Mazedonien: Tag der Abreise

Nach einer erholsamen Nacht erwartete uns am nächsten Morgen Frühstück auf dem Zimmer. Marcel rief die Dame an und sie brachte uns ein Tablett mit allerlei Essen. Neben 4 Brötchen gab es Käse, Putenbrust, Marmelade, ein hart gekochtes Ei und einen Joghurt. Dazu Saft und Kaffee. Marcel trank die beiden Kaffees und ich dafür die Säfte. Wirklich eine super Unterkunft.Bevor wir Ohrid nun wieder verließen, schauten wir uns den See und die Altstadt noch einmal bei Tageslicht an. Gestern hatten wir davon nicht mehr allzu viel gesehen. Wir flanierten am Hafen entlang und ließen die Seele baumeln. Schon jetzt herrschten angenehme Temperaturen.

Vom Hafen liefen noch einmal durch die kleinen Gassen der Altstadt. Nicht ohne Grund gehören Ohrid und der See zum UNESCO-Welterbe. Wir gelangten zur Sveti Kliment, eine der schönsten Kirchen der Stadt. Von der Kirche liefen wir zurück zum Auto. Es wurde Zeit Abschied zu nehmen. Um 16:00 Uhr mussten wir das Auto wieder abgeben und wir wollten auf dem Rückweg eine andere Straße fahren als auf dem Hinweg.

Auf der Europastraße fuhren wir Richtung Struga. Um zwei weitere Geocaches zu loggen, machten wir einen Abstecher nach Vevchani. Von dem Dorf selbst hatten wir noch nie gehört aber was uns erwartete war trotzdem sehenswert. Ein kleiner Wanderweg führte uns zu einem Erholungsgebiet mit Sitzmöglichhkeiten. Entlang des Wassers konnten wir einmal herum laufen. Ein lohnenswerter Abstecher. Geocaching hat uns auch hier mal wieder einen Ort gezeigt, den man so nie angesteuert hätte.

Wieder am Auto angelangt, mussten wir die enge Straße erneut hinabfahren. Augen zu und durch. Nur Gegenverkehr von vorne dürfte jetzt nicht kommen. Aber wir hatten Glück. Wir fuhren zurück zur Hauptstraße Richtung Debar. Unterwegs kamen wir am gleichnamigen See vorbei. Der 13,2 km² große Stausee zieht sich bis zur Stadt Debar. Unterwegs konnten wir immer wieder auf einem Schotterstreifen anhalten und die Aussicht genießen. Der Umweg hatte sich jetzt schon gelohnt. Die Landschaft war atemberaubend.

Vor der Stadt endet der See und wir fuhren eine steile Passstraße hinauf. Der Verkehr nahm hier deutlich zu und wir hatten einige LKWs vor uns. Daher stoppten wir an einem weiteren Parkstreifen und genossen noch einmal den Blick über den Debarsee. Leider lag hier ziemlich viel Müll rum. Das muss man am besten ausblenden.

Nach ein paar Kilometern erreichten wir erneut den Mavrovo-Nationalpark. Diesmal allerdings von der anderen Seite. Wir folgten der Straße wieder bis zum Mavrovo-See. Unterwegs genossen wir die Landschaft und die Fast-Einsamkeit. Hier kamen uns kaum noch Autos entgegen.

Wir fuhren am See vorbei und gelangten zur Europastraße Richtung Skopje. Die Zeit drängte allmählich auch ein wenig und wir wollten noch irgendwo etwas Essen. Die Mautstraße begann nun wieder und wir bezahlten brav die 20 bzw. 30 Denar. Vor der vorletzten Mautstation entdeckten wir ein nettes Restaurant in dem wir unser Mittagessen nun zu uns nahmen. Wir nahmen uns ein Plätzchen in der Sonne und schauten auf die Berge. Zum Glück ist die Autobahn nicht allzu stark befahren. Das Essen war jedoch auch hier wieder lecker.

80km lagen nun noch bis zum Flughafen vor uns. Ohne Zwischenstopps fuhren wir durch und erreichten um 16:00 Uhr den Flughafen Skopje. Dort gaben wir das Auto ab, wo uns erneut der Hertz-Mitarbeiter von gestern empfing. Marcel und er gingen zur Autoübergabe nach draußen, während ich wartete. Da wir noch ein wenig Zeit bis zum Abflug hatten, spazierten wir über das Flughafengelände.

Um 17:00 Uhr wollten wir zum Terminal gehen. Da wir schon zu Hause online eingecheckt hatten, wollten wir durchgehen. Doch der Zutritt wurde uns verwehrt. Es fehlte ein Stempel auf dem Ticket. Also mussten wir uns trotz Online-Checkin am Schalter anstellen. Was ein Schwachsinn. Wofür gibt es dann den Online-Checkin? Zum Glück war es nicht allzu voll. Trotzdem hatten wir keine Lust auf Warten. Nachdem wir das unnötige Anstehen hinter uns gebracht hatten, gingen wir durch die Sicherheitsschleuse und warteten auf den Abflug nach Mailand-Bergamo. Von dort brachte uns ein anderes Flugzeug eine Stunde später zurück nach Deutschland. Da wir aber schon verspätet losflogen, hatten wir in Bergamo nur noch 45 Minuten Zeit bis zum Abflug. Und wie es dann Mr. Murphy gerne möchte, mussten wir auch noch auf ein Busshuttle warten. War ja so klar. Und da wir natürlich auch bei der Einreise nach Mazedonien durch eine Ausweiskontrolle mussten, erwartete uns das gleiche Schicksal auch bei der Einreise nach Italien. Es war brechend voll vor dem Schalter aber wir hofften auf das Verständnis der Leute und drängelten uns durch. Zum Glück waren die alle sehr gelassen und wir spurteten zum Terminal.

Pünktlich zum Boarding kamen wir am Gate an. Marcel gönnte sich dann aber dennoch eine Pizza, denn mittlerweile gibt es bei Ryanair auch feste Sitzplätze und so stresst mich das nicht mehr wann ich einsteige.

Wir gingen an Bord des Flugzeuges und warteten auf den Abflug. Auch hier verzögerte es sich ein wenig. Als wir dann um 23:15 Uhr endlich in Weeze landeten, mussten wir auch hier noch eine Ewigkeit auf den Bus warteten. Nur um dann ca. 200m damit zu fahren. Wie ich das immer hasse. Da fliegt man schon von so kleinen Flughäfen und muss trotzdem noch Bus fahren. Naja. Jetzt hieß es „ab nach Hause“. Marcels Eltern waren so lieb und holten uns zu dieser unchristlichen Zeit ab. Um 01:00 Uhr waren wir endlich zu Hause und wollten nur noch schlafen. Die schönen Erinnerungen nahmen wir mit in unsere Träume.