Marrakesch: Perle des Südens

Heute wollten wir unseren letzten Tag für ein ausgiebiges Sightseeing in Marrakesch nutzen. Nach dem Frühstück im Riad gingen wir gegen 09:30 Uhr los Richtung Koranschule. Die meisten Sehenswürdigkeiten hatten während unseres Aufenthaltes von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

Zuerst steuerten wir die Koranschule Medersa Ben Youssouf an. Diese ist für Touristen frei zugänglich und man kann dort die reichlich verzierten Mousaikwände betrachten. Im Innenhof befindet sich ein Wasserbecken. In der ehemaligen Koranschule konnten bis zu 900 Schüler aufgenommen werden. Geht man die Treppen zu den Schlafräumen kann man sich jedes Zimmer ansehen und hat von dort einen Blick in den Innenhof.

Von der Medersa Ben Youssouf gingen wir ein Stück weiter zum Museum von Marrakesch (Musée de Marrakech). Am Eingang kann man sich ein paar Bilder betrachten und gelangt dann schnell in einen Raum, der gelb beleuchtet ist. Die Atmosphäre darin ist interessant. Hell aber doch gleichzeitig nicht tageslichthell. Mitten im Raum hängt ein riesengroßer Kronleuchter. Rundherum befinden sich einzelne Räume, in denen man traditionelle Kleidung, Waffen, Schmuck, Keramikartikel und andere Dinge betrachten kann. Aktuelle Kunstausstellungen sind dort auch zu sehen.

Vom Museum gingen wir auf die andere Straßenseite zu einer ausgegrabenen Moschee, der Koubba el-Baroudiyine. Es ist das einzige erhaltene Monument aus der Almoravidenzeit.

Alle diese 3 Sehenswürdigkeiten kann man in einem Paket buchen. Wir haben dies in der Koranschule gekauft und umgerechnet 6€ pro Person für alle Sehenswürdigkeiten bezahlt. Wir hatten jetzt 12 Uhr und die Mittagssonne knallte ordentlich, so dass wir uns entschlossen in einen Garten zu fahren.

Der „Jardin Majorelle“ hat uns aus dem Reiseführer am meisten angesprochen und wir nahmen ein Petit Taxi für ca. 2€ dorthin. Der Garten wird privat geführt und daher muss man dort Eintritt bezahlen. Umgerechnet 4€. Das Geld ist aber gut angelegt, wenn man von der pulsierenden Stadt ein wenig Abstand gewinnen möchte. Im Garten herrscht Ruhe und eine angenehme Luft.

Vom Eingang aus geht man auf Wegen entlang an Bambusbäumen vorbei. Im Park gibt es viele Sitzmöglichkeiten, so dass man eigentlich immer einen Platz findet.

Im Garten befindet sich ein Denkmal des Modedesigners Yves Saint Laurent, der den Jardin Majorelle aufkaufte und pflegte.

Wir spazierten weiter entlang der Wege, vorbei an diversen Kakteen, Aloevera-Pflanzen und Palmen. Ein wirklich schöner exotischer Garten. Der Höhepunkt wartet mitten im Garten. Dort befindet sich ein Wasserbecken, in dem unter Seerosen ganz viele Schildkröten schwimmen. Die sind sogar so fotogen, dass sie sich dem Beckenrand nähern, sobald Menschen dort stehen. Ganz toll. Auch Kröten kann man öfters zwischen den Pflanzen oder auf den Wegen erblicken.

Wir genossen an jeder Ecke die Natur und hielten uns gute 2 Stunden hier auf. Dieser Garten ist jedem Marrakesch-Urlauber nur zu empfehlen und liegt in der Neustadt.

Vom Jardin Majorelle gingen wir nun zu Fuß durch die Mittagshitze (ca. 40°) zum Place du 16. novembre. Hier befinden sich moderne Geschäfte, von Boutiquen bis zu Supermärkten, und eine Markthalle. Auch McDonalds lässt sich hier finden. Alles ist sehr westlich ausgerichtet. Die Wohnhäuser sind schick und kein Vergleich zu den Gassen in der Medina. Nach einer kleinen Getränkepause gingen wir zurück zum Riad. In der Hitze rumzulaufen machte keinen großen Spaß und war äußerst anstrengend.

Gegen 16 Uhr liefen wir zur Koutoubia Moschee und begaben uns von hier weiter zu den Saadier-Gräbern (Tombeaux des Saadiens). Die Gräber befinden sich in der Nähe der Kasbah Moschee und sind vom Platz Djema el Fna gut zu erreichen. Nur leider hatten die bei unserer Ankunft schon geschlossen. Eigentlich haben die meisten Sehenswürdigkeiten bis 18 Uhr geöffnet. Die Gräber hatten allerdings heute schon um 16:45 Uhr geschlossen. Tja, schade. Wir wollten dann eigentlich noch zum Palais de Bahia aber auch hier standen wir vor verschlossenen Türen und so beschlossen wir wieder zurückzugehen, da es jetzt wenig Sinn machte, noch woanders hinzugehen. Hätten wir eher gewusst, dass die Gräber schon so früh geschlossen hatten, wären wir direkt zum Palast gegangen.

Wir gingen nun wieder zurück zum Djemaa el Fna und setzten uns in das Restaurant „Chez Chegrouni“. Dort bestellten wir marokkanisches Essen. Ich nahm Couscous, Gemüse und Putenfleisch und Marcel etwas aus den typischen Marokkanischen Töpfen, die sich Tajines nennen. (War auch mit Gemüse und Fleisch). Das Essen war wirklich sehr lecker und kostete umgerechnet 7€. Die Portion war jedoch so groß, dass man das gar nicht schaffen konnte.

Da wieder Gewitter und Regen aufzogen, entschlossen wir uns zum Riad zurückzugehen. Natürlich erwischte uns der Regen auch diesmal wieder, als wir gerade losgegangen waren. Zum Glück war der Schauer aber diesmal nicht so stark. Im Riad angekommen, fing es dann allerdings an zu gewittern und ich war froh, dass wir es noch rechtzeitig geschafft hatten. Im Zimmer hatten wir zwar keine Fenster aber wir konnten das Gewitter gut hören. Donnerte ganz ordentlich.

Gegen 21 Uhr schauten wir oben auf dem Balkon des Riads, wie das Wetter aussah und der Regen und das Gewitter hatten sich verzogen. So setzten wir uns noch ein wenig dort oben ins Zelt und ließen den Abend ausklingen.

Am nächsten Morgen um 7 Uhr ging es zu unserem letzten Frühstück, denn die Abreise wartete. Um 8 liefen wir vom Riad zu dem Platz, an dem wir auf dem Hinweg ausgestiegen waren. Wir mussten relativ lange auf unsere Linie Nr. 19 warten und waren uns schon unsicher, ob der Bus überhaupt hier abfuhr. Nachdem uns aber zwei nette Sicherheitsleute gesagt hatten, dass der Bus in ca. 10min kommen würde, warteten wir beruhigt weiter und tatsächlich kam er auch nach 10min. In einem klimatisierten Bus fuhren wir 40min bis zum Flughafen.

Am Flughafen Marrakesch-Menara angekommen, checkten wir ein und hoben pünktlich um 10:10 Uhr mit unserem Ryan-Air-Flieger Richtung Heimat ab.