Chile 2023: Besuch der Lagunen Piedra und Cejar und Weiterfahrt nach Iquique

Die gestrige Odyssee um das verschwundene GPS hatte uns gestern ordentlich geschlaucht und wir hofften, dass wir dieses heute bei World White Travel wieder in Empfang nehmen konnten. Alternativ hatte ich zum Glück noch ein Zweitgerät dabei, denn Wandern ist ohne GPS-Tracks in Chile fast unmöglich. Bis zur Abholung um 13 Uhr hatten wir allerdings noch Zeit und wollten diese für einen Ausflug zu den Lagunen Piedra und Cejar nutzen. Hätten wir vorher gewusst, dass der Eintritt zu den Lagunen gut 32 Euro / Person kostet (15.000 CLP / Person), hätten wir uns eine Alternative gesucht.

Wir frühstückten erstmal in Ruhe und checkten gegen 11 Uhr aus. Das Wetter hatte heute eine Überraschung für uns parat – Wolken und kein Sonnenschein. Sehr ungewohnt in der Atacamawüste.

Die Fahrt bis zu den beiden Lagunen dauerte von San Pedro de Atacama nur eine halbe Stunde. Das Ticket für den Zutritt zu den Lagunen muss allerdings vorab im Internet auf der Seite www.cejarypiedra.com erworben werden. Ein Vor-Ort-Kauf ist generell nicht möglich. Da standen wir nun also vor dem Eingangstor und konnten nicht rein, da wir nicht gewusst hatten, dass wir vorher ein Ticket kaufen mussten. Aber die Chilenen sind geschäftstüchtig und die Dame, die leider kein Englisch konnte, gab uns einen QR-Code und das WLAN-Passwort, mit dem wir nun das Ticket online kaufen konnten. Ein bisschen bekloppt fanden wir das schon. Zumal die Website wirklich nicht gut aufgebaut war. Auch das Internet war nicht allzu stabil. Wir wollten schon fast aufgeben und woanders hinfahren, als es dann endlich klappte. Schon wieder so ein Stress im Urlaub, den man eigentlich nicht braucht.

Etwas genervt stiegen wir aus und folgten dem kleinen Rundweg zur Laguna Cejar. 

Lagunas Cejar und Piedra

Wir folgten einem Holzbohlenweg und genossen von der Aussichtsplattform den Blick auf die beeindruckenden Vulkane der Westkordillere der Anden. Herrlich.

Lagunas Cejar und Piedra

Holzbohlenweg zur Laguna Cejar

Blick von der Laguna Cejar auf die Anden

Aussichtsplattform Laguna Cejar

Laguna Cejar

Andenblick

Der blau-grüne Farbtupfer der Lagune passte perfekt in die grau-braun-weiße Landschaft.

Laguna Cejar

Die Laguna Cejar besitzt einen Salzgehalt von mehr als 40% und wird daher auch als das Tote Meer von Chile bezeichnet. Allerdings ist das Baden in der Laguna Cejar nicht mehr erlaubt, sondern nur noch in der danebenliegenden Laguna Piedra (die übrigens auch einen Salzgehalt von über 40% besitzt).

Laguna Cejar

Der Weg brachte uns zwischen kniehohen Sträuchern hindurch zur Laguna Piedra.

Fußweg zur Laguna Piedra

Laguna Cejar

Beim Anblick der Badenden waren wir doch etwas geknickt, dass wir keine Badesachen dabei hatten. Der hohe Salzgehalt lässt den Körper nämlich wie im Toten Meer oben schwimmen. Das hätten wir auch gerne ausprobiert.

Laguna Piedra

Laguna Piedra

Laguna Piedra

So schauten wir dem Treiben ein wenig zu und folgten dem Rundweg zur Laguna Baltinache (nicht zu verwechseln mit den Lagunas Escondidas de Baltinache!).

Laguna Piedra und Laguna Baltinache

Laguna Baltinache

Laguna Baltinache

Wir blickten auch hier noch einmal auf die Umgebung und liefen zurück zum Auto.

Laguna Baltinache

Kommando Ausblick genießen

Blick auf die Anden von der Laguna Baltinache

Blick auf die Anden von der Laguna Baltinache

Letzter Blick auf die Laguna Cejar

Nach 6 Tagen endete unser Aufenthalt in der beeindruckenden Atacamawüste. Aber wer weiß, vielleicht verschlägt es uns ja noch einmal hier hin. Die El Tatio Geysire – ein Highlight in der Atacamawüste – hatten wir aus Zeitgründen leider nicht in unseren Ausflugsplan einbauen können. Da wir aber auch auf Island schon einige Geysire und Geothermalgebiete gesehen hatten, war dies für uns verschmerzbar.

Noch ein paar kurze Fakten zum Besuch der Laguna Cejar und Laguna Piedra:

  • Für Individualtouristen ist der Besuch nur von 9 – 13 Uhr möglich, danach ist der Zutritt nur noch mit einer organisierten Tour möglich.
  • Tickets vorab online kaufen. Vor Ort ist der Kauf nicht möglich bzw. sehr umständlich.
  • Dienstags bleiben die Lagunen geschlossen.
  • Toiletten und Duschen sind im Eintrittspreis inkludiert.
  • Sonnencreme sollte eine Stunde vor dem Baden aufgetragen werden, damit das ökologische Gleichgewicht der Lagune nicht gestört wird. 
  • Es gibt nur ein paar Unterstände die Schatten spenden und die sind natürlich schnell belegt.
  • Nicht zu lange Baden, da der See einen sehr hohen Gehalt an Salz und Lithium aufweist. Gründlich abduschen (mindestens 3 Minuten)
  • Ob sich die umgerechnet 32 Euro Eintritt / Person allerdings lohnen, muss jeder selbst entscheiden. Wir würden auch mit Badesachen nicht noch einmal hier hin fahren, da wir den Preis für den kleinen Badesee schon etwas abgehoben fanden. Dafür sind die Lagunen allerdings von San Pedro de Atacama aus gut erreichbar.

Von den Lagunen fuhren wir zurück nach San Pedro de Atacama und hofften, dass unser GPS-Gerät mittlerweile bei unserer Agentur World White Travel angekommen war.

Wir schlenderten entlang der Hauptstraße, die aus Souvenirläden, Restaurants und Agenturen besteht, und freuten uns, dass die Mitarbeiterin uns schon freudestrahlend mit dem GPS erwartete. Da hatten wir nochmal Glück im Unglück gehabt, dass wir das Gerät im Hostel in Bolivien und nicht irgendwo unterwegs verloren hatten und zudem auch noch einer der Fahrer das Gerät aus Bolivien mitbringen konnte. Top Service.

San Pedro de Atacama

San Pedro de Atacama

Uns fiel der Abschied aus der Atacamawüste doch schwer, da uns die Tage hier wirklich sehr gut gefallen hatten aber wir waren auch gespannt auf den zweiten Teil unseres Urlaub im hohen Norden Chiles.

Die Fahrt nach Putre war allerdings nicht an einem Tag zu schaffen, denn trotz der asphaltierten Straße lagen über 900 Kilometer Fahrtstrecke (10 Stunden) vor uns. Wir splitteten daher die Strecke in zwei Teile und fuhren heute „nur“ rund 500 Kilometer bis zur Küstenstadt Iquique. Wir hofften am Meer mal unsere Nase durchpusten zu können, denn aufgrund der Höhe und der Trockenheit in der Atacamawüste hatte diese in den letzten Tagen echt gelitten.

Wir folgten der Ruta 23 für rund 100 Kilometer nach Calama, bogen von dort auf die Ruta 24 ab, der wir ebenfalls bis zum Abzweig auf die Panamericana (Ruta 5) für knapp 100 Kilometer folgten und ließen die Wüstenlandschaft an uns vorbeiziehen.

Blick auf die Minen in Calama

Blick auf Calama

Blick auf die Minen in Calama

Viel zu sehen gibt es unterwegs übrigens nicht und so konnten wir die verbleibenden 300 Kilometer bis Iquique mit 100 km/h problemlos abspulen. Ab und ab waren ein paar LKWs zu überholen aber generell herrschte auf der Ruta 5 kaum Verkehr.

Unterwegs auf der Panamericana (Ruta 5) nach Iquique

Je näher wir Pozo Almonte kamen, umso voller wurde es auf der Straße. Wir durchfuhren die Stadt und tankten noch einmal voll, bevor es nach links ab auf die Ruta 16 nach Iquique ging. 

An einer Maustelle (Plaza de peaje Pampa Perdiz) bezahlten wir 1.950 CLP, um nach Iquique zu gelangen. Ein Umfahren der Mautstraße ist nicht möglich.

Der Verkehr nahm deutlich zu, je näher wir Iquique kamen. Aber die Chilenen fahren keinen allzu heißen Reifen. Trotzdem war der Verkehr in der Stadt mit ihren knapp 200.000 Einwohnern für uns ziemlich ungewohnt. Zumal wir in den letzten Tagen nur auf weiten, leeren Straßen unterwegs gewesen waren.

Bis zu unserem Hotel – dem NH Iquique Pacífico – lagen noch gut 5 Kilometer vor uns. Und das im Dunkeln.

Die Einfahrt zum Hotel war nicht wirklich gut zu finden. Das Navi schickte uns eine Straße zu früh ab, wo uns der Wachmann einer privaten Wohnanlage freundlicherweise kurz erklärte, dass wir hier nicht richtig waren. 

Wir waren froh als wir endlich das Hotel um 19 Uhr erreichten, das Auto abstellen und uns entspannen konnten. 

Der lange Tag endete mit einem guten Essen im Hotel. Vor die Tür zu gehen und nach einem Restaurant zu suchen, hatten wir keine Lust mehr.