Cluj Napoca: Unbekannte Metropole in Rumänien

Pünktlich um 07:20 Uhr hoben wir mit Wizzair vom Dortmunder Flughafen ab und erreichten Cluj Napoca 2:15 Stunden später. In Rumänien herrscht 1 Stunde Zeitverschiebung, so dass wir bei Ankunft bereits 11 Uhr hatten.

Der Flughafen ist wirklich überschaubar. Als erstes wollten wir nun Geld tauschen. Eine Wechselstube gibt es hier jedoch nicht, daher wechselten wir an einem der beiden Automaten, die im Flughafen standen. In diese Geldautomaten schiebt man die gewünschte Anzahl an Banknoten in Euro hinein und erhält rumänisches Geld zurück.

Vom Flughafen gingen wir nun hinaus zur Straße. Etwa 50m rechts befand sich die Bushaltestelle. An dem Kassenhäuschen kauften wir die Busfahrkarte. Diese Häuschen sind ab ca. 20 Uhr allerdings nicht mehr besetzt und so nahmen wir gleich ein Paar mehr mit. Ein Ticket, mit dem man zweimal Fahren kann, kostet 4,40 Leu. Was ungefähr einem Euro entspricht. Das Ticket muss bei zwei Personen auf beiden Seiten abgestempelt werden. Eine Person kann also mit dem Ticket Hin- und Zurückfahren. Die Buslinie Nummer 8 fährt ca. alle 20 Minuten in die Innenstadt Cluj Napocas. Wir hatten Glück und der Bus kam nur wenige Minuten später. Die Fahrt dauert ungefähr 15 Minuten.

An einem Platz in der Stadtmitte endete der Bus und wir stiegen aus. Leider ergoss sich ein extremer Regenschauer und wir suchten schnell einen Unterstand. Das konnte ja heiter werden. Der Regenguss dauerte jedoch nur knapp 5 Minuten. Das reichte aber aus, um die Straßen unter Wasser zu setzen.

Wir wollten nun erstmal eine Kleinigkeit frühstücken. Einen Bäcker zu finden, gestaltete sich jedoch schwierig und so gingen wir erstmal in eine Markthalle. Dort gab es jedoch nur Gemüse und Fleisch.

Wir verließen die Halle wieder und liefen nach McDonalds. Da es bereits 12 Uhr war, gab es kein Frühstück mehr. Wir nahmen mit einem Burger vorlieb. Bevor wir nun zu einem Park fuhren, gingen wir im Supermarkt etwas zu Trinken kaufen. Ganz lustig fanden wir die Art des Bierverkaufs. In den Regalen stehen Biersorten aller Art in einem 2-Liter-Plastikgebinde.

Eine Viertelstunde später machten wir uns auf dem Weg zum Parc Strada Parang, einem großen Waldgebiet. Wir wollten dort ein paar Geocaches machen. Zu dem Park fahren mehrere Buslinien, wir mussten jedoch zuerst die passende Abfahrtshaltestelle fahren. Daher fragten wir eine Mitarbeiterin bei McDonalds nach der Linie Nummer 1. Diese fuhr wenige Meter von McDonalds entfernt ab. Wir kauften erneut Bustickets, denn diese sind nur in der benutzten Linie gültig. Steigt man um, muss man ein neues Ticket kaufen. Tagestickets, die zur Fahrt in allen Bussen benutzt werden können, gibt es nicht.

Mit Bus Nummer 1 fuhren wir nach Clabucet. Die Fahrt dauert ungefähr 15 Minuten. Die Haltestelle liegt direkt an dem Park. Wir stiegen aus, gingen ein paar Stufen hinauf und waren im Wald. Uns erwartete ein wirklich schönes Waldgebiet mit schmalen Wanderpfaden und leichten Anstiegen. Wir wollten daher den Rundgang der Geocaches abgehen und begannen beim Ersten. Der Weg führte uns hinauf auf eine Anhöhe, von der wir einen tollen Blick auf die umliegenden Hügel hatten. Wirklich schön. Dafür hatte sich der Weg gelohnt. Einziger Nachteil waren unsere Schuhe, denn es hatte vorher ordentlich geregnet und der Weg war schlammig. Dauernd rutschten wir weg und mussten aufpassen, uns nicht vollkommen einzusauen. Nächstes Mal ziehen wir lieber Wanderschuhe mit mehr Profil an.

Nach ca. 2 Stunden, einigen Funden und Nicht-Funden, gingen wir wieder hinab zur Straße. Durch ein Wohngebiet gelangten wir zu einer Kirche. Wir schauten kurz hinein, sie sah jedoch von außen größer aus, als sie tatsächlich war.

Mit einem Brezel gestärkt gingen wir zur Haltestelle. Die Straßenbahnlinie 101 brachte uns zum Botanischen Gartens. An der Memorandumstraße stiegen wir aus und folgten der Beschilderung ca. 500m zum Garten. Wir kamen an der Schneiderbastei vorbei und liefen von hier weiter zum Botanischen Garten.

Dort angekommen bezahlten wir 5 Leu / Person Eintritt und betraten den schönen und großen Garten. Wir schauten uns alles in Ruhe an und liefen in aller Ruhe durch die verschiedenen Pflanzenwelten. Wir gelangten zu den Gewächshäusern und sahen uns auch diese von innen an.

Als wir wieder draußen waren, folgten wir dem Weg weiter. Wir gingen hinab, bis wir zu einem kleinen Bach gelangten. Über eine Brücke liefen wir aufwärts und gelangten zu einem Aussichtsturm. Von hier oben genossen wir einen Blick auf Cluj Napoca. Allerdings nicht lange, denn der Turm hatte schon bessere Zeiten gehabt. Besser gesagt: Einsturzgefährdet 😉

An dem Teich, der sich direkt am Aussichtsturm befand, setzten wir uns in die Sonne und machten eine ausgiebige Pause.

Zum Abschluss unseres Aufenthalts, fuhren wir in die Stadt. Da Cluj Napoca an sich nicht viele Sehenswürdigkeiten hat, benötigten wir kaum mehr als 2 Stunden für das Aufsuchen der verschiedenen Plätze.

Am Unirii-Platz (Piața Unirii) besichtigen wir die Michaelskirche, die das Wahrzeichen der Stadt bildet. Vor der Kirche befindet sich das Reiterstandbild Mathias Rex. Auch der Banffy Palast und das Denkmal für die Opfer des Memorandumprozesses befinden sich hier.

Von dem Unirii-Platz, an dem heute auch eine Liveband spielte, liefen wir zum Piața Avram Iancu. Hier befinden sich das Nationaltheater und die orthodoxe Kirche. An der Kirche war heute ein mittelalterlicher Flohmarkt. Wir flanierten zwischen den Ständen umher und liefen Richtung Centru.

Eigentlich waren wir auf der Suche nach einer Einkaufsmeile, mit den typischen Souvenirläden, die jedoch suchten wir vergebens.

Nachdem wir ein wenig durch die Gegend geirrt waren, beschlossen wir, zur Iulius Mall zu laufen. Das klang schon nach einem Einkaufszentrum. Vom Unirii Platz liegt die Mall ca. 3km entfernt. Wir hätten auch den Bus nehmen können, wollten jedoch ein wenig durch die Straßen Cluj Napocas laufen.  Besonders faszinierend fanden wir die zahlreichen, wirklich schönen Spielplätze, die sich an jeder Ecke befinden. In Deutschland sieht man so tolle Spielplätze selten oder werden sofort vollgeschmiert.

Eine Stunde später erreichten wir das Einkaufszentrum. Wir schlenderten durch die typische Mall und aßen danach beim Marty Restaurant, welches sich direkt in der Mall befindet. Das Essen war lecker und richtig günstig.

Es dämmerte bereits und wir wollten uns nun auf dem Weg zum Hotel machen. Wir hatten zu Hause nach einem Hotel am Flughafen geschaut, da wir am nächsten Morgen bereits um 06:00 Uhr wieder abflogen. Das 4-Sterne- Hotel Verona Airport lag in Flughafennähe (ca. 2km von hier entfernt) und war mit 40 Euro / Nacht wirklich günstig. Es ist aber auch das einzige, was wirklich in der Nähe des Flughafens liegt. Alle anderen, die wir uns angeschaut hatten, waren viel weiter weg. Morgens um 4 wäre daher die Anreise mit dem Bus zum Flughafen unmöglich gewesen.

Etwas schwierig gestaltete sich die Wegfindung von der Bushaltestelle zum Hotel. Marcel hatte es auf der GPS-Karte zwar eingezeichnet, doch dort, wo es uns hinbringen wollte, war kein Hotel. Gar nichts war da, außer kläffender Hunde. Das konnte ja interessant werden. Doch zum Glück kannte das GPS den Straßennamen und wir konnten das Hotel, welches sich sogar direkt an der Hauptstraße befindet, doch noch finden. Um 22 Uhr waren wir endlich auf unserem Zimmer (Einchecken war bis 23:30 Uhr möglich). Unser Raum war groß und sauber und hatte sogar eine Badewanne. Eigentlich nutze ich die immer ganz gerne zum Entspannen, doch heute wollte ich nur ins Bett.

Wir schliefen schnell ein und wurden in der Nacht von einem Gewitter geweckt. Zum Glück hatte dies um 4:00 Uhr wieder aufgehört. Wir machten uns um 04:15 auf dem Weg zum Flughafen und erreichten diesen um kurz vor 5. Wir checkten ein und tranken in aller Ruhe noch einen Kaffee in dem kleinen Terminal. Ich dachte ja immer, Weeze wäre klein aber Cluj Napoca toppte alles.

Pünktlich um 06:00 Uhr flogen wir wieder nach Hause und kamen in Dortmund bereits um 06:45 Uhr deutscher Zeit an. Der Flug hatte 1:45 Minuten gedauert. Wirklich schnell. Wir beeilten uns und bekamen den Bus um 07:15 Uhr zum Bahnhof Holzwickede. Von hier fuhren wir mit dem Zug nach Dortmund und zurück nach Hause. Dort gingen wir nach dem Frühstück erstmal schlafen. BTW: In den Flughafenbussen gilt kein VRR-Tarif und wir mussten ein Extraticket kaufen. Durch die Fahrt nach Holzwickede war dieses mit 3 Euro sogar um einiges günstiger als mit dem Flughafenbus zum Dortmunder Hbf (dieser kostet 7 Euro / Person. Ein enormer Preis)

Cluj Napoca ist eine nette Stadt. Schön ist, dass die Sehenswürdigkeiten alle sehr zentral liegen. Essen und Busfahren ist hier spottbillig und kein Vergleich zu Deutschland. Ich hätte auch noch gerne das Draculaschloss Bran gesehen, doch dieses befindet sich leider nicht in der Nähe von Cluj-Napoca. Aber auch zum Wandern bietet Rumänien viele Möglichkeiten. Zum Beispiel in den Karpaten. Dafür hatten wir jedoch keine Zeit aber wir kommen bestimmt nochmal wieder.