Das Fürstentum Liechtenstein stand schon länger auf unserer To-Do-Liste, denn schließlich wollen wir unsere Reisen in die europäischen Länder gerne komplettieren. Das kleine Land zwischen Österreich und Schweiz bot sich daher nach unserem Südtirolurlaub förmlich an. Und wir konnten schon mal ein paar Kilometer für die Heimfahrt abreißen.Nach dem Frühstück brachen wir gegen 07:30 Uhr von St. Lorenzen auf und fuhren gut 3 Stunden bis Liechtenstein. Am Grenzübergang wurden stichprobenartig Kontrollen durchgeführt; wir gehörten jedoch nicht dazu.
Unser Ziel, die Hauptstadt Vaduz, lag ca. 11 km von der Grenze entfernt. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir zufällig, dass Hilti, ein liechtensteinischer Werkzeughersteller mit Hauptsitz in Schaan und zweitgrößter Arbeitgeber des Fürstentums, eine Veranstaltung gab. Das Unternehmen, das mit seinem elektro-pneumatischen Bohrhammer hohe Bekanntheit erlangt hat, ist Spezialist für die Befestigungstechnik. Auch wir wollten mal sehen, was hier los war. Außerdem sind Einblicke in die Produktionsstätten von großen Unternehmen immer sehr interessant.
Leider war das Fest nur für Firmenangehörige aber ein netter Mann hatte noch ein paar seiner Bänder für „Familienangehörige“ übrig und spendierte uns diese. So schlenderten wir über das Firmengelände, schauten uns einen Film über Hilti an, gingen durch die Produktionshallen und aßen lecker zu Mittag. Für Günter ein Traum, gab es doch Gratisessen .
Nach knapp zwei Stunden verließen wir das Gelände und fuhren mit dem Auto in die Innenstadt. Schade, dass die Festivität eigentlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Ich hoffe Hilti wird es uns nachsehen aber wir fanden es wirklich spannend.
Das Auto parkten wir in einem Parkhaus in der Innenstadt. An Sams- und Sonntagen ist dies sogar kostenlos nutzbar. So brauchten wir hier schon mal keine Schweizer Franken, die wir auch noch gar nicht besaßen. Aber darum mussten wir uns zum Glück keine Gedanken machen, denn wir konnten auch in Euro zahlen. Da das Verhältnis von Euro zu Schweizer Franken im Moment nicht das Beste ist, kann sich jeder vorstellen, dass die Preise in Liechtenstein gesalzen waren. Um mal auf das geliebte Thema „Eis“ zurückzukommen: Eine Kugel kostete 3,80 Euro. Zwar nichts im Vergleich zu einer Kugel Eis in Australien aber doch schon beträchtlich.
Wir schlenderten durch die Stadtmitte Vaduz´und waren erstaunt, wie wenig hier los war. Für einen Samstag herrschte tote Hose.
Nachdem wir uns in der Touristeninformation eine Stadtkarte von Vaduz besorgt hatten, statteten wir den einzelnen Sehenswürdigkeiten einen Besuch ab.
Zuerst kamen wir am Landesmuseum vorbei, an dem wir ein nettes Erinnerungsfoto schossen.
Danach liefen wir zum im Jahr 2008 eröffneten Landtagsgebäude. Das vom deutschen Architekten Hansjörg Göritz entworfene Bauwerk setzt sich aus den drei Gebäudeteilen Hohes Haus, Verbindendes Haus und Langes Haus zusammen.
Direkt daneben befindet sich das Regierungsgebäude. Es ist seit 1905 Sitz der Regierung.
Nur einen Steinwurf von hier entfernt liegen das Rheinbergerhaus/Musikschule und die St. Florinskirche. Letztere ist eine geostete neugotische dreischiffige Kirche mit Frontturm, die von 1869 bis 1873 errichtet wurde. Leider war sie aufgrund von Bauarbeiten von außen komplett verhüllt, das Innere konnte jedoch besichtigt werden.
Zum Schluss liefen wir noch zum Rathaus. Das einem mittelalterlichen Städtebau nachempfundene Gebäude ist seither Tagungsort des Gemeinderates. Ein schöner Bau.
Die heutige Temperatur von knapp 30° und die Trägheit zum Urlaubsende ließen den Abschied von Vaduz nicht schwer fallen. Da es aber quasi noch als gesetzt galt, dass Schloss Vaduz anzusehen, fuhren wir mit dem Auto hinauf. Auch über einen Wanderweg lässt sich die Felsterrasse – rund 120 Meter über Vaduz gelegen – erklimmen. Das Schloss selbst kann jedoch nicht von innen besichtigt werden.
Wir genossen noch ein wenig die Aussicht, bevor es nach ein paar Geocaches zurück nach Brand ging.
Unsere Ferienwohnung lag etwas außerhalb der Gemeinde und war auch nicht ganz so komfortabel wie die in St. Lorenzen aber für eine Nacht vollkommen ausreichend.
Gemeinsam spazierten wir noch bis zur Kirche, bevor es pünktlich zum einsetzenden Regen und Gewitter zurück ging.
Ich fand es ja sehr amüsant, dass das Regenradar die einzige Regenwolke über unserer Gegend anzeigte . In ganz Deutschland und in allen Teilen der Schweiz und Österreichs, die sich an der Grenze zu Deutschland befanden war es trocken.
Nach dem Abendessen entspannten wir noch ein wenig und gingen auch heute früh schlafen.