Die Wanderung auf den 928 Meter hohen Kreuzberg gehört zu jeder Rhön-Tour dazu. Der ehemalige Vulkan ist der dritthöchste Berg in der Rhön-Region und der heilige Berg der Franken. Unterhalb des Gipfelplateaus befindet sich das 1644 von den Franziskanern gegründete Kloster Kreuzberg mit der Klosterbrauerei, der einzigen Brauerei, die der Franziskanerorden in Deutschland betreibt.
Leider spielte nur das Wetter heute nicht mit. Am Morgen war der Himmel wolkenverhangen und es regnete. Nach dem Frühstück nutzten wir eine Regenpause und besuchten die Ortschaft Gersfeld.
Sehenswert sind vor allem die Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, der Schlosspark mit seinem Barockschloss und die evangelische Stadtkirche am westlichen Ende des Marktplatzes.
Nach unserem Rundgang durch den Schlosspark liefen wir zurück zum Auto und fuhren zur Ferienwohnung.
Erneut setzte Regen ein und wir nutzten den Tag zum Lesen und Entspannen.
Ab 15 Uhr war jedoch laut Wetterprognose kein weiterer Regen in Sicht und wir beschlossen, auf den Kreuzberg zu Wandern.
Die ca. 13 Kilometer lange Strecke kann von verschiedenen Parkplätzen angegangen werden. Wir entschieden uns für den Einstieg am Kilianshof.
Vom Parkplatz liefen wir für ein paar Meter entlang der kaum befahrenen Straße und folgten dem mit einem roten K auf weißen Grund markierten Wanderweg auf einem breiten Schotterweg nach rechts ab.
Sanft führte der Weg bergab. Eine dicke Weinbergschnecke kreuzte unseren Weg.
Vorbei an einem kleinen Weiher gelangten wir aus dem Wald und stiegen steil bergan in die Ortschaft Kilianshof.
Nachdem wir die ersten Häuser erreicht hatten, verschnauften wir kurz und liefen entlang der Küppelsstraße durch das verschlafene Dörfchen.
So schnell wie wir Kilianshof erreicht hatten, verließen wir die Ortschaft auch wieder und gelangten zur Hauptstraße, die wir abermals überquerten.
Wir blickten noch einmal zurück auf Kilianshof und sahen in der Ferne die Häuser von Bischofsheim.
Ein Grasweg brachte uns vorbei an einem Kreuz leicht bergauf in den Wald hinein.
Der schöne Waldweg führte uns stetig bergauf durch einen hohen Fichtenwald.
Zwischendurch konnten wir den ein oder anderen Ausblick auf die umliegende Landschaft genießen.
Für knapp 1,5 Kilometer war der Wald unser stetiger Begleiter.
Den Parkplatz am Irenkreuz ließen wir rechts liegen und folgten dem roten K nach links weiter bergauf. Achtung: Nicht den Mountainbike-Trail nehmen.
Eine alte Buche rechts des Weges zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Schade, dass bei solchen Naturdenkmälern selten dran steht, wie alt der Baum ist.
Wir gelangten aus dem Wald hinaus und wanderten auf einem schmalen Graspfad weiterhin bergauf. Links von uns befand sich die Zufahrtsstraße zum Neustädter Haus, dass wir nach gut 2 Stunden erreichten.
Auf eine Einkehr verzichteten wir und folgten dem breiten, ausgetretenen Weg immer weiter hinauf.
An einem Schild mit dem Hinweis „Aussichtspunkt Bischofsheim“ zweigten wir vom Hauptweg ab und liefen knapp 200 Meter durch den Wald bis zum Ausblick auf die Stadt. Es sei allerdings gesagt, dass man später auf der Kreuzbergtour selbst einen Blick auf Bischofsheim hat und man sich diese Extrameter sparen kann.
Der breite Grasweg brachte uns höher und höher.
Da die Bäume kaum noch Schutz boten, hatten wir ordentlich mit dem Wind zu kämpfen. Unbeirrt wanderten wir dem Sendemast auf dem Kreuzberg entgegen.
Auf einer Hochebene, auf dem sich auch ein Skilift befindet, legten wir eine kurze Pause ein, die wir zum Suchen eines Geocaches nutzten (leider ohne Erfolg).
Die letzten Meter zum Gipfel legten wir im Eiltempo zurück, da uns der Wind unentwegt entgegenbließ.
Froh, endlich den höchsten Punkt von 928 Metern erreicht zu haben, suchten wir am Sendemast abermals einen Cache (und wurden diesmal sogar fündig) und liefen auf dem breiten Weg zu den Golgota-Kreuzen, dem Wahrzeichen des Kreuzbergs.
Auf der vom Wind abgewandten Seite genossen wir die Fernsicht und stiegen alsbald auf den Stufen des Kreuzwegs hinab zu dem von den Franziskanern gegründeten Kloster Kreuzberg.
Marcel, der sich die ganze Zeit auf eine Schweinshaxe gefreut hatte (die soll hier oben besonders gut sein), wurde leider aufgrund des Wetters enttäuscht, denn die Gaststätte hatte bereits frühzeitig geschlossen. Ohne Schweinshaxe erkundeten wir daher ein wenig das Klostergelände.
Neben der Klosterbrauerei und der Gaststätte befindet sich hier oben auch noch die Klosterkirche, sowie die Klosterwirtschaft mit Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 250 Personen.
Wir waren fast die einzigen hier oben und spazierten gemütlich an den Einrichtungen des Klosters vorbei.
Wir folgten der Asphaltstraße für ca. 500 Meter und bogen nach rechts in den Wald hinein.
Der Schotterweg verlief anfangs steil und danach leicht bergab.
Vorbei am Marien Brunnle und dem Josten-Brunnen gelangten wir immer tiefer und traten alsbald aus dem Wald hinaus.
Ein Lehrpfad, der von Kindern einer Grundschule angelegt wurde, sorgte für etwas Abwechslung und gestaltete den Rückweg spannender.
Entlang eines Grasweges zwischen blühenden Wiesen gelangten wir weiter abwärts und erreichten nach 5,5 Stunden um 20:30 Uhr den Parkplatz in Kilianshof.
Während unseres Aufenthaltes in der Rhön hatten wir mehr Glück mit dem Wetter als die Wetterfrösche vorausgesagt hatten. Wir freuten uns, dass alle geplanten Wandertouren auch stattfinden konnten und packten nach Ankunft in der Ferienwohnung unsere Sachen für die morgige Abreise.