Gran Canaria: Anreisen und Relaxen auf der Insel

Kalt, grau, nass und dunkel; so ist der November häufig und auch dieses Jahr hatten wir die Sonne noch nicht allzu häufig zu Gesicht bekommen. Wir beschlossen daher spontan mit einem Tag Vorlaufzeit, dass wir für ein paar Tage Sonne, Strand, Meer und warme Temperaturen brauchten. Erst hatten wir mit Mallorca geliebäugelt, uns aber dann aufgrund der besseren Wetterprognosen für die Kanaren entschieden.

Super Last Minute an Flüge und Hotels ranzukommen war jedoch nicht mehr so leicht wie vor ein paar Jahren. Über Ltur hatten wir uns verschiedene Möglichkeiten angeschaut aber keines der angebotenen Hotels hatte uns überzeugt. Zudem sollte es sich für 5 Tage preislich auch noch in einem gewissen Rahmen bewegen.

Letztendlich buchten wir daher wieder individuell. Marcel hatte auf der Website des Billigfluganbieters Corendon Airlines einen Preisfehler entdeckt und wir konnten die Premiumklasse für 40 Euro / Person buchen. Die Fluggesellschaft hat allerdings was den Service und die Flugzeuge betrifft nicht die besten Rezensionen. Wir waren daher gespannt, ob wir mit dem Preisfehler ohne Probleme durchkommen würden.

Auf der Buchungsbestätigung entdeckten wir kurz danach schon die erste Ungereimtheit. Trotz Premiumklasse war unsere Gepäckanzahl mit Null angegeben. Marcel kontaktierte die deutsche Hotline, die tatsächlich nicht wirklich hilfreich und der Mitarbeiter recht unfreundlich war. Auf eine Rückmeldung des Mitarbeiters warten wir heute noch…. Die englische Hotline war freundlicher und bemühter. Die Dame bestätigte Marcel per Mail, dass ein Gepäckstück in der gebuchten Kategorie enthalten war und sie schrieb ebenso, dass das Bodenpersonal in Düsseldorf auch informiert werden würde. Wir waren abermals gespannt….

Für den Rückflug entschieden wir uns für die altbewährte Eurowings. Hier mussten wir jedoch nochh ein Gepäckstück separat dazu buchen.

Ein vernünftiges und nicht allzu teures Hotel auf Gran Canaria zu finden war ebenfalls nicht leicht. Zuerst mussten wir entscheiden, welchen Teil der Insel wir sehen wollten. Mietwagen waren nämlich komplett überteuert und für uns daher keine Option (mind. 150 Euro / Tag waren hinzulegen).

Da wir die Sonne in den Dünen von Maspalomas genießen wollten, entschieden wir uns für Playa del Ingles. Die Bettenburgen sind zwar nicht wirklich schön aber so waren wir sehr zentral und mit dem öffentlichen Busnetz kamen wir vom Flughafen problemlos hierhin.

Wir buchten daher nach langer Recherche am Abend das Hotel Gold by Marina. Die Bewertungen waren ausgezeichnet und in einer kleinen Küchenzeile konnten wir uns selbst versorgen. Jeden Abend essen gehen war uns zu anstrengend und Halbpension wollten wir auch nicht buchen. Meist ist das Essen im Buffetstil auch nicht wirklich gut. Da ein großer Supermarkt direkt neben dem Hotel lag, konnten wir dort für unser Frühstück und Abendessen einkaufen gehen. Außerdem war das Hotel nicht so eine riesige Bettenburg wie viele andere Unterkünfte in Playa del Ingles.

Nachdem Hotel und Flug gebucht waren, mussten wir noch das Formular vom Spanischen Gesundheitsministeriums zur Einreise nach Spanien ausfüllen. In Zeiten von Corona ist es leider nicht mehr so leicht, europaweit einfach irgendwo hinzufliegen.

Das Formular stellte uns noch einmal vor eine Herausforderung, denn zuerst musste eine Gruppe angelegt werden, da wir zu zweit waren und die Fragen waren nicht immer ganz eindeutig zu beantworten. Ebenso musste der Impfnachweis hochgeladen werden. Erst dann bekam man einen QR-Code, den man bei Ankunft am spanischen Flughafen vorzeigen muss und somit dann einreisen darf. Wir mühten uns durch das Dokument und waren froh als wir alles korrekt ausgefüllt hatten und den QR-Code ein paar Minuten später im Email-Postfach liegen hatten.

Schnell noch ein paar Klamotten in den Koffer werfen und unserer Reise nach Gran Canaria stand nichts mehr im Weg. Wir nutzten die verbleibenden 5 Stunden für einen kurzen Schlaf.

Um halb 5 klingelte schon wieder der Wecker und eine Stunde später saßen wir im Auto.

Am Flughafen Düsseldorf hatten wir das Valet Parking gebucht. Ein Mitarbeiter des Anbieters nahm pünktlich um 6 Uhr unser Auto entgegen und wir begaben uns zum Check-In.

Viel los war nicht am Corendon-Schalter und natürlich bekamen wir beim Check-In ein Problem mit der Aufgabe unseres Gepäcks. Marcel hatte die Unterlagen mit der Bestätigung des gebuchten Tarifs und der Email mit dem inkludierten Gepäck zwar mitgebracht aber entweder konnte die Dame kein Englisch oder sie wollte uns das nicht glauben. Ein paar Diskussionen später und nachdem wir sie mehrmals darauf aufmerksam gemacht hatten, dass wir den Premiumtarif gebucht hatten, nahm sie unseren Koffer an und wir bekamen unser Ticket. War ja zu erwarten, dass das nicht reibungslos klappt. Ein Preisfehler ist häufig mit Problemen beim Check-In behaftet.

Das Boarding begann mit etwas Verspätung und nachdem wir mit dem Bus zum Flieger gebracht wurden, saßen wir gegen 08:00 Uhr im Flugzeug. Dank des Premiumtarifs konnten wir endlich mal die vordere Sitzreihe buchen (allerdings nicht Reihe 1, dafür wurden noch einmal 20 Euro fällig 😆). Die Boeing 737-800 hatte schon ein paar Jahre auf dem Buckel und die Coronamaßnahmen wurden an Bord nicht so genau genommen. Die Flugbegleiterin trug ihren Mundschutz immer schön unter der Nase. Zum Glück war die Maschine nur zu einem Drittel gefüllt und man hatte genug Abstand zu den Sitznachbarn. Der Sitzabstand war jedoch aufgrund des Alters der Maschine um einiges größer als bei den anderen Airlines. Man konnte die Beine richtig schön langmachen.

Leider mussten wir noch auf einen Passagier warten, der das spanische Formular mit dem QR-Code natürlich nicht vorab ausgefüllt hatte und dies am Check-In nachholen musste. Die Verspätung hielt sich jedoch zum Glück in Grenzen und gegen halb 9 hoben wir von Düsseldorf nach Las Palmas de Gran Canaria ab. Gut 4 Stunden Flug lagen vor uns.

In der Boeing 737-800 der Corendon Airlines

Unterwegs bekamen wir dank Premiumtarif sogar etwas zu trinken und ein Sandwich gratis. Hat was, wenn so ein Error Fare durchgeht. Das sich der nicht mal halbgebuchte Flug für die Fluggesellschaft heute gelohnt hatte, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Einige Turbulenzen über dem Atlantik später landeten wir auf Gran Canaria.

Landeanflug auf Gran Canaria

Wir begaben uns zum Gesundheitscheck, wo unser QR-Code gescannt wurde und warteten auf das Gepäck.

Eine halbe Stunde später verließen wir den Flughafen und konnten endlich die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen. Herrlich, dem Einheitsgrau in Deutschland für ein paar Tage entfliehen zu können.

Wir folgten den Schildern Richtung „Bus“ und eine Dame des Busanbieters fragte die Touristen, wo sie hinmussten und welche Busnummer sie wählen sollten. Wir warteten auf die Linie 66 in Richtung Faro de Maspalomas, die wir leider kurz vorher verpasst hatten. Auch die Linie 90  hätten wir nehmen können.

Warten auf den Bus am Flughafen von Gran Canaria

Eine weitere halbe Stunde verging und es gesellten sich immer mehr Touristen zur Haltestelle.

Gegen 13 Uhr kam der Bus. Das Gepäck konnte unten im Gepäckraum verstaut und die Tickets beim Busfahrer gekauft werden. Für die Fahrt nach Maspalomas wurden 3,50 Euro / Person fällig. 

Wir fuhren ungefähr 40 Minuten bis zur Haltestelle Avenida de Bonn. Von hier lag ein rund 200 Meter langer Fußweg bis zum Hotel Gold by Marina vor uns.

Wir wurden sehr freundlich vom Hotelpersonal begrüßt und konnten glücklicherweise schon einchecken. Zur Anreise wurde uns noch ein kühles Getränk angeboten, das wir dankend annahmen.

Hotel Gold by Marina auf Gran Canaria

Hotel Gold by Marina auf Gran Canaria

Das große Zimmer auf der dritten Etage bot zwar ausreichend Platz war aber nicht sehr schön gelegen. Der Nordbalkon (also den ganzen Tag keine Sonne) befand sich direkt an der Straße und links neben uns befand sich ein Restaurant, dessen Abluftanlage so laut war, dass man sich kaum unterhalten konnte. Ich war gespannt, ob man nachts schlafen konnte, denn die Fenster waren nicht doppelt verglast und irgendwas war auf der Straße immer los…

Für uns hieß es jetzt erstmal ankommen, frisch machen und umziehen.

Danach begaben wir uns zu den Dünen von Maspalomas. Sie sind die Wahrzeichen der Insel und erstrecken sich über eine Länge von sechs und eine Breite von ein bis zwei Kilometern. 

Dünen von Maspalomas

Dünen von Maspalomas

Der Sand stammt übrigens nicht aus der Sahara, wie es so oft heißt, sondern überwiegend aus von der Brandung angeschwemmtem und zerriebenem Korallen- und Muschelkalk.

Wir spazierten entlang der Promenade und genossen die herrliche Sicht. Ein beeindruckendes Gebiet, dass unter Naturschutz steht und seit 2020 nur noch auf markierten Wegen betreten werden darf. So soll verhindert werden, dass die einzigartige Dünenlandschaft noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Leider hielten sich viele Leute nicht an die Absperrungen und liefen trotzdem kreuz und quer durch das Gebiet. Aber Achtung: Wird man erwischt, kann es teuer werden! 

Dünen von Maspalomas

Dünen von Maspalomas

Dünen von Maspalomas

Am Mirador Dunas de Maspalomas, wo sich das Riu Palace Hotel befindet, machten wir kehrt und liefen durch die Straßen zurück zum Hotel. Vom Aussichtspunkt kann man den Wanderwegen durch die Dünenlandschaft in Richtung Leuchtturm von Maspalomas folgen.

Dünen von Maspalomas

Wir kamen am Yumbo-Shoppingcenter vorbei, dem wir auch noch einen kurzen Besuch abstatteten. Das größte Einkaufszentrum auf Gran Canaria ist aufgrund der vielen speziellen Bars und Kneipen auch in der Gay-Szene sehr beliebt. 

Im nahgelegenen Supermarkt kauften wir unser Abendessen und die Lebensmittel fürs Frühstück ein und ließen den Abend auf dem Balkon ausklingen. Irgendwann gewöhnt man sich an den Lärm der Abzugsanlage und zum Glück macht das Gerät zwischendurch auch mal ne Pause…