Südafrika: Fahrt in die Wetlands

Nach der unruhigen Nacht standen wir am Morgen wie gewohnt um 07:00 Uhr auf, machten uns fertig, packten die Sachen und gingen zum Frühstück. Wir nahmen es im Haus von Denise und ihrem Mann ein, die uns begrüßten. Es gab Toastbrot, Marmelade, Müsli, Joghurt und frischen Obstsalat. Auf Wunsch auch noch ein Ei. Sehr lecker und vollkommen ausreichend. Wir unterhielten uns noch ein wenig mit Denise, bevor es an die Abreise ging. Unser nächstes Ziel waren die Wetlands und das Touristenörtchen St. Lucia. Hier wollten wir den iSimangaliso Wetland Park besuchen. Unsere Self-Catering Unterkunft Lake St. Lucia Lodge hatten wir bereits zu Hause gebucht.

Knapp 3 Stunden und 200km später erreichten wir den Ortseingang. Wir besuchten kurz das Infocenter, von dem auch die Bootsausflüge starten und fuhren dann zu unserer Unterkunft. Unsere Hütte war bereits fertig und wir wurden von der sehr netten Gastgeberin in Empfang genommen. Sie empfahl uns den heutigen Tag mit einer Bootstour am Nachmittag und eine Spritztour rund um St. Lucia zu unternehmen und morgen den Nationalpark zu besuchen. Sie zeichnete uns sogar extra eine Karte und erklärte uns die Highlights. Wirklich sehr nett. Auch die Self-Catering-Unterkunft selbst ist empfehlenswert. Es gab alles nötige an Besteck und sogar endlich mal einen richtigen Gasofen mit 4 Herdplatten. Welch ein Luxus. Wir entspannten uns noch ein wenig und machten uns um 13:00 Uhr auf dem Weg zum St Lucia Ski Boat Club (Pub and Restaurant) und dem nahegelegenen Boardwalk zum Estuary Beach.

Im Restaurant des Bootshauses wollte Marcel eigentlich nur einen Kaffee trinken aber wir entschieden uns noch für ein Essen. Ich nahm eine leckere Pizza und Marcel den griechischen Salat. Von unserem Tisch konnten wir auf das Wasser schauen. Während wir auf das Essen warteten, gingen wir zu einen kleinen Aussichtspunkt von dem wir direkt auf Hippos schauten.

Gegen 14:00 Uhr fuhren wir zum Boardwalk am Sugerloaf Camp, der uns zu den Sandbänken des Estuary Beach brachte. Mit einem atemberaubenden Blick auf die Wetlands erreichten wir nach dem kurzen Marsch den Strand. Das Meer war allerdings zu weit weg, die Souvenirhändler dafür gleich auf der Lauer. Aber aufdringlich waren sie nicht; was sehr angenehm war.

Wir gingen den gleichen Weg zurück zum Auto und fuhren zu unserer Unterkunft. Dort packten wir die Sachen für die Bootsfahrt und fuhren um 15:30 Uhr zum vereinbarten Punkt am dem Infocenter wo wir heute Morgen schon vorbeigeschaut hatten. Die Tour kostete 195 ZAR / Person und startete um 16:00 Uhr. Unser sehr netter Skipper und Guide erklärte uns die Spielregeln. Mit uns an Bord waren noch 6 weitere Deutsche und drei Südafrikaner.

Nicht nur wir legten um 16:00 Uhr ab, sondern noch 2 weitere größere Boote. Aber man kam sich nicht in die Quere. Die ersten Hippos wurden entdeckt. Die hatten wir im Kruger natürlich schon in großer Anzahl gesehen aber ihnen auf dem Wasser so nahe zu kommen war schon klasse. Wir fuhren weiter und hielten immer wieder bei weiteren Hippos an. Unser Guide erzählte uns eine Menge Dinge über die Hippos und wir hörten gespannt zu. Auch zu den unterschiedlichen Mangroven gab es interessante Dinge zu lernen. So wachsen hier schwarze und weiße Mangroven, die in ihrem Aussehen unterscheiden und in der Verarbeitung des Salzwassergehalts.

Hippos waren hier überall zu entdecken. Mal grasten sie am Ufer, mal tauchten sie wie im Wasser auf und ab oder man entdeckte gleich eine große Familie mit an die 20 – 30 Tiere. Zu so einer Familie fuhren wir nun. Die waren sogar ganz interessiert an uns und schwammen auf das Boot zu. Wirklich toll, die Tiere so nah zu erleben.

Unser Guide wollte uns jedoch noch unbedingt ein Krokodil zeigen und ließ die Hippos nun außen vor. Wir waren gespannt, ob wir tatsächlich eines entdecken würden. Und ja, am Flussufer lag wirklich eines der urtümlichen Tiere. Klasse. Die hier lebenden Nilkrokodile können bis zu 5m lang werden und ernähren sich von Fischen, Fröschen, Wasservögeln und Säugetieren. Alle 2-3 Wochen brauchen sie einen größeren Beutefang und greifen auch Zebras, Giraffen und sogar Löwen an. Krokodile kauen ihre Nahrung nicht, sondern schlucken sie im Ganzen hinunter. Lediglich große Beute wird in Stücke gerissen. Um seine Temperatur zu regeln, liegt das Krokodil mit aufgerissenem Maul da. Interessant ist, dass sein Gehirn nur die Größe eines Daumens hat und trotzdem zu den intelligentesten Tieren unter den Reptilien zählen. Sie haben jedoch einen sehr guten Instinkt und können sich schnell an ihre Umgebung anpassen.

Der Sonnenuntergang rückte näher und unsere Tour neigte sich dem Ende. Auf dem Rückweg entdeckten wir einen Riesenfischer, der der größte Eisvogel auf dem afrikanischen Kontinent ist, einen Schreiseeadler im Baum und einen Goliathreiher. Letzter ist mit einer Höhe von 135 bis 150 Zentimetern der größte rezente Reiher der Welt. Endlich die langersehnten Vögel. Marcel und ich hatten sie schon vermisst, denn so interessant Hippos auch sind, wir hatten schon soooo viele von ihnen gesehen ;-).

Wir genossen nun den Sonnenuntergang, hielten erneut bei einer großen Hippoherde, die alle noch einmal staunend beobachteten und fuhren danach zum Bootsanleger zurück.

Um 18:00 Uhr endete die Tour und wir fuhren zurück zu unserer Unterkunft. Marcel hätte gerne noch einen Happen bei Wimpy gegessen aber die hatten schon zu. So musste er sich mit Brötchen auf unserer Hütte begnügen.

Gespannt warteten wir auf das Hippo, das hier nachts den Garten auf der Suche nach Futter durchquerte aber es kam nicht. Schade, das hätten wir doch gerne gesehen. Wobei man die Tiere nicht unterschätzen darf. Sie greifen häufiger an als Krokodile und das obwohl sie nur Pflanzenfresser sind.

Nach dem kleinen Abendsnack gingen wir ins Bett. Es war mal wieder ganz schön warm und wir ließen die Nacht über den Ventilator an. Das war zwar nicht gerade leise aber immerhin etwas angenehmer zum Schlafen.