Donaukreuzfahrt 2023: Außerplanmäßiger Halt in Komárno und abendliche Einfahrt in Budapest

Auch in der zweiten Nacht war an einen ruhigen Schlaf nicht zu denken. Diesmal lag es jedoch nicht an den Schleusen, sondern an einem technischen Problem, dass die Bolero steuerungsunfähig machte. Mitten in der Nacht wurde ich durch merkwürdige Geräusche im vorderen Bereich des Schiffes geweckt. Als ich aufstand und aus dem Fenster schaute, sah ich, dass wir nur noch mit Schrittgeschwindigkeit fuhren. Frohe Weihnachten.

In einem breiten Delta wendete das Schiff auf einmal und fuhr in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren. Zunächst dachte ich, dass es doch Probleme mit dem Hochwasser gab und wir zurück nach Bratislava fahren musste. Als ich jedoch auf die Karte in google maps schaute, sah ich, dass wir nicht nach Bratislava, sondern weiter in Richtung Esztergom auf der Donau fuhren. Das hieße ja, dass das Schiff vor dem Wendemanöver in die falsche Richtung gefahren sein musste.

An einen ruhigen Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken und ich schaute aus dem Fenster in die dunkle Nacht. Den Geräuschen lauschend döste ich ein wenig ein, bevor wir gegen 04:00 Uhr eine weitere Schleuse erreichten.

An dieser war nun allerdings Schluss fürs Erste, denn trotz der Versuche der Crew, die Schleusenwärter zu erreichen, meldete sich niemand. So blieb der Schiffscrew also nichts anderes übrig als vor der Schleuse zu ankern und auf den Anbruch des Morgens zu warten.

Da wir erst kurz hinter Bratislava und noch weit entfernt von Esztergom waren, war ich gespannt, ob wir das Tagesziel überhaupt erreichen würden.

Dadurch, dass es nicht mehr weiterging, konnte ich zumindest noch ein wenig Schlafen. Allerdings nur bis 07:00 Uhr. Ein erneuter Alarm – diesmal ein Fehlalarm – warf uns unsanft aus dem Bett.

Wir warteten auf der Kabine auf eine Durchsage und waren froh, dass es sich nur um einen Fehlalarm gehandelt hatte. Der Schreck saß uns noch vom Vortag in den Gliedern. Also bis jetzt war die Reise wirklich ein reines Chaos. Immerhin war die Koordination der Kreuzfahrtleiterin Sabine Hinz wirklich großartig. Die freundliche Dame versuchte aus der Situation – ebenso wie wir – das Beste zu machen. Bestimmt kein einfacher Job und ich würde behaupten, dass wir noch genügsame Gäste waren.

Als der neue Morgen hereinbrach, öffnete auch die Schleuse und wir konnten unsere Fahrt in Richtung Esztergom fortsetzen.

Die Durchsage der Kreuzfahrtleiterin setzte dem Tagesziel allerdings ein jähes Ende. Aufgrund des technischen Problems mussten wir außerplanmäßig in Komárno halt machen.

Die slowakische Stadt sollte zur Begutachtung des Schadens durch einen Schiffstechniker genutzt werden. Wann es weitergehen konnte, wusste am Morgen niemand so genau. Esztergom mit seinem beeindruckenden Kloster fiel daher buchstäblich ins Wasser.

Da aufgrund des Fehlalarms keiner mehr wirklich schlafen konnte, begaben wir uns gerädert zum Frühstück und versuchten aus dem Tag das Beste zu machen.

Vom Deck beobachtete ich die Einfahrt in Komárno. Immerhin regnete es heute mal nicht, auch wenn der Himmel nicht sehr einladend aussah.

Auf der schönen blauen Donau - naja heute eher grau
Auf der schönen blauen Donau – naja heute eher grau

Auf der schönen blauen Donau - naja heute eher grau

Auf der schönen blauen Donau - naja heute eher grau

Blick auf die Monostor-Brücke
Blick auf die Monostor-Brücke

Auf der schönen blauen Donau - naja heute eher grau

Gegen 12:00 Uhr landeten wir in Komárno an. Während Renate, Günter, Nina und meine Mutter das Mittagessen zu sich nahmen, nutzten Marcel und ich die Gelegenheit, Komárno zu erkunden.

Vom Hafen liefen wir nach links zum Europaplatz.

Elisabethbrücke (Komárom)
Elisabethbrücke (Komárom)
Landgang in Komárno
Landgang in Komárno

Landgang in Komárno

Der Schneematsch behinderte auch heute wieder unser Vorankommen und die Schuhe waren erneut nach Minuten durchnässt.

Von einer Brücke blickten wir auf einen Nebenarm der Donau und liefen durch die verwaisten Straßen zu einem kleinen Park. Hier folgten wir den Schildern in Richtung Festung.

Landgang in Komárno

Landgang in Komárno

Vorbei an der Basilika St. Andreas, gelangten wir zu einem kleinen Platz, an dem sich eine Krippe und ein Schlitten mit Rentieren befanden. Zeit für einen Fotostopp.

Basilika St. Andreas in Komárno
Basilika St. Andreas in Komárno

Komárno

Komárno

Komárno

Komárno

Komárno

Die Katze hat es sich gemütlich gemacht :)

Da heute Heiligabend war, waren alle Geschäfte geschlossen und die Stadt wirkte wie ausgestorben.

Komárno

Am Eingang zur Fußgängerzone Námestie generála Klapku blickten wir auf den großen Adventskranz und das Rathaus, aus dessen weißen Fenster zu jeder vollen Stunde ein trommelnder Soldat hinaustritt.

Adventskranz am Rathaus in Komárno
Adventskranz am Rathaus in Komárno

Wir spazierten zum Europaplatz mit seinen malerischen Häusern und schossen weitere Fotos.

Komárno

Komárno

Komárno

Europaplatz in Komárno
Europaplatz in Komárno

Europaplatz in Komárno

Europaplatz in Komárno

Europaplatz in Komárno

Europaplatz in Komárno

Renate, Günter, meine Mutter und meine Schwester hatten nun das Mittagessen beendet und gesellten sich zu uns.

Wir liefen ihnen langsam entgegen und trafen uns am kleinen Park.

Komárno

Da Marcel und ich fast alle Sehenswürdigkeiten in Komárno gesehen hatten, spielten wir Reiseleiter und zeigten den anderen die Punkte des kleinen Städtchens.

Am Fort von Komárno befand sich ein Virutal Cache, den wir natürlich ebenfalls noch loggten. Die Festung selbst war heute geschlossen.

Vor den verschlossenen Toren des Forts in Komárno
Vor den verschlossenen Toren des Forts in Komárno

So endete unser kleiner Rundgang durch Komárno wieder an der Krippe und am Rathaus mit dem trommelnden Soldaten.

Rathausplatz in Komárno
Rathausplatz in Komárno

Da wir bis 16:30 Uhr noch genügend Zeit hatten, liefen wir in aller Ruhe zurück zum Schiff und genossen die frische Luft. Nach zwei Tagen vermissten wir alle ein Fenster zum Öffnen in unseren Kabinen.

Komárno

Komárno

Zurück an Bord gaben wir die Bordkontrollkarten an der Rezeption ab und entspannten uns bis zum Kaffee um 16:30 Uhr auf unseren Zimmern.

Glücklicherweise hatten die Techniker um 16 Uhr alles geregelt und wir konnten Komárno verlassen.

Ich warf vom Sonnendeck im Dunkeln einen Blick auf Esztergom, dass wir passierten.

Blick auf Esztergom im Dunkeln
Blick auf Esztergom im Dunkeln

Blick auf Esztergom im Dunkeln

Unser Endziel des heutigen Tages war Budapest, wo wir auch eine Nacht im Hafen ankerten. Anstatt um 19:10 Uhr erreichten wir die Hauptstadt Ungarns leider erst um 21:45 Uhr. Wir konnten daher in aller Ruhe das Abendessen genießen, das wieder einmal ausgezeichnet war.

Fast alle Passagiere versammelten sich nach der Durchsage der Kreuzfahrtleiterin auf dem Sonnendeck und genossen die imposante Einfahrt nach Budapest.

Imposante Einfahrt in Budapest
Imposante Einfahrt in Budapest

Die Fischerbastion, der Präsidentenpalast und das Parlament waren hell erleuchtet. Ebenso wie die zahlreichen Brücken, die wir unterquerten. Ein absolutes Highlight der Reise.

Parlamentsgebäude Budapest
Parlamentsgebäude Budapest
Fischerbastei Budapest
Fischerbastei Budapest
Budapest im Dunkeln
Budapest im Dunkeln
Königspalast Budapest
Königspalast Budapest

Wir waren zwar vor rund 9 Jahren für ein verlängertes Wochenende in Budapest gewesen aber vom Wasser aus beeindruckte uns die Stadt heute gewaltig.

Parlamentsgebäude Budapest
Parlamentsgebäude Budapest
Fischerbastion Budapest
Fischerbastion Budapest

Budapest

Budapest

Elisabethbrücke Budapest
Elisabethbrücke Budapest
Gellertbad Budapest
Gellertbad Budapest

Da die Beleuchtung der meisten Gebäude um 22 Uhr ausgeschaltet wurde, verlegten wir auch unsere Stadtbesichtigung auf den morgigen Tag.

Die Kreuzfahrtleiterin verkündete uns allerdings, dass wir aufgrund der Hochwassersituation und der damit verlängerten Fahrzeit Budapest rund 3 Stunden früher als geplant verlassen mussten, da wir die nächsten Stopps sonst nicht rechtzeitig erreichen würden.

Anstatt um 17 Uhr legten wir morgen also schon um 13:30 Uhr ab. Was ein Pech. Renate, Günter, Marcel und ich kannten Budapest zwar schon aber Nina und meine Mutter noch nicht.

So beschloss Marcel am morgigen Tag den Reiseleiter zu spielen und die beiden am frühen Morgen zu den Hauptattraktionen der Stadt zu jagen.

Den heiligen Abend ließen wir in der Bar ausklingen, wo auch Kreuzfahrtleitung, Hotelleitung und Kapitän eine kleine Ansprache hielten. Die Einfahrt nach Budapest hatte den Wegfall von Esztergom fast vergessen gemacht.

Heiligabend an Bord der MS Bolero
Heiligabend an Bord der MS Bolero

Heiligabend an Bord der MS Bolero