwa fünf bis sechs Zentimeter lange aufrichtbare Federhaube, deren Enden in einem weiß-schwarzen Abschluss auslaufen. Da der Wiedehopf ein Zugvogel ist, steuert er vor allem auch Mallorca als Überwinterungsgebiet an.
Entlang der Straße gab es allerdings keinen Fußgängerweg. Ich setzte mich daher auf eine Steinmauer und wartete auf den typischen rohrflötenähnlichen Gesang („up up up“) des Vogels. Bis auf einen Stieglitz entdeckte ich jedoch keinen weiteren Vogel.
Da die Straße doch stärker frequentiert war als ich anfangs vermutet hatte, lief ich ohne den Wiedehopf gesehen zu haben ein wenig enttäuscht zurück Richtung Ortseingang.
Vor Einbruch der Dunkelheit schlug mein Ornithologenherz dann doch noch höher, denn entdeckte ich tatsächlich drei der schönen Vögel und konnte einen sogar mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages ablichten. Allerdings leider nur durch einen Zaun. Scharf ist er daher nicht geworden. Aber ich freute mich trotzdem. Ich finde die Vögel sehr elegant und sie fallen in der Umgebung direkt auf. Deswegen sind sie wahrscheinlich auch sehr schreckhaft und fliegen bei dem kleinsten Geräusch sofort weg.
Glücklich lief ich zurück und wir ließen den Abend gemeinsam mit selbstgemachter Sangria ausklingen. Happy New Year 2019.