Australien: Manly Scenic Walkway

Nach einem guten Frühstück im Hotel, checkten wir aus. Wir ließen unsere Koffer jedoch noch dort, da wir heute den 10km langen Wanderweg „Manly Scenic Walkway“ gehen wollten. Wir hatten uns bereits zu Hause entschieden, mit dem Bus bis zur Spit Bridge (dem Ausgangspunkt der Wanderung) zu fahren und mit der Fähre von Manly zurück nach Sydney. Allerdings stellte sich das Busfahren nicht gerade als einfach heraus. Obwohl wir die Linien, die dorthin fahren sollten, aufgeschrieben hatten (und sogar den Bussteig), fuhren die Busse nicht von dem angegebenen Bussteig. Ein wenig planlos irrten wir daher an der Wynyard Street umher und suchten den richtigen Bus. Marcel fragte dann den nächsten Busfahrer, wie wir am besten dorthin kommen. Dieser half uns sofort und erklärte uns, dass wir zuerst mit ihm fahren sollten und dann in eine andere Linie umsteigen mussten.

Wir fuhren über die Harbour Bridge und stiegen die erste Haltestelle dahinter aus. Hier sollten wir auf die Linie 144 warten. Wir hatten jedoch noch Zeit, bis diese eintreffen sollte und gingen in den angrenzenden Supermarkt. Dort kauften wir noch zusätzliche Getränke und warteten wieder auf den Bus. Mit diesem fuhren wir nun bis zur Haltestelle „Battle Bvde near Manly Road“. Hier begann auch direkt der Wanderweg. Wir überquerten ncoh die Straße und befanden uns nun bereits auf dem Weg.

Der Weg führte uns direkt in den Wald hinein und wir kamen uns wie in einer anderen Welt vor. Soviele unterschiedliche Bäume und Pflanzen bekamen wir hier zu Gesicht und sogar zahlreiche Echsen. Immer wieder konnten wir einen Blick auf das Meer erhaschen. Wirklich toll.

Nach einer halben Stunde Fußmarsch erreichten wir den ersten Strandabschnitt. Sandy Bay. Da dieser jedoch mehr als Hundestrand genutzt wurde, lud er nicht unbedingt zum Baden ein. Als wir jedoch ein Stück weitergingen wurden wir mit dem ersten tollen Strand auf dieser Wanderung belohnt. Clontarf Beach. Weißer Sand, türkisfarbenes Wasser und eine tolle Vegetation rundherum. Ja so lässt es sich aushalten. Der Wanderweg führt direkt am Strand entlang und ich musste daher natürlich testen, wie kalt das Wasser war. Ja… noch ziemlich kalt. Zum Baden hat es heute nicht eingeladen.

Nun ging es wieder in den Wald hinein. Wir stiegen mit dem Weg bergan und konnten grandiose Sichten auf die Buchten Manlys werfen. Jede davon lud direkt zum Baden ein. Verlassene Strände soweit das Auge reichte.

Wir gelangten auf eine Hochebene und genossen die Aussicht über das weite Meer. Überall ankerten kleine Boote und Yachten. Auch wir machten immer wieder Pause und beglückten uns an dem zauberhaften Blick auf das Meer.

Der Weg führte nun hinab zu einer weiteren wunderschönen Bucht. Castle Rock. Hier legten wir einen längere Pause ein. Wir setzten uns ans Meer und ließen uns die Sonne auf die weiße Winterhaut scheinen.

Zurück auf dem Weg ging es erneut kurz bergauf und wir erreichten den Sydney Harbour National Park. Ein völlig verändertes Landschaftsbild bot sich nun unseren Augen. Die Vegetation nahm ab, je höher wir gelangten und statt Sandstrände, blickten wir nun auf Steilküsten. In der kargen Landschaft suchten wir Schatten vergebens und die Sonne knallte nun ziemlich auf uns hinab.

Eine lange Zeit liefen wir nun entlang dieser Hochebene. Vom Dobroyd Head konnten wir einen Blick auf die Skyline Sydneys werfen. Auch die Harbour Bridge war zu erkennen.

Wir gelangten hinaus aus dem Nationalpark und liefen noch eine weitere zeitlang auf dem Hochplateau entlang. Immer den Blick auf das Meer und die Steilküste. Bald schon war auch Manly zu erkennen und wir wussten nun, dass es nicht mehr weit war.

Nun boten auch die Bäume wieder etwas Schutz vor der Sonne. Und doch boten sich immer schöne Ausblicke auf das weite Meer.

Der Wanderweg führte nun ein letztes Mal bergab hinab Richtung Manly. Wir erreichten den letzten Strandabschnitt: Fairlight Beach. Hier entdeckten wir auch den Kookaburra. Dieser niedliche australische Vogel wird auch lachender Hans genannt. Sie zeichnen sich durch ihr lautes Gelächter aus. (Im Wald hört man sie desöfteren, erinnerte mich an Affengeschrei.) Allerdings war der von uns entdeckte Vogel still. Er hatte es nämlich auf das Mittagessen von anderen Wanderern abgesehen und stürzte sich im Sturzflug auf das Brot, das eine Frau in der Hand hielt.

Wir erreichten die ersten Häuser von Manly und gingen eine Straße bergauf. Hier war keine Beschilderung mehr für den Wanderweg zu finden, daher nahmen wir einfach den Fußgängerweg, der am Wasser entlang führte. Dieser brachte uns nun auch bis zur Fähre.

Die Fähre kostete 7 AUD und fuhr jede halbe Stunde. Da wir bereits 14:30 Uhr hatten und wir um 16:00 Uhr unseren Mietwagen abholen sollten, gingen wir direkt zur Fährstation. Eigentlich wären wir noch gerne zum Manly Beach gegangen aber dafür fehlte die Zeit. Am Hafen wollten wir uns eine Kugel Eis gönnen aber 5 AUD für EINE Kugel fanden wir doch ein wenig übertrieben. Zuerst dachten wir an einen üblen Tourinepp aber im Laufe des Urlaubes stellten wir fest, dass der Preis für eine Kugel Eis, egal wo man ist, zwischen 4 und 5 AUD liegt.

Die Fähre legte pünktlich ab und nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir Circular Quay in Sydney. Unterwegs konnten wir einen tollen Blick auf die Oper und die Harbour Bridge werfen.

Vom Hafen liefen wir zur Vermietstation von Hertz. Dort nahmen wir das Auto in Empfang. Da wir heute Abend noch ein Konzert im Opernhaus besuchten, ließen wir das Auto solange im Parkhaus stehen. Das war zum Glück kein Problem. So konnten wir uns die horrenden Parkgebühren in Sydney sparen.

Zu Fuß gingen wir nun wieder Richtung Harbour Bridge. Dort liefen wir durch „The Rocks“. Hier standen überall Stände, die leckeres Essen anboten. Ich nahm wir einen Wrap und Marcel entschied sich für 3 verschiedene Grillspieße.

Da die Sonne unterging und es doch sehr frisch wurde, gingen wir zur Oper. Dort bot sich ein ganz anderes Bild als gestern. Zahlreiche Menschen hatten sich dort versammelt und genossen den Feierabend und das kommende Wochenende. Gestern saßen wir ganz alleine auf der Kaimauer, heute suchten wir vergeblich einen Platz.

Wir gingen daher direkt zum Eingang des Opernhauses, holten unsere Karten ab und liefen ein wenig durch das riesige Gebäude. Ziemlich unübersichtlich. Bevor es losging, nahmen wir uns noch einen Drink und warteten auf den Beginn der „Russian Masters„. Um kurz vor 8 gingen wir hinein und genossen ein schönes Symphoniekonzert.

Um 22:30 Uhr war das Konzert zu Ende und wir liefen zurück zum Hotel. Dort entdeckten wir im Hyde Park tatsächlich noch ein Possum. Das arme Tier war so verschreckt, dass es sich kaum bewegte und in eine Art Starre fiel.

Um 23:00 Uhr kamen wir am Parkhaus von Hertz an und holten das Auto ab. Damit war der heutige Tag allerdings noch nicht beendet. Wir mussten nun noch ein paar Kilometer fahren, denn morgen früh wollten wir bereits in den Blue Mountains sein. Diese liegen 100km von Sydney entfernt. Also setzten wir uns ins Auto, fuhren im Dunkeln aus der Großstadt Sydney hinaus und das alles bei Linksverkehr. Das war schon abenteuerlich.

Nachdem Marcel die Funktionstüchtigkeit des Scheibenwischers zigmal getestet hatte Zwinkernd (denn der Blinker befindet sich ja leider auch auf der „falschen“ Seite), erreichten wir endlich die Autobahn. Hier kamen wir gut voran. Jedoch schafften wir es nicht bis in die Blue Mountains, sondern hielten auf einem Picknickplatz ca. 10km davor. Wir waren einfach zu müde und nachdem wir auch noch in den Linksverkehr gefahren waren (zum Glück kam niemand direkt von vorne, nur ein LKW, der uns aber bereits früh genug gesehen hatte), entschlossen wir uns, es für heute gut sein zu lassen. Wir hatten ja auch mittlerweile schon 01:00 Uhr und die Müdigkeit kam zu Tage. Auf dem Parkplatz standen noch zwei weitere Autos. Wir machten es uns daher auf der Rückbank bequem und schliefen sofort ein.