Am Morgen fuhren wir mit dem Zug zum Düsseldorfer Flughafen. Eine Woche vor dem Start der Sommerferien flog ich mit meiner Mutter, meiner Schwester Nina und meinem Bruder Kevin nach Nizza. Dort wollten wir ein paar schöne Tage an der Côte d’Azur verbringen. Die auch unter dem Namen bekannte französische Riviera bezeichnet ein Teilstück der französischen Mittelmeerküste. Die Ausdehnung der Côte d’Azur ist im französischen Lexikon festgelegt und erstreckt sich von Cassis (bei Marseille) bis Menton an der italienischen Grenze. Es gibt jedoch auch andere Definitionen. Bekannte Orte sind Saint-Tropez, Cannes, Antibes, Nizza, Monaco und Menton.
Unser Flug mit Germanwings startete pünktlich um 10:40 Uhr. Wir flogen durch dichte Wolken und ließen den Regen hinter uns. Über den französischen Alpen kamen traurige Gedanken an die Opfer des Absturzes im März auf. Der tolle Blick ließ uns jedoch erstaunen. Das Flugzeug war so leer, dass wir alle eine Sitzreihe für uns alleine hatten. Welch ein Luxus.
Beim Landeanflug konnten wir bereits einen Blick auf die Bucht und Nizza werfen.
Gegen 13:00 Uhr erreichten wir den Flughafen von Nizza. Das Aussteigen dauerte jedoch noch gute 10 Minuten, da keine Treppen bereitstanden… Mit dem Bus wurden wir zum Terminal gebracht. Da wir nur Handgepäck dabeihatten, konnten wir direkt hinaus gehen und nach dem Bus in die Innenstadt Ausschau halten. Mit der Linie 98 oder 99 kann man für 6 Euro / Person und pro Strecke in die Stadtmitte fahren. Die Tickets muss man allerdings vorher an einem Schalter kaufen. Da hatte sich mittlerweile eine riesige Schlange gebildet und wir stellten uns geduldig hinten an. Mit den Tickets in der Hand stiegen wir in den bereitstehenden Bus ein. Der Fahrer entwertete für uns die Fahrkarten, damit es schneller ging. An der Promenade entlang fuhren wir bis zur Haltestelle Cathédrale – Vieille Ville. Der Busfahrer ließ uns aufgrund des starken Verkehrs bereits vorher aussteigen. Neben den Residenzen vieler prominenter Persönlichkeiten, ist die Côte d’Azur auch ein beliebtes Urlaubsgebiet der Franzosen und ausländischer Touristen. Während der Hauptsaison sind die Strände und Städte zum Teil sehr überlaufen. Auf den Küstenstraßen kommt es häufig zu Staus. Das merkten auch wir. Es war ganz schön voll hier. Und dabei ist erst im Juli / August Hauptreisezeit.
Um zu unserer Unterkunft „Residence Villa Serafina“ zu gelangen, mussten wir noch ein paar Stationen mit der Straßenbahn fahren. Es gibt hier nur eine Linie, daher fiel es uns nicht schwer, uns zu orientieren. Wir benötigten auch kein neues Ticket, da man mit der bereits gezogenen Fahrkarte 74 Minuten in eine Richtung fahren durfte. Egal mit welchem Verkehrsmittel. Das war sehr angenehm. Nur abstempeln mussten wir erneut. Das ist jedoch hier ganz einfach.
An der Haltestelle „Saint Roch“ stiegen wir aus und liefen ca. 100m bis zu unserer Unterkunft. Bei den Apartments handelt es sich um Selbstversorgerzimmer. Ein Supermarkt war direkt in der Nähe. Das war schon einmal sehr gut. Wir fanden die Residence sofort und wollten mit dem Code, den wir per Email bekommen hatten, einchecken. Das war allerdings gar nicht einfach und etwas fraglos, warum sich denn nun die Türe nicht öffnet, standen wir da vor. Ein Pärchen kam heraus und teilte uns mit, dass der Mann von der Rezeption gerade noch da war. Ein Bauarbeiter bekam unsere Ratlosigkeit mit und rief kurzerhand die Telefonnummer, die an der Rezeption stand, an. Sehr sehr hilfsbereit. Keine 2 Minuten später kam jedoch der Vermieter der Apartments nach unten und wir checkten noch einmal ein. Er zeigte uns auch, wie das mit der Tür funktionierte. Wir waren einfach nur zu vorsichtig gewesen und hätten etwas fester ziehen müssen. Egal, jetzt hatten wir unser Zimmer in der 5. Etage und begaben uns direkt auf den Balkon. Der Blick über die Dächer von Nizza war richtig toll. Für vier Personen war es hier jedoch sehr eng und nicht zu empfehlen. Die Schlafcouch und das Bett befanden sich so nah beinander, dass man hier abends kaum noch laufen konnte. Der Preis war jedoch unschlagbar günstig und wir würden uns schon arrangieren können. Immerhin waren alle Kochutensilien, Handtücher und Bettwäsche vorhanden. Das Interieur war auch noch ganz neu und das Zimmer sauber.
Bevor wir uns auf eine erste Erkundungstour begaben, gingen wir im Supermarkt einkaufen. Die Preise waren etwas höher als in Deutschland aber das ist ja fast immer der Fall. Für heute Abend kauften wir Nudeln und Pesto.
Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht hatten, zogen wir um 16:00 Uhr los zum Parc du Mont Boron. Er ist einer der zahlreichen Hügel, die Nizza umgeben und leicht zu erwandern. Wir folgten zuerst der Straße und den Fußgängertreppen hinauf. Dank GPS war die Wegfindung einfach und der Ausblick auch schon in der unteren Region herrlich.
Wir gingen ab von der Straße und betraten den Park, der uns auf kleinen Wanderwegen nach oben führte. Wir genossen immer wieder den Ausblick, waren jedoch auch froh, bald endlich oben anzukommen. Es war doch recht warm in der Sonne. Außerdem hatte ich nicht gerade die passenden Schuhe für eine Wanderung an. Zum Glück hatte ich die Ballerinas ausgelassen .
Auf dem Gipfel des Mont Boron thront das Fort du Mont Alban. Es liegt ca. 220m über Meeresniveau. Das Fort kann nur von außen besichtigt werden. Von hier oben hat man wirklich einen traumhaften Blick auf den Hafen von Nizza und Villefranche-sur-Mer, das zu den teuersten Vierteln an der Côte d’Azur gehört. Der Aufstieg hatte sich wirklich gelohnt und sollte nicht verpasst werden. Nach einer kurzen Pause begaben wir uns wieder auf den Rückweg. Hunger machte sich breit und wir freuten uns schon auf die Nudeln . Für den Abstieg wählten wir denselben Weg, da wir uns sonst zu weit von unserer Unterkunft entfernt hätten.
Gegen 20:00 Uhr kamen wir an unserem Apartment an. Ich war heute der Koch und servierte die Nudeln mit Pesto. Danach genossen wir noch ein wenig den Blick vom Balkon und gingen gegen 22:00 Uhr schlafen. Wir waren ganz schön kaputt von der Anreise und hatten eine angenehme Nacht.