Ausflug zu den Flamingos im Zwillbrocker Venn

Das Zwillbrocker Venn ist ein Wald-, Moor-, Feuchtwiesen- und Gewässergebiet in Nordrhein-Westfalen, unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden. Es befindet sich im Münsterland westlich von Vreden nahe dem Ortsteil Zwillbrock und ist aus einem Torfmoor entstanden. Nach dem Ende des Torfabbaus verblieb ein See mit geringer Tiefe, der heute Heimat einer vielschichtigen Pflanzen- und Tierwelt ist. Das Zwillbrocker Venn ist vor allem aufgrund seiner verschiedenen Flamingoarten (Rosaflamingo, Chileflamingo und Kubaflamingo) bekannt.

Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich als gebürtiger Nordrhein-Westfale noch nie etwas von diesem Naturschutzgebiet gehört hatte. Günter brachte das Zwillbrocker Venn und seine Flamingos mal ins Gespräch und heimlich wurde der Plan geschmiedet, da so schnell wie möglich hinzugelangen .

Die ca. 40 Flamingos kann man am besten in der Zeit von März bis in den Juli entdecken. Die auffälligen Tiere sind dann meist leicht zu erkennen, denn sie gehen im Bereich der gesamten Wasserfläche des Zwillbrocker Venns auf Nahrungsuche.

Der See im Zwillbrocker Venn ist durch den Kot der zahlreichen Möwen sehr nährstoffreich, was zu einem starken Wachstum von Kleinstlebewesen im Wasser führt, die wiederum die primäre Nahrungsquelle der Flamingos sind. Den kleinen Krebsen verdanken die Flamingos auch ihre auffällige Farbe: Vor allem die Kleinkrebse enthalten viele Farbstoffe (Carotinoide), die in die Federn eingelagert werden und die Rotfärbung bewirken. Ohne Aufnahme dieser Farbstoffe bleiben die Flamingos weiss.

Vermutlich handelt es sich bei den Tieren wohl hauptsächlich um Flüchtlinge aus Zoos und Privathaltungen.

Neben den Flamingos gibt es im Frühjahr auch zahlreiche Lachmöwen im Venn, die durch ihr lautes Geschrei auf sich aufmerksam machen.

Nachdem wir zusammen mit Renate, Günter und meiner Mutter in Winterswijk schnell noch Kaffee eingekauft hatten, fuhren wir ins ca. 18km entfernte Zwillbrock.

Der knapp 6km lange Rundwanderweg im Zwillbrocker Venn lockte nicht nur uns bei dem herrlichen Frühlingswetter an. Zahlreiche Menschen pilgerten durch das Naturschutzgebiet.

Wir starteten unsere Tour an der Barockkirche St. Franziskus. Zuerst auf Asphalt und wenig später auf einem Waldweg, liefen wir durch die tolle Moorlandschaft zum ersten Aussichtspunkt.

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Die Flamingos konnten wir trotz Blick durch das Fernglas in weiter Ferne nur erahnen. Dafür sahen wir eine Kolonie brütender Kormorane in den Bäumen.

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Wir genossen den Blick über den See und hörten das laute Geschrei der Lachmöwen in der Ferne. Auch zwei Wildgänse, die sich allem Anschein nach um eine weibliche Gans zankten, bekamen wir vors Gesicht bzw. vor die Kamera.

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Auf einem breiten Waldweg wanderten wir weiter durch das Zwillbrocker Venn.

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Von der anfänglichen Feuchtwiesenlandschaft gelangten wir immer tiefer in das wunderschöne Moorgebiet.

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Das zarte Grün der Bäume und die vielen verschiedenen Farben der abwechslungsreichen Landschaft ließen uns die Wanderung genießen.

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An einem Picknickplatz legten wir eine kurze Rast ein und lauschten dem Zwitschern der Vögel.

Entlang von Kopfweiden gelangten wir – an einem kleinen See vorbei – zum nächsten Aussichtspunkt.

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Über Treppen begaben wir uns hinauf in den Turm und genossen den Ausblick. Hunderte Lachmöwen kreisten über der Landschaft und veranstalteten einen heiden Lärm. Und zwischen all den Möwen entdeckten wir die Flamingos. Der Blick durchs Fernglas und dem Teleobjektiv verriet uns, dass überall Flamingos im Wasser nach Fressen suchten oder einfach auf einem Bein stehend schliefen und die Frühlingsluft genossen . Aus der Ferne die Flamingoart zu erkennen, war allerdings sehr schwer. Bis auf die unterschiedlich ausgeprägten Farben konnten wir kaum Unterschiede erkennen, ob es sich um einen Rosa- oder doch um einen Chileflamingo handelte.

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Durch den Wald liefen wir zum letzten Aussichtspunkt, an dem sich auch ein Café und eine Toilette befanden. Von hier konnte man die Flamingos am besten beobachten und auch aus der Ferne erkennen.

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Nach zahlreichen Fotos gingen wir zurück zum Auto und fuhren nach einem Abstecher ins Café Winkelmann in Dingden (in dem es mit Abstand die besten Torten gibt) nach Hause.

Mehr Infos zu den Flamingos gibts auch auf der Website der Biologischen Station Zwillbrock: www.bszwillbrock.de