Australien: Phillip Island und Fahrt nach Port Augusta

Nachdem ich leider die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte (Ich hasse Mücken, welchen Sinn außer Nahrung für andere Tiere haben die eigentlich?) konnte ich es kaum erwarten, bis es hell wurde. Um halb 6 flüchtete ich daher aus dem Auto und ging am Strand spazieren. Es war am Morgen trotz gestrigem Gewitter und Regen schon angenehm warm. Knapp 2 Stunden später kam ich zum Auto zurück. Marcel war nun auch wach und wir gingen zu einer Sitzbank direkt am Meer. Unweit befanden sich auch wieder BBQ-Plätze und saubere Toiletten. Wir machten uns Frühstück und aßen mit Blick auf das Meer.

Nun hieß es: Auto aufräumen und Sachen ordentlich in den Koffern verstauen. Am Nachmittag ging unser Flug von Melbourne nach Adelaide. Vorher besuchten wir jedoch erneut Phillip Island und fuhren zu den Nobbies. Dort parkten wir am Informationscenter und gingen zu einem Aussichtspunkt. Von hier konnten wir einen Blick auf die größte Seemöwenkolonie werfen. Die Vögel brüteten gerade oder hatten schon Junge in ihren Nestern. Ein ohrenbetäubender Lärm begleitete uns auf dem kleinen, angelegten Rundgang. Interessant zu beobachten. Die Anzahl der Möwen war riesig. Landschaftlich erinnerte uns die vulkanisch geprägte Gegend direkt an Island.

Nach unserem einstündigen Aufenthalt vor Ort besuchten wir noch das Informationscenter und fuhren zurück Richtung Melbourne.

Wir hatten die Zeit allerdings ein wenig falsch eingschätzt und hatten keine Zeit mehr den Wagen vollzutanken, was natürlich bei Abgabe ordentlich zu buche schlug. Der Liter kostete nicht 1,50 AUD, sondern 3,90 AUD. Ein beträchtlicher Aufschlag und leider war das Auto auch noch fast leer. Ja, da hatten wir unsere bis jetzt positive Tankbilianz ziemlich verschlechtert. Wir erreichten den Flieger aber pünktlich und konnten fast direkt schon an Bord gehen.

Nach knapp 1 Stunde erreichten wir Adelaide. Hier gingen wir direkt zum Hertz Parkhaus und holten unser vorreserviertes neues Auto ab. Das ging flott. Damit war der Tag noch nicht beendet. Wir hatten für heute eine Übernachtung in Port Augusta gebucht. Dem Tor ins Outback. Port Augusta liegt nämlich direkt am Stuart Highway, der einzigen Straße, die den Süden mit dem Norden verbindet und zum Ayers Rock führt. Für uns hieß es nun: 400km fahren und da wir bereits 17:00 Uhr hatten, war auch heute eine Nachtfahrt wieder vorprogrammiert. Wir sollten demnächst an unserer Planung arbeiten…

Die Straße war gut fahren und es war kaum etwas los. Leider gab es heute einige Unwetter. Bei 3 Unwetterfronten hatten wir noch Glück,denn diese streiften wir nur und bekamen ein wenig Regen ab. Die Blitze konnte wir von unterwegs sehr gut beobachten. Ein tolles Schauspiel, da es richtig tolle Blitze waren. Auch die Wolkenformationen sahen klasse aus.

Die letzte Gewitterfront, ca. 60km vor Port Augusta erwischte uns jedoch richtig. Und das war ne üble Sache. Es regnete so fest, dass der Scheibenwischer gar nicht mehr nach kam. Da wir uns natürlich nicht auskannten, fuhren wir auch sehr bedacht. Autos und LKWs überholten uns aber an schneller Fahren dachten wir nicht. Sollten die uns besser alle überholen. Marcel kam dann auf die Idee, sich einfach an ein voranfahrendes Auto dranzuhängen aber der fuhr so schnell, dass wir wieder zu unserer alten Geschwindigkeit zurückkamen. Da es dank des Unwetters nun noch früher dunkel wurde, zog sich die Fahrt unendlich lange. Außerdem konnte man gar nicht richtig sehen und mit Tieren war natürlich trotzdem zu rechnen. Zum Glück sahen wir keines am Straßenrand. Das Gewitter begleitete uns bis Port Augusta und hörte auch dort noch nicht auf. Wenns also in Australien gewittert, dann so richtig. Mit heftigen Blitzen, Regenschauern und Donnergrollen.

Wir erreichten das Motel Port Augusta Courtyard trotzdem noch früher als geplant. Um 21:30 Uhr kamen wir an, parkten das Auto und checkten ein. Wir bekamen ein Frühstückskörbchen mit O-Saft, Toastbrot, Marmelade und Honig.

Da wir heute noch nichts richtiges gegessen hatten, mussten wir nochmal raus ins ungemütliche Wetter. Nachdem wir ein paar Minuten relaxt hatten, ging es wieder zu einer bekannten Fastfoodkette in Australien. Natürlich nicht das goldene M, das ist nicht die typisch gemeinte Kette, sondern Hungry Jacks.

Nach dem Essen fielen wir müde und kaputt ins Bett. An einen ruhigen Schlaf war bei mir trotzdem nicht zu denken. Die 30 nun bereits dick geschwollenen und schmerzenden Mückenstiche forderten ihren Tribut…