Namibia: Vorm Rückflug noch kurz in das Daan Viljoen Game Reserve

Unser Urlaub in Namibia endete nach rund zwei Wochen. Heute Abend ging unser Rückflug mit Eurowings Discover nach Amsterdam. Bis etwa 16 Uhr hatten wir Zeit für die Rückgabe des Toyotas beim Mietwagenverleiher Kalahari Car Hire. Wir hatten bis zum Check-In also noch einen guten Tag zur Verfügung. Im Plan war der Besuch des Daan Viljoen Game Wildparks, der nur rund 20 Minuten von Windhoek entfernt liegt und Möglichkeit zur Sichtung von Wildtieren wie z. B. Bergzebras, Kudus, Giraffen, Gnus, Springböcke und vielen anderen Tieren bietet.  Wir mussten uns jedoch erstmal an die rund 3-4 stündige Rückfahrt nach Windhoek begeben.

Wir packten unsere Sachen und genossen noch einmal den Blick von der Lodge auf die Bergwelt.

Omurenga Lodge

Gegen halb 10 frühstückten wir in der Omurenga Lodge und verabschiedeten uns danach von Marli und Frank. Eine wirklich tolle Unterkunft, die wir unbedingt weiterempfehlen können.

Von der D2315 fuhren wir in Richtung Omaruru, passierten das Wildtiertor und bogen danach auf die C33 ab.

Unterwegs

Nach ein paar Metern folgten wir der C36 nach links. Unterwegs sahen wir immer wieder Grader, die die Fahrbahnoberfläche plätteten und die Schlaglöcher entfernten. Dadurch mussten wir von der eigentlich schönen Schotterstraße auf eine buckelige Piste abbiegen, auf der wir nur langsam vorankamen. Wir waren froh als wir nach rund 40 Kilometern die geteerte B1 erreichten.

Nach etwa 4 Stunden hatten wir Windhoek erreicht. Es war erst halb 2 und wir beschlossen daher, den Daan Viljoen Game Wildpark anzupeilen.

An einer Polizeikontrolle mussten wir unseren Führerschein und den Reisepass vorzeigen. Der Polizist war aber sehr nett und wünschte uns nach dem kurzen Check eine gute Fahrt. Was der wohl sagen würde, wenn wir gleich wieder zurückkamen 😅.

Kurz vor zwei erreichten wir das Eingangstor zum Tierreservat. Hier bekamen wir eine Karte, auf der uns der Parkmitarbeiter zeigte, wo wir herfahren könnten. Die Eintrittsgebühr von umgerechnet etwa 18 Euro mussten wir erst im Parkoffice am Ende der Straße bezahlen.

Etwas stutzig machte mich beim Blick auf die Karte die 4×4 Route, die uns empfohlen wurde. Wir fragten vorsichtshalber mal nach, wie lange wir auf der etwa 6,5 Kilometer langen Strecke unterwegs sein würden. Wir hatten zwar noch eine gute Stunde Zeit aber wenn die Piste in einem schlechten Zustand wäre, würde es trotzdem lange dauern. Aber so genau konnte uns das der Parkwächter auch nicht sagen.

Wir fuhren daher einfach mal los und bogen auf die 4×4 Piste ab. 

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Bei dem Track handelt es sich um eine Einbahnstraße und das war auch gut so, denn die schmale Piste bot kaum Platz für ein entgegenkommendes Auto.

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Es ging aufwärts und ich hatte ein Deja-vu mit dem Isabis Trail in der Namib. Die Piste durch den Daan Viljoen Game Wildpark war tatsächlich eine richtige 4×4 Piste mit unzähligen spitzen, kleinen und großen Steinen. 

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Wir kamen jetzt doch ein wenig ins Schwitzen, denn zurückfahren konnten wir nicht mehr aber wir wussten auch, dass wir für 6,5 Kilometer 4×4-Strecke nicht nur eine halbe Stunde benötigen würden. 

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Marcel drückte zwar ein wenig aufs Gaspedal aber kurz vor Rückflug wollten wir uns jetzt nicht auch noch einen Plattfuß einhandeln.

Die Piste führte uns immer höher. Ich stieg an einigen Stellen aus, um ein paar Fotos zu schießen. Laufen war mir auch lieber 😂.

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Blick für die Tiere hatten wir kaum. Außer ein paar Oryx-Antilopen und zahlreichen Vögeln bekamen wir nichts vors Gesicht. Für allzu viele Fotos fehlte uns aber doch etwas die Zeit, denn die Piste war zwar anfängergeeignet aber dennoch anspruchsvoll.

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Bergauf und bergab folgten wir der steinigen Piste. Mit dem 4×4 im low gear modus konnten wir maximal 40 km/h fahren. Die meiste Zeit jedoch fuhren wir weniger als 40 km/h.

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Nach etwa der Hälfte der Strecke erreichten wir einen Aussichtspunkt mit Blick auf Windhoek. Wir waren ein wenig wehmütig, dass wir für die Fahrt durch den Park nicht etwas mehr Zeit eingeplant hatten. So blieb uns nur eine kurze Rast, bevor wir weiter der Piste folgten.

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Die Uhrzeit strich weiter voran und wir beteten, dass wir keinen Platten erleiden würden. Einigen spitzen Steinen oder tiefen Furchen konnten wir nur schlecht bzw. gar nicht ausweichen. 

Die Landschaft war ein weiteres Mal einfach nur traumhaft und vollkommen anders als bisher, auch wenn sich diese mit Zeitdruck nicht so wirklich genießen ließ.

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Ein letztes Mal fuhren wir steil aufwärts, bevor es auf der anderen Seite des Hügels abwärts zum Office des Parks ging. Noch einmal mussten wir dicke Steine überfahren, dann hatten wir das Ende des Trails nach rund 45 Minuten erreicht. Schneller als erwartet. 

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Auf dem Parkplatz des Parkbüros bezahlte Marcel den Eintritt, während ich die Reifen des Toyotas begutachtete. Alles war gut gegangen. Kein Plattfuß auf den letzten Metern. So eine Reifenpanne wäre jetzt wirklich unpassend gewesen. Wobei abreisen wollten wir eigentlich noch gar nicht 🤪.

4x4 Track im Daan Viljoen Game Wildpark

Über die Asphaltstraße verließen wir den Daan Viljoen Wildpark, in dem man übrigens auch Wandern und Übernachten kann.

Mit etwas Verspätung erreichten wir den Autovermieter. Zwei weitere Touristen aus Österreich warteten schon auf uns. Wir entschuldigten uns für die Verspätung und nachdem die letzten Formalitäten geklärt waren, wurden wir zum 45 Minuten entfernten Flughafen von Windhoek gebracht. So ein Abenteuer am Abreisetag ist wieder typisch für Nicole und Marcel, wenngleich ich es auch gerne etwas entspannter hätte angehen lassen 🥸.

Wir waren rundum zufrieden gewesen mit dem Auto und dem Vermieter und würden beim nächsten Besuch wieder bei Kalahari Car Hire buchen.

Der Check-In am Flughafen hatte bei unserer Ankunft gerade geöffnet und wir reihten uns in die Warteschlange ein. Nachdem wir die Sicherheitskontrolle passiert hatten, warteten wir auf das Boarding. Kurz bevor es los ging, mussten wir noch einmal durch eine Sicherheitskontrolle, die extra für den Flug aufgebaut wurde. Alle Frauen und Männer mussten getrennt voneinander das Handgepäck auspacken und sich abtasten lassen. Danach ging es in einen kleinen abgesperrten Bereich, in dem kaum alle Leute Platz hatten. Wir waren froh als wir endlich in den Airbus 330 einsteigen konnten.

Diesmal hatten wir leider nur einen normalen Platz ergattern können. Um 19 Uhr hoben wir ab und flogen gen Heimat.

Sonnenaufgang en route

Nach dem Umstieg in Frankfurt brachte uns die Lufthansa nach Amsterdam, wo wir am Gepäckband leider vergeblich auf unser Gepäck warteten. Das war in Frankfurt gestrandet und würde mit einer späteren Maschine eintreffen. Ich hatte sowas schon fast vermutet, denn die zahlreich herumstehenden Koffer in Frankfurt und Amsterdam waren kein gutes Zeichen gewesen.

Anflug auf Amsterdam Flughafen

Wir hatten nun die Wahl uns das Gepäck nach Hause schicken zu lassen oder eine Stunde auf die Maschine mit unserem Gepäck zu warten. Wir entschieden uns fürs Warten, denn als wir das Kofferchaos in Amsterdam sahen, wollten wir nicht riskieren, die Koffer eventuell gar nicht oder erst Wochen später zu bekommen.

Kofferchaos am Flughafen Amsterdam Schiphol

Letztendlich dauerte die Warterei fast doppelt so lange, denn die Maschine aus Frankfurt hatte Verspätung und die Gepäckausgabe war total überlastet. Erst um halb 12 – also gut 2 Stunden nach Landung in Amsterdam – konnten wir unser Gepäck in Empfang nehmen. 

Wir hatten Glück, dass wir überhaupt noch den Hotelshuttle zum Courtyard by Marriott Amsterdam Airport Hotel erreichten. Der machte nämlich von 12 Uhr bis 13 Uhr Pause…

Mit dem Auto ging es dann von Amsterdam endlich nach Hause. Die Flugbranche ist von Corona wirklich hart getroffen worden. Überall fehlt Personal und man kann nur hoffen, dass die Betreiber das irgendwann in den Griff bekommen. So macht Fliegen gar keinen Spaß.