Allgäu: Bregenz und Alphorniade in Balderschwang

Wie nicht anders zu erwarten war, schmerzten die Beine heute teuflisch und an eine Wanderung mit Höhenmetern war nicht zu denken. Daher lag es nah, den Tag mit einem Besuch in Bregenz zu verbringen. Nach dem Frühstück brachen wir auf und fuhren über den Riedbergpass nach Balderschwang und von über Hittisau in Österreich nach Bregenz.

Der Riedbergpass ist übrigens die höchste befahrbare Passstraße Deutschlands. Von Obermaiselstein windet sich die Straße in zahlreichen Serpentinen hinauf bis auf 1.407 m ü. NN.

Nach knapp einer Stunde erreichten wir die österreichische Stadt am Bodensee.

Wir parkten das Auto auf einem kostenpflichtigen Parkplatz in der Nähe der Seebühne und spazierten zum Wasser.

International bekannt ist die Stadt für die Bregenzer Festspiele, dem Jazz Festival und dem Tanzfestival „Bregenzer Frühling“.

Das Programm der Bregenzer Festspiele wechselt alle zwei Jahre und dauert immer von Juli bis August. Die Seebühne ist mit einer Zuschauerkapazität von etwa 7.000 die größte Freiluftbühne der Welt. Noch bis zum 20. August 2018 wird die Oper „Carmen“ auf der Seebühne gespielt. 

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Wir spazierten an der Promenade des Bodensees entlang zum Hafen.

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In einem kleinen, angelegten Park blühte und grünte es überall.

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Aufgrund der Erdkrümmung verfügt der Bodensee übrigens über eine Aufwölbung der Oberfläche von rund 80 m. Aus menschlicher Perspektive ist es daher in Ufernähe auch bei bester Fernsicht nicht möglich, vom Westufer des Obersees aus (z. B. Konstanz) Objekte an seinem Ostufer (z. B. Bregenz; ca. 46 km Luftlinie; Höhe der Aufwölbung rund 41,5 m) zu erblicken, die sich auf der Höhe des Ufers befinden. In der Gegenrichtung ist nicht einmal das andere Ufer zu sehen, da sich in der Nähe von Konstanz keine höheren Erhebungen befinden.

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Wir überlegten, ob eine Schifffahrt auf dem Bodensee eine lohnenswerte Aktivität wäre, entschieden uns aber in letzter Minute dagegen, da wir sahen, dass man auf dem Ausflugsdampfer nur drinnen und nicht an der frischen Luft sitzen konnte.

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Stattdessen gingen wir zur Pfänderbahn. Der 1.062 Meter hohe Pfänder ist der Hausberg von Bregenz und ein Besuch quasi ein Muss. Der Weg dorthin ist übrigens nicht zu übersehen, denn auf dem Asphalt wird dem geneigten Besucher alle paar Meter eine weiße Markierung in Richtung Seilbahn angezeigt.

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Die Berg- und Talfahrt kostete 13 Euro / Person. Da wir scheinbar noch recht früh am Tag dran waren oder außerhalb der Hauptsaison, konnten wir direkt in die Bahn einsteigen und befanden uns sechs Minuten später auf dem Gipfel.

Der Pfänder ist touristisch natürlich total ausgeschlachtet. Hier oben herrschte Disneylandatmosphäre. Ein Souvenirshop reihte sich an den nächsten. Ruhe und Einsamkeit waren leider fehl am Platze aber das war zu erwarten gewesen.

Wir genossen daher den Blick auf den Bodensee und die umliegende Berglandschaft, folgten dem ca. 2 km Rundwanderweg durch den Alpenwildpark und fuhren nach einer kleinen Pause in der Sonne wieder nach unten. Mittlerweile kamen uns immer mehr Leute entgegen, die die Bergfahrt noch vor sich hatten.

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Gegen 14:30 Uhr erreichten wir das Auto und fuhren zurück zur Unterkunft in Obermaiselstein. Auf dem Weg dorthin hielten wir bei einem Käsewerksverkauf und schlugen zu. Die Auswahl war riesig und wir konnten uns gar nicht entscheiden. Auf jeden Fall wollten wir Käsespätzle machen, daher kauften wir einen Bergkäse.

Heute gab es jedoch noch Hamburger zu essen. Von der gestrigen Bolognese hatten wir Hackfleisch übrig und wegschmeißen wollten wir das natürlich nicht.

Nach dem Mittagessen entspannten wir noch ein wenig, bevor es zur Balderschwanger Alphorniade ging.

Über den Riedbergpass fuhren wir in das beschauliche Örtchen und warteten auf den Beginn der Alphornbläser. Zum Auftakt der Wandersaison wird die Bergwelt zur Naturbühne für rund 40 Alphornbläser aus ganz Deutschland.

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Immer mehr Alphornbläser stellten sich auf der Wiese auf und bereiteten sich vor. Um 20 Uhr ging es los und die Klänge der Alphörner schallten durch die Berglandschaft.

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Es können 12 Töne gespielt werden. Für die Erzeugung der Töne ist einzig der Atemdruck und die unterschiedliche Lippenspannung verantwortlich, es gibt keine Löcher oder Klappen.

Eine knappe Stunde genossen wir das besondere Hörerlebnis und fuhren zurück nach Obermaiselstein. Ein wirklich toll klingendes Instrument, dass perfekt in die Bergwelt passt.