Sommerurlaub 2020 – in Zeiten von Corona etwas anders als sonst bei uns. Wir hatten die Infektionslage in den letzten Wochen beobachtet und uns für einen Wander- und Bergsteigerurlaub in der Schweiz entschieden. Wann kann man die Hauptattraktionen schon mal ohne die Reisegruppen aus Fernost genießen? Normalerweise tummeln sich Scharen von Chinesen und Indern an den Schweizer Top-Sights. Dieses Jahr reisten hauptsächlich die Schweizer durch die Schweiz. Und wir.
Um uns die lange Anreise in die Alpenregion zu verkürzen, fuhren wir bereits gestern von NRW Richtung Heidelberg. In Heidelberg Hirschberg hatten wir ein günstiges NH-Hotel gefunden. Für 40 Euro inkl. Frühstück konnten wir zwar nicht all zu viel vom Hotel an sich erwarten aber da wir eh nur zum Schlafen hier sein würden, war uns das egal.
Das Hotel hatte leider keine Klimaanlage und auch recht alte Zimmer. Der Service war dagegen super und die Mitarbeiter alle sehr freundlich und engagiert.
Wir versuchten trotz Sommerhitze ein bisschen Schlaf zu bekommen und waren froh als der Morgen ans Fenster klopfte.
Das sehr gute Frühstück genossen wir in aller Ruhe und begaben uns danach auf die Reise.
Um 09:30 Uhr zeigte das Thermometer bereits 29 Grad und wir freuten uns über die Klimaanlage im Auto.
Bis zur Grenze in Weil am Rhein kamen wir sehr gut voran. An einer Tankstelle kauften wir vorher noch die Vignette für die Schweiz (aktuell 40 CHF). Wer kann sollte diese besser im Voraus erwerben. Unverschämt war nämlich die Servicegebühr von 6 Euro, die noch auf den Preis draufgeschlagen wurde! Die Versandkosten beim ADAC hingegen betragen nur 3 Euro. Hätten wir das mal vorher gewusst.
Kurz vor Bern fuhren wir allerdings in einen dicken Stau. Nur im Schritttempo kamen wir voran. Da aber draußen bereits 36 Grad erreicht waren, waren wir nicht allzu enttäuscht.
Nachdem wir den Stau hinter uns gelassen hatten, erreichten wir nach gut 5 Stunden Fahrt Kandersteg. Um durch den Lötschbergtunnel zu kommen, muss man den Autozug nutzen. Wir hatten Glück und konnten direkt auf den Zug fahren. Der Autozug verkehrt jede halbe Stunde und kostet am Wochenende 28 CHF (man kann das Ticket bereits vorab im Internet buchen und nutzt vor Ort eine spezielle Fahrspur).
Knapp 15 Kilometer lang ist der Lötschbergtunnel. Der Zug brauchte ca. 20 Minuten bis er den Berg durchquert hatte.
Bis nach Täsch lagen nun noch 1,5 Stunden Fahrt vor uns. Da jedoch hier keine Autobahn mehr verlief, konnten wir auch nur noch mit maximal 100 km/h fahren.
In Visp nahmen wir den Abzweig nach Täsch und erreichten das Matterhorn-Terminal Täsch um 16:30 Uhr. Da Zermatt autofrei ist, muss man sein Auto in einem der vielen Parkhäuser in Täsch abstellen. 15 CHF / Tag werden dafür in der Regel fällig.
Da wir unsere Klamotten für die nächsten 4 Tage bereits in Hirschberg gepackt hatten, konnten wir uns direkt zum Bahnsteig begeben.
Der Zug von Täsch nach Zermatt kann direkt aus dem Parkhaus erreicht werden. Die Hin- und Rückfahrt kostete 16,40 CHF / Person. Seit dem 06. Juli 2020 galt auch in der Schweiz die Maskenpflicht im ÖPNV. Ca. 30 Minuten dauerte die Zugfahrt in dem zum Glück recht leeren Zug.
Froh, endlich in Zermatt angekommen zu sein, peilten wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte an. Der erste Blick aufs Matterhorn entschädigte für die anstrengende Anreise.
Die EVA Serviced Apartments sind Selbstversorgerunterkünfte etwas außerhalb des lebhaften Zentrums der Stadt. Der Check-In verlief problemlos und wir konnten endlich die ganzen Klamotten loswerden, die wir für die nächsten Tage mit hier hin geschleppt hatten.
Die Apartments werden übrigens durch einen Fußgängertunnel erreicht, in dem es doch recht angenehm kühl war. Denn trotz seiner Höhe von ca. 1.500 Metern, herrschten in Zermatt auch Temperaturen um die 30 Grad.
Das moderne Apartment war mit allem Notwendigen ausgestattet und hatte einen Balkon mit Blick auf die Berge. Die Küche war ebenfalls sehr hochwertig ausgestattet und wir konnten uns nun endlich etwas zum Essen zubereiten. Restaurantbesuche in der Schweiz standen eher selten auf unserer Liste, da schon ein einfaches Wiener Schnitzel zwischen 20 und 30 CHF kostet. Ebenfalls auch eine Pizza Margherita. Um die Nebenkosten in der generell sehr hochpreisigen Schweiz gering zu halten, wollten wir so oft wie möglich selbst kochen. Einige Lebensmittel hatten wir schon direkt aus Deutschland mitgebracht, da auch die Supermarktpreise generell doppelt so hoch sind, wie in Deutschland.
Bevor sich der heutige lange Anreisetag dem Ende neigte, zogen wir nach einer kurzen Rast noch einmal los und schlenderten durch die Gassen Zermatts. Die meisten Geschäfte schlossen jedoch schon um 18 Uhr und so kehrten wir am Bahnhof um und begaben uns zurück zum Apartment.