Am zweiten Weihnachtsfeiertag stand heute die Besichtigung von Bratislava auf unserem Ausflugsprogramm. Zur Abwechslung hatten wir hier auch mal einen ganzen Tag Zeit zur Erkundung der Hauptstadt der Slowakei. Marcel und ich waren vor ein paar Jahren schon mal hier gewesen und freuten uns auf ein Wiedersehen mit der kleinen aber feinen Stadt an der Donau.
Die Fahrt nach Bratislava führte uns am frühen Morgen durch ein wunderschönes Donaudelta. Die Farben zum Sonnenaufgang ließen mich an Deck eilen und ein paar Fotos schießen. So hatte ich mir eine Flusskreuzfahrt vorgestellt.
Ich traf auf meine Mutter, die auch ein Frühaufsteher ist, und gemeinsam genossen wir den kitschigen Ausblick auf die rotglühenden Wolken und den farbigen Himmel.
Mit jeder Minute wurde es heller und bis zum Sonnenaufgang dauerte es nicht mehr lang. Was für ein wunderschönes Farbenspiel.
Zahlreiche Wasservögel flogen über das überschwemmte Gebiet oder suchten nach Nahrung.
Wir genossen das leise Dahingleiten des Schiffes und die Ruhe am Morgen. Außer uns war niemand an Deck, um dem Schauspiel zu beizuwohnen.
Die Sonne ging über dem Horizont auf und tauchte die Landschaft in ein rötliches Licht.
Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Durch das Hochwasser waren die Ufer der Donau in weite Ferne gerückt.
Nachdem die Sonne aufgegangen war, begaben wir uns gegen 8:00 Uhr unter Deck und trafen uns mit den anderen zum Frühstück.
Wir stellten allerdings fest, das ein spätes Frühstück kurz vor Ende besser war als bereits gegen 8 Uhr. Am heutigen Morgen war es sehr voll am Buffet und die Nervosität der Leute wirklich anstrengend.
Um 10 Uhr legten wir in Bratislava an und machten uns direkt auf den Weg in die Stadt.
Unser erstes Ziel war die Bratislavaer Burg, die vor uns auf dem 85 Meter hohen Burgberg thronte.
Wir liefen durch die noch verschlafene Stadt und passierten die Dreifaltigkeitssäule und den Martinsdom.
Bergauf gelangten wir Haus zum Guten Hirten, an dem sich auch ein Virtual Cache befand. Zeit für ein Selfie.
Mit Blick auf den Martinsdom erklommen wir durch die ruhigen Straßen den Burgberg.
Uns bot sich ein erster Ausblick auf Bratislava und die Donau.
An der Burgmauer entlang spazierten wir zum Eingang der Burg. Für den Außenbereich wurde kein Eintritt fällig.
Oben angekommen genossen wir den Blick in die Ferne und auf die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes mit dem UFO Tower – eine Aussichtsplattform, die allerdings recht kostspielig.
Der Burg selbst statteten wir keinen Besuch ab, sondern spazierten über das Gelände zu einer großen Aussichtsterrasse mit Sitzgelegenheiten.
Von hier konnten wir auf die Altstadt und den Martinsdom blicken.
Wir ließen uns Zeit, schossen zahlreiche Fotos und stiegen nach etwa einer Stunde hinab in die Altstadt. Unser nächstes Ziel war das Michaelertor.
Durch die Straßen Bratislavas liefen wir an der St. Stephanskirche vorbei und warfen einen kurzen Blick in die Trinitarierkirche.
Nachdem wir die Straße überquert hatten, standen wir kurze Zeit später schon vor dem Michaelertor, das zu den ältesten Gebäuden der Stadt zählt. Es ist das einzige erhalten gebliebene Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Bratislava.
Wir schlenderten durch die mittlerweile gut besuchte Innenstadt und kehrten in ein paar Souvenirläden auf der Suche nach Magneten und Stoffbeuteln ein.
Marcel und ich überlegten kurz, ob wir uns für den Winter mit einer neuen Kopfbedeckung zeigen wollten, ließen aber am Ende doch davon ab 😂.
Der Weihnachtsmarkt am Marktplatz hatte leider geschlossen.
Wir sagten daher kurz der historischen Statue Schöne Náci (Ignác Lamár) „hallo“ und liefen weiter zu Čumil – eine der meist fotografierten Sehenswürdigkeiten Bratislavas.
Die Bronzestatue eines Kanalarbeiters, der mit aufgestützten Armen die Passanten aus einem Gully beobachtet, ist sehr gefragt und für ein Foto muss man sich hier auch mal anstellen. Ich wartete auf einen passenden Moment und fotografierte die Statue ohne störende Touristen 😏.
Durch die Stadt spazierten wir zum historischen Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters, wo Nina, Renate und meine Mutter nach einem Geocache suchten. Da Marcel und ich diesen schon gefunden hatten, setzten wir uns mit Günter unter einen geschmückten Tannenbaum und warteten auf die drei Grazien, die allerdings ohne Fund zurückkamen.
Bevor wir zum Schiffsanleger zurückliefen, statteten wir dem Weihnachtsmarkt auf dem Platz vor dem Nationaltheater einen Besuch ab. Der weiße Glühwein war allerdings kein echter Genuss. Ob das nur Wein war? Schmeckte nach Wein mit irgendeinem Schuss. Die Beschilderung war allerdings nur auf slowakisch, so dass wir generell nicht wussten, ob wir überhaupt Glühwein bestellt hatten 🤣.
Wir gingen noch ein wenig über den Weihnachtsmarkt und gönnten uns danach im Cafe 2 ZEBRAS einen leckeren Kaffee/Kakao, sowie ein Stück Kuchen.
Da wir noch etwas Zeit hatten und Marcel gerne in der Stadt essen wollte, trennten sich unsere Wege. Renate und Günter gingen aufs Schiff zurück. Nina und meine Mutter begaben sich auf Geocaching-Suche und Marcel und ich flanierten durch die Stadt zum alten Rathaus.
Unser letzter Abstecher brachte uns zur Sankt-Elisabeth-Kirche, die aufgrund der Farbgebung der Fassade durch ein blaues Majolikamosaik auch als Blaue Kirche bezeichnet wird.
Das Innere der Kirche war ebenfalls in Blautönen gehalten. Ein Besuch war allerdings nicht möglich.
Bei Marcel machte sich Hunger breit und so kehrten wir im Restaurant Pulitzer ein, wo er sich ein sehr leckeres, traditionelles Essen gönnte.
Gegen 15:30 Uhr nahmen wir den Rückweg zum Schiff in Angriff, das um 16:30 Uhr ablegen sollte.
In der Innenstadt kehrte langsam Ruhe ein und am Kanalarbeiterdenkmal war weit und breit kein Tourist mehr zu sehen. So konnten wir noch schnell ein Selfie machen.
Es dämmerte langsam und es kehrte eine weihnachtliche Atmosphäre ein. Auch der große Tannenbaum war beleuchtet.
Eine festlich geschmückte Weihnachtstram fuhr mit Besuchern durch die Straßen Bratislavas.
Wir liefen die restlichen Meter zur MS Bolero, gaben die Bordkarten ab und begaben uns bis zur Ausfahrt aus Bratislava noch auf unsere Kabine.
Mit etwas Verspätung verließen wir gegen 17:00 Uhr die Hauptstadt der Slowakei.
Vom Außendeck blickten wir ein letztes Mal auf die beleuchteten Gebäude Bratislavas und begaben uns danach etwas durchgefroren wieder unter Deck.
Im Wiener Café wärmten wir uns auf und kehrten danach bis zum Essen in unsere Zimmer zurück.
Für das Abendessen am zweiten Weihnachtsfeiertag schmissen wir uns noch einmal in Schale und begaben uns gegen 19 Uhr zu Tisch.
Wir waren auf die morgige Fahrt durch die Wachau gespannt und hofften auf gutes Wetter.