Sansibar: Besuch im Jozani–Chwaka Bay National Park

Heute zeigte sich mal wieder, wie gut es ist, eine Reise schon vorher zu planen. Da ich bei unseren letzten Reisen, immer im Voraus Aktivitäten geplant hatte (und meine bessere Hälfte häufig eine ablehnende Haltung gegenüber diverser Aktivitäten eingenommen hatte), habe ich die Planung sämtlicher Unternehmungen diesmal Marcel überlassen 😉😎. Er hatte auch gute Ideen eingebracht; vom Schnorcheln im Atoll bis zu einem Trip bei dem man Delfine sehen kann. Nur leider hatte er sich nur theoretisch damit vertraut gemacht. Praktisch hatten wir keine Ahnung, was wir mit dem heutigen Tag anstellen sollten 😀. 

Zuerst wollten wir Schnorcheln gehen. Ein guter Spot soll sich fußläufig zu unserem Hotel befinden. Aber da sich niemand dort aufhielt, wollten wir dann auch nicht in die Fluten springen. Für einen Ausflug waren wir etwas spät dran und außerdem kosten die Trips hier schon ne Menge Geld. Die Fahrt dahin ist meist einfach extrem teuer.

Daher hangen wir nach dem Frühstück auf dem Zimmer ab, schliefen noch etwas und lagen faul auf dem Balkon. Marcel suchte zwischendurch nach Touren, die wir machen konnten. Das Internet war hier nur leider nicht das schnellste aber das war zu erwarten gewesen.

Um zu einem Schnorchelatoll zufahren, war es nun schon zu spät aber ich wollte gerne dem einzigen Nationalpark hier auf der Insel einen Besuch abstatten. Im JozaniChwaka Bay National Park gibt es nämlich Affen zu bestaunen, die auf Sansibar endemisch sind.

Marcel war zwar nicht wirklich angetan von der Idee aber er hatte keine Alternative und ich musste jetzt mal meinen Kopf durchsetzen.

Also ging er zur Rezeption und fragte nach der Organisation des Ausflugs. Gleichzeitig fragte er auch, wie hoch der Preis für eine Fahrt zum Mnemba Atoll war.

Für den Nationalpark waren insgesamt 100 USD fällig. Der Preis beinhaltete den Eintritt in den Park, den Guide und die Anfahrt. Wenn man überlegt, dass der Eintritt in den Park + Guide nur 8 USD/Person kostete, waren die restlichen 64 USD für die Fahrt schon echt teuer. Aber auch hier passte ungefähr die Formel 1 Minute = 1 USD.

Glücklicherweise fanden sich noch zwei weitere Gäste, die dem Nationalpark auch gerne einen Besuch abstatten wollten. Daher halbierte sich der Preis auf 50 USD / Paar.

Gemeinsam fuhren wir um 13:00 Uhr zum Park. Mit den beiden französischen Mädels, die in Dubai arbeiteten kamen wir schnell ins Gespräch und die Fahrtzeit von einer halben Stunde ging schnell vorbei.

Vor Ort angekommen konnten wir gleich einen Geocache loggen. Unser erster auf Tansania. Dann warteten wir, bis die Formalitäten erledigt waren und es gesellten sich noch zwei weitere Leute zu uns. Mutter und Tochter aus München.

Im Jozani Nationalpark gibt es zwei Arten von Affen – die roten Sansibar-Stummelaffen (Red Colubus Monkeys) und die Diademmeerkatzen (Blue Monkeys) – außerdem zahlreiche Vogel- und Schmetterlingsarten, sowie Chamäleons und Schlangen. Allerdings sind die letzteren beiden nur schwer zu entdecken. Auch den Sansibarleopard wollen Einheimische gesehen haben, allerdings gilt er als ausgestorben.

Es gibt drei unterschiedliche Routen, die dem Ausflügler die heimische Fauna und Flora näherbringen sollen. Dazu gehören die Affen, die Mangrovenwälder, sowie ein Lehrpfad durch einen Wald, in dem verschiedenste Arten von Bäumen und Pflanzen erklärt werden. Insgesamt dauert die Tour ca. 2 Stunden.

Mit unserem Guide gingen wir nun zuerst zu den Affen. Auf schmalen Pfaden folgten wir dem Weg durch den Wald. Die ersten Diademmeerkatzen ließen nicht lange auf sich warten.

Wir machten Fotos und liefen weiter auf der Suche nach den Sansibar-Stummelaffen. Unterwegs zeigte uns unser Guide Sansibar-Apfelbäume und andere endemische Gewächse.

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Wir erreichten eine unasphaltierte Straße, und begaben uns ins Dickicht. Hier hatte unser Guide die Stummelaffen entdeckt und zeigte sie uns. Eine ganze Horde saß in den Bäumen, fraß und hangelte von einem Ast zum Nächsten. Einer der Affen hatte sogar ein Junges auf dem Arm. Das war wirklich toll.

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Der Sansibar-Stummelaffe ist ein tagaktiver Baumbewohner. Er lebt in größeren Gruppen von bis zu 50 Tieren zusammen. In einer Gruppe leben mehrere Männchen und rund zwei- bis dreimal so viele Weibchen. Die Tiere können sich ganzjährig fortpflanzen.

Die Affen stehen unter Naturschutz und werden laut unserem Guide nicht gejagt. Ihre Population hat sich in den letzten Jahren etwas erholt. Dennoch wird der Sansibar-Stummelaffe in der Roten Liste der IUCN als „stark gefährdet“ geführt.

Begeistert beobachteten wir die Affen, ein Weibchen hatte sogar ein Jungtier, dass sich an der Mutter festhielt. So wirklich zeigen wollte die Affendame ihr Baby aber nicht 😀.

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Von den Affen liefen wir zurück zur Straße. Hier holte uns unser Fahrer ab und brachte uns einen Kilometer weiter zum Parkplatz, von dem aus wir in den Mangrovenwald gingen.

Der kurze Rundweg über den hölzernen Boardwalk führte uns durch die herrliche Landschaft. Mangrovenwälder sehen allerdings überall gleich aus. Faszinierend sind sie trotzdem.

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Wer wollte konnte die Festigkeit der Wurzeln testen. Darauf verzichteten wir allerdings und beobachteten lieber die zahlreichen Krebse.

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Danach kehrten wir zurück zum Auto und fuhren bis zum Informationszentrum. Hier startete der kurze Rundweg durch den Wald.

Auf dem Nature Walk brachte uns unser Guide die heimische und nicht heimische Flora näher. Neben Eukalypthusbäumen aus Australien gibt es hier Mahagonibäume, Farne und Palmen.

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Am Ende des Rundgangs entdeckten wir einen Kronentoko (Crowned hornbill) in den Bäumen. Immerhin bekam ich doch noch einen Vogel vors Gesicht.

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Wir verabschiedeten uns von dem Guide und wurdem vom Fahrer zurück zur Unterkunft gebracht.

Dort hatten wir kaum 10 Minuten Zeit um uns umzuziehen und danach direkt zum ca. 5km entfernt gelegenen Restaurant „The Rock“ zu fahren. Wer auf Sansibar ist, wird kaum an dieser Attraktion vorbeikommen, denn das Restaurant liegt auf einem Felsen mitten im Meer.

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Wir hatten für 17:00 Uhr einen Tisch reserviert und wollten die Zeit vorher noch nutzen, um einen Cache zu suchen.

Am Strand entlang liefen wir zu dem Geocache. Leider war dieser nicht mehr da.

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Auf dem Rückweg zum Restaurant wurden wir von einer großen Schar an Schülern umringt, die einen Ausflug von Stone Town an diesen Strand unternommen hatten. Nun wollten sie gerne ihre Englischkenntnisse mit uns testen. Geduldig beantworteten wir die Fragen der Kinder und liefen danach zu „The Rock“.

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Mit einem Boot wurden wir hinübergefahren. Bei Niedrigwasser kann man auch gut laufen.

Vom Inhaber des Restaurants wurden wir zu unserem Tisch gebracht und bestellten ein Nudelgericht. Einziger Nachteil im Restaurant; es war ganz schön windig. Gerne hätten wir noch gemütlich auf der Veranda gesessen und uns einen Drink gegönnt. Dafür war es jedoch leider zu windig.

Unser Essen kam sehr schnell und unsere Vermutung, dass es nicht frisch zubereitet wurde, bestätigte sich, da es nicht sehr heiß war. Ich hatte selbstgemachte Ravioli mit drei unterschiedlichen Füllungen. Die waren lecker aber es war doch sehr wenig. Marcels Gnocchi schmeckten auch.

Da ich vom Hauptgericht nicht so wirklich satt war, gönnte ich mir zwei Nachspeisen.

Danach saßen wir noch ein wenig im Restaurant, tranken einen Cocktail und genossen die Atmosphäre. Allein deswegen hatte sich der Ausflug hier hin gelohnt. Wobei Marcel meine Cocktailempfehlung „The Rock“ nicht so lecker fand, wie dem Bild eindeutig zu entnehmen ist 😀😀. Wir haben dann getauscht, ich bin ja ein netter Mensch.

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Das Essen ist in Ordnung aber auch nichts Besonderes und mit knapp 20 USD / Gericht auch nicht allzu günstig. Aber hier bezahlt man natürlich auch für den Ort. Uns hat es trotzdem gefallen.

Um 19:00 Uhr verließen wir das Felsenrestaurant und wurden von unserem Fahrer zurück zum Hotel gebracht.

Auf dem Zimmer gönnten wir uns eine Dusche und legten uns noch eine Stunde aufs Ohr.

Da ich noch etwas Hunger verspürte, nahmen wir in unserem Restaurant noch das Abendessen zu uns. Das war dann am Ende doch etwas zu viel aber lecker.

Der Tag neigte sich dem Ende und entspannt und müde fielen wir ins Bett.