Azoren: Auf Walbeobachtung im atlantischen Ozean

Da uns das Whale Watching in Kanada besser als erwartet gefallen hat, wollten wir dieses Erlebnis unseren Familien nicht vorenthalten. Im Winter bieten zwar nicht allzu viele Anbieter die Walbeobachtungstouren an aber einen fanden wir doch. Auf eine Vorausbuchung verzichteten wir allerdings, da noch genug Plätze frei waren.

So ging es bereits um 07:30 Uhr nach Ponta Delgada und zum dortigen Anbieter „Picos de Aventura“. Für 55 Euro / Person geht es für ca. 3-4 Stunden hinaus aufs offene Meer. Renate war allerdings aufgrund ihrer Erkältung lieber im Ferienhaus geblieben.

Nachdem wir das Auto im Parkhaus abgestellt hatten, begaben wir uns zum Ticketshop. Einige Touristen waren schon da und nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir Schwimmwesten und wasserfeste Jacken ausgehändigt.

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Dann ging es zur Einweisung durch eine Biologin. Sie erzählte uns welche Delfine und Wale wir heute mit Glück sehen könnten und worauf wir zur achten zu hätten.

Nach 15 Minuten marschierten wir alle zum Bootssteg und gingen auf das Zodiac.

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Aus den ruhigen Hafengewässern fuhren wir hinaus aufs offene Meer und sogleich wurde das Wasser von Minute zu Minute unruhiger.

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Das Boot flog nur so über die Wellen. Gut, dass wir vorher unsere Tabletten gegen Reisekrankheit genommen hatten. Jetzt wussten wir zumindest, warum Leuten mit Rückenproblemen oder Schwangeren diese Tour nicht empfohlen wurde. Man hob ordentlich von seinem Sitz ab.

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Wir stoppten auf offener See und das Zodiac schwankte gewaltig nach rechts und links. Flau wurde mir trotzdem im Magen und ich zog es vor, gerade aus zu gucken. Allerdings war es schwer, einen fixen Punkt am Horizont anzupeilen.

Die Biologin zeigte uns einen Rundkopfdelfin. Die Delfine sind jedoch sehr scheu und halten sich nicht in der Nähe von Booten auf. Für Fotos war es sowieso zu unruhig und außerdem wird einem durch den Blick durch das Objektiv noch schummriger in der Magengegend. Also hielt ich einfach mal so drauf und war gespannt, was dabei rumkam. Ergebnis: Nix geworden.

Mehr Glück hatte ich dafür bei einem anderen Delfin, dessen Name mir leider entfallen ist. Dieser kam recht nah an unser Boot und ein Foto zeigt ihn zumindest kurz beim Auftauchen.

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Weitere Delfinarten wollten sich bei der rauen See nicht zeigen. Daher gingen wir nun auf Walbeobachtung. In der Ferne sahen wir weitere Ausflugsboote.

Auf einmal bekam unser Kapitän einen Funkspruch und bretterte mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit zum erwähnten Ort.

Und tatsächlich direkt in der Nähe unseres Boots tauchte ein Pottwal (Sperm Whale) auf. Pottwale können in Tiefen von mehr als 1.000 Meter tauchen und ernähren sich vorwiegend von Tintenfischen.

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Große Bullen erreichen Längen von über 20 Metern und Gewichte von über 50 Tonnen und sind damit die größten bezahnten Tiere der Erde. Unter der Oberfläche konnte man aufgrund des Umrisses immer schon vorher erahnen, wo der Wal als nächstes auftauchte.

Allerdings war es auch hier für schöne Fotos viel zu unruhig. So beschränkten wir uns auf die Beobachtung mit bloßem Auge und waren beeindruckt von dem majestätischen Tier.

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Dadurch, dass Pottwale in Tiefen bis zum 1.000 Metern unterwegs sind, können sie – einmal abgetaucht – bis zu einer Stunde unter Wasser bleiben. Als der Wal nicht mehr auftauchte, fuhren wir daher auch zurück zum Hafen.

So langsam wurde es auch ganz schön frisch und die Blase war auch gut gefüllt. Das ist der Nachteil an einem Zodiac. Toiletten gibt es nicht.

Mit Blick auf die Insel und Ponta Delgada erreichten wir nach 3,5 Stunden den Hafen.

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Froh, endlich aus dem Boot aussteigen zu können, gingen wir alle schnurstracks aufs stille Örtchen.

Dann gings zurück zur Unterkunft.

Da die eine Hälfte noch Lust auf das Schwimmen in einer heißen Quellen verspürte (aber es sich vor Ort angekommen doch noch anders überlegte), machten sich Marcel, Marcels Eltern und meine Mutter auf den Weg nach Furnas zum Terra Nostra Park. Ich genoss hingegen die warme Atlantikluft in unserem schönen, großen Garten.

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Den Abend ließen wir zusammen gemütlich ausklingen, bevor es am nächsten Morgen mit dem Flieger über Lissabon gen Heimat ging.

Ein toller Kurzurlaub auf den Azoren neigte sich dem Ende. Auf den anderen Inseln kann man mit Sicherheit auch sehr viele abwechslungsreiche Wandertouren unternehmen. Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal auf den Azoren, zumal diese touristisch auch noch nicht so überlaufen sind wie bspw. Madeira oder die Kanaren.