Gesamtlänge: 16,7 km
Wanderzeit: 4 bis 4,5 Std.
Anstiege: 129 m
Abstiege: 129 m
Die heutige abwechslungsreiche Etappe brachte uns durch die Westruper Heide, zum Halterner Stausee und durch die Haard. Die 4. Etappe des Hohe-Mark-Steigs hatten wir uns extra für den Monat August aufgehoben, da sich die Heide dort in eine prachtvolle lila Blütenlandschaft verwandelt. Bei der Tourenplanung sollte man diesen Umstand unbedingt berücksichtigen. Es lohnt sich.
Startpunkt war die St. Maria Magdalena Kirche in Flaesheim. Hier stellten wir das Auto ab und wanderten los.
An der Kirche vorbei, gelangten wir über den Wesel-Datteln-Kanal und folgten diesem entlang des Wanderweges bis zur L652.
Hier ging es nach rechts, erneut über eine Brücke und rechts ab auf einen breiten Feldweg. Von April bis Oktober kann man übrigens auch mit der Lippefähre Maifisch hinüberfahren und spart sich so den Weg entlang der Landstraße.
Wir folgten dem breiten Feldweg ein paar Meter und bogen dann links ab auf einen schmalen Waldweg.
Dieser brachte uns nach ca. 600 Metern zum Wanderparkplatz an der Westruper Heide.
Um in die Heide zu langen, galt es die frequentierte Landstraße zu überqueren. Nachdem diese Herausforderung erfolgreich gemeistert war, konnten wir in das Heideparadies eintauchen.
Die Westruper Heide ist eine wirklich tolle Heidelandschaft. Im Gegensatz zur Lüneburger Heide, der wir letzte Woche einen Besuch abgestattet hatten, blühte es in der Westruper Heide weitläufiger und es gab weniger vertrocknete Flächen.
Von der Größe her kann es die Heide in Flaesheim zwar nicht mit der Lüneburger Heide aufnehmen, aber die umgebende Landschaft ist mindestens genauso schön und die lila Blüten der Heide erstrahlten in der Morgensonne.
Direkt am Anfang des Weges grasten die Heidschnucken und sorgten so weiterhin für eine offene Heidefläche.
Wir folgten dem GPS-Track, mussten aber aufgrund der Schafe einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Das war aber nicht weiter schlimm, denn es war wirklich ein herrlicher Tag, um durch die Heide zu laufen und (noch) war es auch nicht allzu voll hier. Je früher man hier ist, desto länger hat man die Heide für sich alleine.
Eine kleine Aussichtsdüne erlaubt einen Rundumblick über die Westruper Heide. Aber keine Sorge, es sind nur knapp 10 Höhenmeter zu überwinden (zumindest wenn man aus der Richtung der Bienenstöcke kommt).
Immer weniger Heidesträucher säumten den Weg und wir gelangten zum Waldrand.
Über einen kurzen Abstecher zu den Wacholderhainen verließen wir die wunderschöne Westruper Heide und erreichten die B58.
Hier befindet sich das 4 Sterne Hotel Seehof und der ca. 1,3 km lange Halterner Stausee. Er wurde 1930 erbaut, fasst 20,5 Millionen Kubikmeter Wasser und gehört der Gelsenwasser AG. Gestaut werden die Stever und der Halterner Mühlenbach.
Die Talsperre ist eine Trinkwassertalsperre und versorgt durch das Wasserwerk Haltern mehr als eine Million Menschen im Bereich des westlichen Münsterlandes sowie des nördlichen Ruhrgebietes mit Trinkwasser. Das Wasser wird aber nicht direkt, sondern als versickertes und gefiltertes Grundwasser entnommen. Deshalb sind Freizeitaktivitäten auf dem Stausee erlaubt. Wer möchte, kann auch dem 8,3 Kilometer langen Rundweg um den See folgen.
Wir gingen jedoch nur entlang des Weges am See und genossen die Aussicht.
Über eine Fahrrad-/Fußgängerbrücke überquerten wir den Zufluss der Stever und folgten dem Wanderweg nach links in den Wald hinein. Etwas schmunzeln mussten wir über das Schild, dass das Anbringen von Schlössern verbietet.
Eine herrliche Allee und die natürlich belassene Landschaft entlang der Stever waren unser Wegbegleiter.
Vom breiten Schotterweg zweigte ein schmaler Forstweg ab, dem wir geradeaus bis zu einem Sportplatz folgten.
Wir hatten nun den ersten Teil des Hohe-Mark-Steigs bewältigt und erreichten Haltern am See.
An einer Ampel überquerten wir die B58 und mussten nun einige Kilometer entlang der asphaltierten Straßen folgen. Wer hier den ersten Teil beenden möchte, kann bis zum Bahnhof in Haltern am See wandern.
Wir liefen stattdessen nach links und folgten der Straße weiter geradeaus. Das war der weniger schöne Teil der Etappe aber eine andere Alternative schien es leider nicht zu geben.
Noch einmal überquerten wir die Lippe und begaben uns von der Hauptstraße weg nach links in ruhigere Gefilde.
Über eine weitere Brücke ging es über den Wesel-Datteln-Kanal wieder in den Wald hinein. Die Haard war nun unser Begleiter für die nächsten 6 Kilometer.
Auf herrlichen kleinen Waldwegen genossen wir die Ruhe und Einsamkeit. Nur selten kamen uns andere Menschen entgegen.
Der Wanderweg wurde langsam breiter und an einer Weggabelung folgten wir dem Hohe-Mark-Steig nach rechts.
Wir gelangten aus dem Wald heraus und genossen einen Fernblick auf Flaesheim.
Ein breiter Forstweg brachte uns unserem heutigen Etappenziel immer näher und wir liefen entlang der offenen Felder bis zu einem Bauernhof.
Von hier ging es nur noch auf Asphalt – an den Häusern von Flaesheim vorbei – bis zum Ausgangspunkt der St. Maria Magdalena Kirche.
Eine abwechslungsreiche und sehr schöne Etappe des Hohe-Mark-Steigs hatten wir erfolgreich gemeistert. Insbesondere die blühende Heidelandschaft war ein echtes Highlight.