Nach dem langen Flug kamen wir am nächsten Tag um 15:00 Uhr Ortszeit in Shanghai an. Das Prozedere des Auscheckens dauerte jedoch auch seine Zeit. Nachdem wir den Einreisewisch ausgefüllt hatten (und alles mit „Nein“ angekreuzten… Ein „Ja“ führt doch nur zu Fragen, die man umgehen möchte), stellten wir uns in die Schlange zur Passkontrolle. Das ging schneller voran als in Rom, dauerte jedoch trotzdem eine gute halbe Stunde. Als wir dann an den Kofferbändern ankamen, mussten wir auch hier noch etwas warten. Marcel nutzte die Gelegenheit, und tauschte schon mal etwas Geld für den Transrapid um. (Ein leichtes Unterfangen am Flughafen, wie sich später noch zeigen sollte. Wir werden in China nur noch Geld am Automaten abheben).
Unsere Koffer waren mit die Ersten und wir konnten uns somit auf den Weg zum Hochgeschwindigkeitszug machen. Da wir uns mal was gönnen wollten, buchten wir erste Klasse für umgerechnet ca. 20 €. Wir gingen zum Zugterminal. Der Maglev stand bereits dort und wir suchten die erste Klasse. Diese befand sich ganz am Anfang des Zuges. So konnten wir schonmal einen ersten Blick hinein werfen. Die zweite Klasse war fast ganz leer. In den einzelnen Waggons saßen kaum Leute. In der ersten Klasse hingegen, die aus gerade mal einem halben Abteil besteht, waren alle Plätze belegt. Sehr toll. Die sahen nicht nur genauso aus, wie die 2. Klasse Wagen (mal abgesehen vom Sitzabstand), sondern wir mussten den 4er-Platz nun auch noch mit anderen Passagieren teilen. Die Investition in die erste Klasse war rausgeschmissenes Geld. Das hatte sich absolut nicht gelohnt. Immerhin sauste der Zug mit ca. 420km/h Shanghai entgegen und nach einer 30-minütigen Fahrt stiegen wir am Endpunkt aus.
Von hier fuhren wir mit der Metro 2 bis zur Nanjing East Road. Die Haltestelle liegt direkt in der Innenstadt und wir konnten einen ersten Eindruck von der Metropole Shanghai gewinnen.
In der Nähe befand sich unser Hostel. Mit Koffern ging es durch die unwegsamen Straßen Shanghais. Das war etwas mühsam, denn fast überall säumte Kopfsteinpflaster den Weg. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir das Hostel. Das lag etwas versteckt zwischen den Läden. Wir checkten ein und gingen auf unser Zimmer. Es war bereits kurz vor 17 Uhr.
Wir entschieden uns, bis 18 Uhr die Beine hochzulegen, jedoch nicht zu schlafen. Wir waren zwar müde aber mussten uns auch an die Zeitumstellung von 7 Stunden gewöhnen. Daher wollten wir solange wach bleiben wie möglich.
Vom Hostel gingen wir daher in Richtung Bund. Dieser ist eine lange Promenade mit grandiosem Blick auf die Skyline Pudongs. Durch die hell beleuchteten Straßen liefen wir ca. 30 Minuten bis zur Promenade.
In der Ferne konnten wir den berühmten Pearltower bereits erkennen und es kaum erwarten, diesen aus der Nähe zu bestaunen. Wir wechselten auf die andere Straßenseite, gingen die letzten Stufen zur Promenade hinauf und konnten den Blick schweifen lassen. Wir waren wirklich begeistert von der Lichtinszenierung. Die Chinesen verstehen es, etwas in Szene zu setzen. Leider war es heute sehr diesig, schon bei der Landung hatte der Smog über der Stadt gehangen. Aber der Anblick wurde dadurch nicht minder sehenswert.
Wir spazierten den Bund entlang und hielten immer wieder an, um Fotos zu machen. Auch professionelle Fotografen nutzten die Umgebung und machten Fotos. Wir spazierten bis zum Ende der Promenade und erreichten ein Denkmal.
Von dort gingen wir an einer beleuchteten Brücke vorbei in die Innenstandt. Doch vorher aßen wir noch einen Happen bei Subway.
Auf dem GPS peilten wir das Hostel an und folgten dem Pfeil durch die Straßen Shanghais. Wir erreichten wieder die Nanjing East Road und konnten den Innenstadtflair am Abend genießen. Wirklich alles ist hier beleuchtet. Faszinierend fanden wir vor allem, dass die Leute mitten in der Innenstadt einen Radiorecorder aufgestellt hatten und zu der Musik tanzten. Zahlreiche Gruppen genossen die Aufmerksamkeit des erstaunten (vor allem ausländischen) Publikums. Wirklich interessant.
Nach guten 3,5 Stunden erreichten wir um 21:30 Uhr wieder unser Hostel und konnten jetzt guten Gewissens ins Bett gehen.