Übers Wochenende ging es in die Hauptstadt Serbiens – Belgrad. Mit Wizzair flogen wir um 08:30 Uhr von Dortmund zum Flughafen Belgrade Nikola Tesla. Im Internet hatten wir uns vorher schlau gemacht, mit welchem Bus man am besten in die Stadt kommt.
Wir tauschten noch kurz Geld an einem Automaten um und suchten den Bus Nr. 42. Dieser ist die günstigste Variante und liegt zentraler als Bus Nr. 1. Leider fanden wir jedoch die Haltestelle nicht, entdeckten am Ausgang aber den Bus Nr. 1. Also nahmen wir diesen, zahlten zusammen 600 RSD (umgerechnet ca. 5 €) und fuhren zum Slavija Square. Außer uns saß niemand drin und so hatten wir einen ganzen Bus für uns alleine. Wir legten einen Zwischenstopp ein, bevor die Linie endete und wir ausstiegen. Von hier waren es jetzt allerdings noch gute 2,5km bis zur Hauptattraktion – der Festung Belgrad.
Unser erster Stopp war die Kirche des heiligen Markus, etwa 1,5km entfernt. Es handelt sich um eine serbisch-orthodoxe Kirche in der Nähe des Serbischen Parlaments. Bis zur Errichtung der Kathedrale des hl. Sava galt die Kirche des hl. Markus als größte orthodoxe Kirche im ehemaligen Jugoslawien. Wir gingen hinein und betrachteten die relativ dunkle Kirche. Zahlreiche Gläubige waren vor Ort, die die einzelnen Gottesbilder anbeteten und küssten.
Von der Kirche lag das Regierungsviertel nur ein paar Meter entfernt. Durch den kleinen Pionirski-Park spazierten wir zum Parlamentsgebäude, welches sich auch Haus der Nationalversammlung nennt. Seit 2006 ist es wieder Sitz des serbischen Parlaments.
Direkt gegenüber von dem Park befindet sich das neue Gericht. Hier kamen wir gerade zur rechten Zeit, da eine Wachablösung stattfand. Natürlich schauten wir uns das Spektakel an.
Nach kurzem Zwischenstopp und dem Anschauen der Wachablösung liefen wir weiter. Es war ein richtig warmer Tag heute. 19 Grad zeigte die in der Nähe liegende Temperaturanzeige an. Uns war viel zu warm in den Jacken. An dem neuen Gericht vorbei gelangten wir zur Hauptstraße.
Wir folgten nun der Hauptstraße bis zum Hotel Moskva, welches sich direkt am Terazije befindet, dem Hauptplatz Belgrads. Hier reihen sich bekannte Geschäfte aneinander und wer möchte, kann direkt neben der Hauptstraße eine Tasse Kaffee trinken.
Vom Terazije gelangten wir fußläußig in die Fußgängerzone. Hier durften zum Glück keine Autos mehr fahren. Wir schlenderten durch die Einkaufsstraße und gönnten uns den Blick in ein paar bekannte Markenläden. Die Sachen waren schon günstiger als bei uns aber im Handgepäck war kein Platz mehr. In der Innenstadt befindet sich auch der Platz der Republik mit dem Nationaltheater und der Prinz Michael Statue. Besonders gut gefielen mir jedoch die kleinen Buden, die frisches, gesalzenes Popcorn verkauften. Da griff ich nach kurzer Überlegung zu. Ich mag ja das typisch deutsche Kinopopcorn nicht, das ist mir zu süß.
Wir näherten uns der bekanntesten Sehenswürdigkeit Belgrad – der Kalemegdan – Festung Belgrad. Die zentral gelegene Festung von Belgrad war während der militärischen Konfrontation um die Vorherrschaft in Ostmitteleuropa zwischen den Großmächten der Habsburger Monarchie und dem Osmanischen Reich in den Türkenkriegen erbittert umkämpft und wurde im 17. und 18. Jahrhundert kurzzeitig von Österreich gehalten. Neben Wällen, Bastionen, Türmen und Toren sind die zahlreichen Monumente sowie zwei Kirchen und das Militärhistorische Museum Serbiens touristische Anziehungspunkte in der Anlage.
Wir kamen durch den Osteingang und konnten direkt einen tollen Blick auf die Save und Belgrad werfen. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein. Wir hatten Glück und konnten noch eine freie Bank ergattern.
Innerhalb der Festung und des Kalemegdan finden sich zahlreiche überwiegend bronzene Statuen und Monumente. Am bekanntesten ist das auf einer Terrasse der Oberstadt stehende Denkmal eines nackten Kriegers, des Pobednik (Siegers) von Ivan Meštrović; zu diesem liefen wir nun. Auch von hier sollte man den Blick schweifen lassen. Die Donau und die Save fließen hier zusammen.
An der Festungsmauer entlang, marschierten wir den Weg weiter. Immer wieder blickten wir hinab auf die beiden Flüsse. Ein schönes Bild. Die Wegführung auf dem Gelände ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wir nahmen zuerst einen Weg der nach unten führte, gingen dann jedoch einen anderen wieder hinauf und waren nun fast am Ende der Festung angelangt. Hier gingen wir aus dem Tour hinaus und liefen zum Museum. Vorbei an zahlreichen Kanonen endete der Weg am Museum und wir mussten zurückgehen, denn hinein wollten wir nicht. Wir liefen erneut in die Festung rein, gingen jedoch einen anderen Weg. Durch einen Park gelangten wir wieder zur Straße.
Von hier erreichten wir in wenigen unser gebuchtes Hotel. Eigentlich eine Appartmentanlage mit dem Namen „Central Parc Apartments“. Da wir doch ein wenig kaputt waren, legten wir uns eine Stunde hin. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit zogen wir wieder los. Wir wollten uns nun ein nettes Lokal suchen, denn der Magen knurrte.
Durch die Innenstadt Belgrads liefen wir zur Altstadt. Die ist jedoch überschaubar klein aber trotzdem schön.
Hier befandens ich zwar viele Restaurants aber wenn man sich die Karte in Ruhe anschauen wollte, wurde man schon von Kellnern belagert. Da mich sowas immer total nervt, gingen wir schnell zurück in die Innenstadt. Dort landeten wir letztendlich bei einem KFC. Das schmeckte natürlich wie immer total schlecht. Meine ich das nur oder wird die Qualität der Fast Food Ketten wirklich immer mieser?!
Bevor es zurück zum Hotel ging, machten wir erneut einen Abstecher zur Festung Belgrads. Da es auch am Abend noch richtig mild war, konnten wir uns gemütlich auf eine Bank setzen und die Lichter der Stadt beobachten. Der Park war jetzt richtig voll und zahlreiche kleine Stände mit Touristenartikeln hatten geöffnet. So bekam ich immerhin noch meine obligatorische Postkarte und den Magnet.
Kurz vor 19 Uhr ging es zurück zum Hotel. Dort nahm ich mir ein Whirlpoolschaumbad, während Marcel deutsches Fernsehen über den Samsung Smart TV genoss. Kurz darauf zog er nochmal los und holte mir eine weitere Tüte Popcorn. Mmmmmmh. Somit nahm der Tag einen gemütlichen Ausklang und wir konnten uns in aller Ruhe auf den morgigen Abreisetag vorbereiten.
Bevor wir am Nachmittag zurückreisten, statten wir dem bekannten Dom des Heiligen Sava einen Besuch ab. Es handelt sich um einen monumentalen serbisch-orthodoxen Kirchenbau. Er ist die größte Kirche Südosteuropas und einer der größten orthodoxen Gotteshäuser der Welt. Der Dom ist dem ersten serbischen Erzbischof und Nationalheiligen Serbiens Hl. Sava (1175–1236) geweiht. Er wurde auf dem im südlichen Belgrader Stadtzentrum gelegenen Plateau des Vračar, einem 134 Meter hohen Hügel und auf dem Platz errichtet, wo Sinan Pascha 1595 die sterblichen Überreste des Heiligen Sava verbrennen ließ. Die Kirche gehört zur Erzparechie von Belgrad und Karlovci der serbisch-orthodoxen Kirche. Wahrhaftig ein Prachtbau.
Von hier ging es mit wieder zum Slavija Square und dem Bus zurück zum Flughafen.