Kanada: Wanderung im Algonquin Park

Heute sollte es zu unseren ersten Wandertouren im Algonquin Provincial Park gehen. Dafür holte Marcel morgens bei unserer Vermieterin einen vergünstigten Eintrittspass (Der Normalpreis liegt bei 17,50 CAD / Tag; wir zahlten 10 CAD / Tag). Dieser ist immer sichtbar im Auto zu hinterlegen, wenn man eine Wanderung unternehmen möchte. Auf der offiziellen Website des Parks hatte ich alle Wanderrouten ausgedruckt, deren Längen von 800m bis 11km reichten und es sich um Rundwanderwege handelte.

Wir fuhren einfach mal entlang des Highways 60 und stoppten nach ca. 15km Fahrt (Kilometerpunkt 7,2) beim Whiskey Rapids Trail. Dieser 2,1 km lange Rundwanderweg führte durch einen Wald am Oxtongue River entlang zu den landschaftlich schönen Whiskey Rapids. Ein schöner Einstieg, auch wenn das Wetter heute etwas trist war. Aber immerhin regnete es nicht. Am Anfang der Wanderung kann man sich immer ein kleines Heft mit Beschreibungen zu Punkten mitnehmen. Falls man es behalten möchte, zahlt man 0,50 Cent oder wirft es ansonsten in einen Briefkasten.

Vom Whiskey Trail fuhren wir zum nächsten kleinen Rundwanderweg; dem Hardwood Lookout (Kilometerpunkt 13,8). Dieser nur 800 Meter lange Rundwanderweg gefiel uns sogar noch etwas besser, da wir durch einen schönen herbstlichen Wald zum Smoke Lake liefen.

Auch der Peck Lake Trail (Kilometerpunkt 19,2) ist nur 2km lang aber sehr sehenswert. Auf schmalen Pfaden wanderten wir entlang des Wassers einmal um den Peck Lake herum. Wir dachten sogar zuerst noch, dass wir einen Bieber entdeckt hätten aber es stellte sich als Gans heraus. Auch wenn ich nicht weiß, welche Gattung das war.

Wir liefen zurück zum Auto und fuhren zurück. Doch halt, was war das? Da standen Leute auf der Straße und blickten in den Wald hinein. Nach ein paar Orientierungssekunden entdeckten auch wir, wonach die Leute Ausschau hielten; nach einer Elchkuh mit ihrem Jungtier. Ja war das denn möglich, dass wir dieses Tier tatsächlich noch sahen? 3000 Elche leben allein hier im Algonquin Park und Marcel hatte schon seit Maine darauf gehofft, eins zu sehen. Einfach super. Wie zwei Bekloppte stürmten wir aus dem Auto, ließen Türen und Kofferraum offen, schnappten uns die Kamera und liefen hinab zur Straße. Die Elche machten jedoch keine Anstalten abzuhauen und so konnte ich in aller Ruhe noch mein Objektiv tauschen. Immer mehr Autos hielten an und wollten einen Blick auf die Tiere werfen. Das wurde irgendwann doch zu viel für die beiden und sie verschwanden im Wald. Ein Mann lief ihnen noch hinterher. Leute gibt’s…

Nachdem die Elche verschwunden waren, fuhren wir gegen 15:00 Uhr zurück in unsere Hütte. Marcel wollte noch ein paar Sachen in der Wäscherei waschen und für heute Abend und Morgen einkaufen gehen. Ich blieb in der Hütte und sortierte Fotos, schrieb Berichte und kümmerte mich etwas um die Website. Auf dem Tablet ging das allerdings nur sehr langsam…

Um 19:00 Uhr kam Marcel zurück und kochte leckeres Schweinefilet mit Kräuterbaguette und Salat. Eine willkommene Abwechslung zu unserem doch sonst eher Fast-Food-Haltigem Essen. Danach lasen wir noch etwas und gingen gegen 22:00 Uhr schlafen.