Sansibar: Sonne, Strand und Meer

Noch schnell von den Kollegen verabschieden und dann auf zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Knapp 5 Stunden Fahrt lagen bis Luxemburg vor uns. Marcel fuhr aus Dorsten mit dem Zug los und ich stieg in Düsseldorf hinzu. Aber wie das mit der Deutschen Bahn so ist, sollte schon der erste Umstieg nicht klappen. Der IC nach Koblenz hatte 20 Minuten Verspätung damit war unser Anschlusszug Richtung Luxemburg leider weg.

Wir nahmen daher statt des ICs den Regionalexpress, stiegen in Köln und Trier um und erreichten den Luxemburger Hauptbahnhof gegen 21:35 Uhr. Von hier fuhren wir mit dem Bus der Linie 16 zum Flughafen Luxemburg und liefen die knapp 500 m zum Ibis Budget. Sehr angenehm ist, dass es in Luxemburg nur zwei Preisstufen gibt und der Tarif zum Flughafen mit 2 Euro / Person sehr günstig war.

Wir checkten ein und gingen direkt ins Bett, denn der Wecker klingelte bereits um 5 Uhr in der Früh.

Nachdem wir uns aus dem Bett geschält hatten, checkten wir schon wieder aus und liefen erneut zu Fuß zum Flughafen (ca. 10 Minuten). Da nicht viel los war und unser Flug erst um 07:00 Uhr ging, waren wir viel zu früh vor Ort. Wir hätten auch locker noch eine halbe Stunde schlafen können.

So saßen wir die Zeit bis zum Boarding ab und gingen pünktlich an Bord des Flugzeugs. Eine Bombardier Q400 brachte uns nach München, wo wir bis zu unserem Weiterflug um 21:45 Uhr den ganzen Tag Zeit hatten. Wir hatten schon vor der Abreise überlegt, was wir mit dem Tag anfangen sollten. Zuerst wollten wir in die Therme Erding gehen, entschlossen uns aber für die Buchung eines Hotelzimmers zur Tagnutzung.

Nachdem Marcel mit einigen Hotels telefoniert hatte, erhielten wir vom NH Hotel den besten Preis. Für den Tag bezahlten wir 56 Euro. Eine gute Entscheidung, denn das Wetter in München war nass und kalt. Was freuten wir uns auf die Sonne…

Aber erstmal mussten wir zum Hotel kommen. Es sollte einen Shuttlebus geben, den zu finden, war aber gar nicht so einfach. Es gab zwar eine Beschilderung, welche Bussteige man nutzen sollte aber Infos zu Abfahrzeiten suchte man vergeblich. Bei den meisten Hotels musste der Shuttlebus vorreserviert werden. Daher fragten wir, was das Taxi bis zum Hotel kosten sollte. Für knapp 3 km 15 Euro war uns dann doch zu teuer.

Marcel rief im NH Hotel an und man sagte ihm, dass der Bus immer um `9 und `39 fuhr. Das stimmte dann aber auch nicht, wie wir vor Ort feststellten. Der Shuttle fuhr wohl häufiger.

Mit 5 Euro / Person und pro Fahrt war der Bus dann auch nicht viel günstiger als das Taxi. Schon ne Frechheit.

Im Hotel angekommen schliefen wir erstmal noch ein wenig und chillten den Rest des Tages. Gegen Nachmittag wurde das Wetter richtig ungemütlich und zu dem Regen gesellte sich Sturm. Hoffentlich nicht beim Start des Flugzeugs.

Essen gehen in der Nähe unseres Hotels war etwas schwierig und nachdem wir eine halbe Stunde im Regen zu einem Restaurant gelaufen waren, dass dann geschlossen hatte, beschlossen wir im Flughafen zu dinieren.

Um 19:00 Uhr checkten wir wieder aus und fuhren mit dem Shuttlebus zum Flughafen. Natürlich wieder für 5 Euro /Person. Also für die 10 Minuten Fahrt ist das schon ne echte Frechheit. Aber was reg ich mich auf…

Marcel hatte vorher im Internet gelesen, dass es im Münchener Flughafen das Burgerrestaurant „Hans im Glück“ geben sollte. Doch so wirklich übersichtlich ist der Flughafen nicht. Es gibt keine Hinweistafeln. An der zentralen Informationsstelle erhielten wir den Hinweis, dass sich die Burgerbude hinter der Sicherheitskontrolle befand. Also begaben wir uns zu unserem Abfluggate L.

Um dorthin zu gelangen muss man allerdings noch den Shuttlezug nehmen. Immerhin war dieser kostenlos. Das ist ja schonmal was. Der Zug fährt alle 4 Minuten.

Im Gate angekommen gingen wir durch die Sicherheitskontrolle. Wo waren nun die Restaurants? Auch hier wieder keine Hinweisschilder, wo die Essmeile war. Also gingen wir einfach mal in die Richtung, in der die meisten Läden zu sehen waren. Dort fanden wir dann auch „Hans im Glück“.

Wir bestellten das Essen und verbrachten die restliche Zeit mit dem Warten auf den Abflug.

Um 21:45 Uhr sollte uns der Airbus 330-200 mit Oman Air nach Muskat in den Oman bringen.

Der Check-In begann um 21:00 Uhr und tatsächlich verließen wir München pünktlich um 21:45 Uhr. Da es nicht so kalt war, musste die Maschine zum Glück auch vorher nicht enteist werden.

Nun lagen knapp 6 Stunden Flug vor uns. Ich hasse Nachtflüge, da kann man nie etwas von der Landschaft sehen. Und mit meiner Flugangst ist ein Nachtflug noch unangenehmer. Da kann ich nicht sehen, wie das Wetter ist. Allerdings hatte ich zu Hause schon das Aviation Weather gecheckt und nichts Ungewöhnliches entdeckt. Turbulenzen sollten nicht zu erwarten sein.

Über Österreich ruckelte es ein wenig aber es hielt sich noch in Grenzen. Für mich reicht das allerdings schon, um aufkeimende Angst zu verspüren.

Oman Air selbst hat seine Vor- und Nachteile. Wobei zum Nachteil eigentlich nur der Service gehört. Die Flugbegleiter sind nicht allzu aufmerksam. Es dauerte ewig bis das Essen serviert wurde und das Abräumen dauerte noch länger. Auf die Frage, ob ich zu meinem Wein noch ein Wasser haben könnte, sagte mir die Flugbegleiterin, dass ja abgefülltes Wasser beim Essen dabei wäre. Klar in diesen komischen 100ml Plastikdöschen schmeckt das ja so richtig lecker.

Ansonsten sind die Maschinen von Oman Air neu und das Entertainment System gut. Der Sitzabstand in der Eco ist zwar nicht grandios aber ausreichend. Man kommt sich nicht so eingeengt vor.

Nachdem wir gegessen und ich mir zwei Fläschen Wein eingeflöst hatte, versuchten wir es mit dem Schlafen. Der Flug war zwar wirklich ruhig aber Schlafen konnte ich trotzdem nicht. Immer zwickte es irgendwo oder der Rücken schmerzte. Eco ist schon kacke. Das kann man nicht anders sagen. Aber 6 Stunden würden schon irgendwie rumgehen.

Ich beschäftigte mich mit Tetris und Candy Crush spielen. Aber so wirklich viel Zeit geht dabei auch nicht rum.

Um 6:30 Uhr erreichten wir dann die Hauptstadt des Omans. Es dämmerte bereits und wir konnten von oben einen Blick auf die Landschaft werfen. Der Oman könnte sicher ein Reiseziel sein, dass auch auf unserer Liste steht. Die Aussicht von oben hat uns jedenfalls sehr gut gefallen.

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Nicht nur wir wollten nun weiterfliegen, sondern ungefähr 80% der Fluggäste. Daher folgten wir einfach der Masse und begaben uns erneut durch eine Sicherheitskontrolle. Das wir dort wieder unsere Getränke wegschmeißen mussten, die wir im Flugzeug bekommen hatten, erwähne ich nur am Rande, sonst regt mich das wieder auf. Was macht das für einen Sinn? Als ob jemand Sprengstoff im Flugzeug anpanscht…

Nun hatten wir knapp 2 Stunden Transitzeit, bis unsere Boeing 737-900 uns in 4,5 Stunden nach Sansibar brachte. Auch dieser Flug war ausgesprochen ruhig und da ich durch den fehlenden Schlaf in der Nacht so müde war, konnte ich immerhin eine Stunde an Bord der Maschine schlafen. Der Rücken schmerzte trotzdem.

Die restlichen Stunden schaute ich daher aus dem Fenster und konnte zumindest über Somalia ein wenig von der Landschaft erblicken.

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Pünktlich landeten wir auf Sansibar und begaben uns aus dem Flugzeug. 30 Grad, Sonne, was will man mehr. Endlich kein kaltes Einheitsgrau mehr. Wir zogen direkt unsere Pullover aus und genossen die Wärme.

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Da wir uns für ein Visa on arrival entschieden hatten, mussten wir nun noch ein Formular ausfüllen. Eigentlich gab es das auch an der Bord der Maschine aber die Flugbegleiter hatten entweder zu wenig Zettel oder keine Lust mehr diese zu verteilen. Jedenfalls bekamen einige Leute einen und einige nicht. Der Service ist wirklich nicht gut bei Oman Air.

Nach dem Ausfüllen stellten wir uns in die Schlange für die Bezahlung. Am Flughafen von Sansibar kann man das Visum nur mit Kreditkarte bezahlen. Bargeld wird nicht angenommen. Mit 50 USD / Person auch kein günstiges Unterfangen.

Am Einreiseschalter wurde ein Foto gemacht und Fingerabdrücke abgenommen. Dann wurde das Visum als Sticker in den Pass geklebt. Das verschlingt übrigens eine ganze Seite 🙂

Da wir unseren Handgepäckstrolli in Muskat aufgeben mussten, holte Marcel nach seinem Visumseintrag nicht nur den Koffer, sondern tauschte auch gleich ein wenig Geld um. Er war mit beiden Sachen schneller fertig als ich mit meinem Visum :-).

Vor dem Flughafengebäude sahen wir uns nun nach dem Fahrer zum Dongwe Ocean View um. Unserer Unterkunft für die nächsten 3 Tage. Hier warteten allerdings soviele Leute mit Namenszetteln in der Hand, dass wir nicht auf Anhieb fündig wurden. Irgendwann entdeckten wir Marcels Namen und konnten uns auf die einstündige Fahrt nach Dongwe begeben. Die Fahrpreise auf Sansibar sind übrigens wirklich ordentlich. Eine Stunde Fahrt kostete 50 USD. Man sagt, dass eine Minute ca. 1 USD kostet.

Unterwegs gewannen wir einen ersten Eindruck von der Insel und sahen sogar Affen.

Die Straßenverhältnisse sind gut und es gibt nur selten richtig große Schlaglöcher. An sich ist Sansibar ein gutes Pflaster zum Selbstfahren, wenn nur nicht die ständigen Polizeikontrollen wären. Dreimal wurden wir kontrolliert und unser Fahrer musste sogar seinen Führerschein abgeben. Er sagte uns, dass er diesen erst in Stone Town wieder für 10 USD abholen kann. Kurzum, Selbstfahren ohne Swahili-Kenntnisse können wir nicht unbedingt empfehlen. Zumal man auch nicht weiß, ob die Polizei einem Touristen nicht ordentlich Geld abknöpfen würde.

Nachdem uns der Fahrer am Hotel abgeladen hatte, wurden wir herzlich empfangen und konnten unser tolles Zimmer mit großem Balkon und Meerblick beziehen. Wir waren angekommen. Und ganz schön kaputt. 12 Stunden Flug, Transit und Fahrt zum Hotel lagen hinter uns. Jambo Sansibar.

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Es war jetzt 15:00 Uhr Ortszeit (+2 zur deutschen Zeit) und wir genossen erstmal eine Auszeit auf dem Balkon.

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Danach marschierten wir etwas am Strand entlang und badeteten die Füße im ca. 27 Grad warmen Wasser. Einfach nur herrlich. Und das, wo ich in München noch überlegt hatte, nicht in das Flugzeug zu steigen. Ja, diesmal war ich tatsächlich kurz davor, mit dem Zug einfach nach Hause zu fahren. Gut, dass dem nicht so gekommen ist.

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Über einen Steg liefen wir bis zu dessen Ende. Hier kann man ins Wasser gehen und bei Niedrigwasser wohl sehr gut schnorcheln. Das werden wir natürlich auch noch testen.

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Wir schlenderten zurück zum Hotel und nahmen uns an der Bar Kaffee/Tee und Plätzchen.

Danach legten wir uns bis zum inkludierten Abendessen noch ein wenig hin. Eigentlich mache ich das ja sonst nicht sehr gerne, da man den Schlafrhytmus verliert aber da auf Sansibar nur zwei Stunden Zeitverschiebung herrschten, war auch die Gefahr des Jetlags sehr gering.

Bei Einbruch der Dunkelheit wurden wir wach und genossen noch ein wenig die Zeit auf dem Balkon. Der Wind hatte ordentlich aufgefrischt und es wurde kühler. Aber nicht so kalt, dass man lange Sachen anziehen musste.

Um 21 Uhr gingen wir ins Restaurant und nahmen das Dinner ein. Wie auf Madagaskar, konnten wir auch hier eine Vor-, Haupt- und Nachspeise auswählen.

Wir entschieden uns für den Fisch in Kokossauce und Reis. Da mir drei Gerichte immer zu viel sind, verzichtete ich auf die Vorspeise. Das Essen war sehr lecker und der Fisch wirklich frisch.

Nun wurde es aber auch wirklich Zeit fürs Bett. Obwohl wir doch länger durchgehalten hatten als gedacht. Immerhin war es jetzt schon 22 Uhr. Gute Nacht.