Marcel und ich hatten für heute eine Wanderung in Queimadas geplant. Der „grüne Kessel“, (Caldeirão Verde) und hier insbesondere die Tour zur Caldeirão do Inferno, hatte es uns angetan.
Wir frühstückten daher um Punkt 08:00 Uhr und fuhren eine Stunde später los. Vom Hotel folgten wir der Straße hinauf bis zum Encumeada-Pass. Hier hielten wir uns rechts Richtung São Vicente. Die Straße verlief in Serpentinen hinab und am Rand wurde sie von schön blühenden Pflanzen gesäumt. Ein Traum.
Wir erreichten São Vicente nach ca. 45 Minuten. Wir stiegen kurz an der Promenade aus und schauten uns um. Das Wetter war zwar nicht allzu schön aber die Straße würde ja nun wieder hinauf gehen.
Und wie die Straße nun aufwärts ging. Dieser Abschnitt nach São Jorge war schon ziemlich speziell. Die Serpentinen verliefen so steil, dass wir teilweise nur im 1. Gang hinauf gelangten. Zudem verengte sich die Straße auf halber Strecke. Bei Gegenverkehr, der hier durchaus erwartet werden kann, wäre das eine sehr interessante Fahrt geworden. Es gab zwar immer wieder Buchten, in die man ausweichen und den Gegenverkehr hätte passieren lassen können, doch irgendwer hätte rückwärts fahren müssen und das in diesem steilen Gelände. Eine mehr als aufregende und anstrengende Tour. Die Straße ist wirklich nur zu empfehlen, wenn man Spaß am Auto fahren und ne Menge Zeit hat.
Genau diese verloren wir hier jetzt ordentlich und nach 2 Stunden waren wir gerade einmal in Santana angelangt. Bis zum Ausgangsort der Wanderung wäre es noch gut eine weitere Stunde geworden. Und die Tour mit 18km auch tagfüllend. Anstatt zu wandern, beschlossen wir daher, nach Funchal zu fahren und uns die Stadt anzusehen.
Wir stiegen jedoch zuerst in Faial, das hinter Santana liegt, aus und sahen uns ein wenig um. Wir steuerten einen Aussichtspunkt an und blickten von hier oben auf das Meer. Danach fuhren wir ein Stück weiter hinunter zu einer Kartbahn. Hier gab es neben der Kartbahn, auch noch einen Sportplatz, verschiedene Fitnessgeräte, eine Skaterbahn, ein Schwimmbad und ein Restaurant direkt mit Blick auf die kleine Bucht. Ein riesiges Areal, auf dem allerdings nicht viel los war. 3 Skater und 1 Kartfahrer waren neben uns vor Ort. Wir sahen uns an den Wänden die verschiedenen Basaltsäulen an und liefen bis zum Meer. Danach ging es zurück zum Auto und wieder auf die Straße.
Bevor wir jedoch die größte Stadt Madeiras erkundeten, hielten wir in der ältesten Stadt: Machico. Der zweitgrößte Ort der Insel, hat es sich zur Aufgabe gemacht, für Touristen auch in Zukunft interessanter zu werden. Daher wurde ein kleiner Sandstrand angelegt, auf dem es sich unter Sonnenschirmen entspannen lässt und für eine Abkühlung sorgt das Meer.
Auf der Schnellstraße fuhren wir nun nach Funchal. Das Auto parkten wir in der Tiefgarage des Einkaufszentrum Dolce Vita, denn in der Stadt nach einem Parkplatz suchen, gestaltet sich als ziemlich schwierig und nervig. Die Parkgebühren sind zudem noch recht günstig. Für einen ganzen Tag bezahlt man max. 5,80 Euro. Wir nahmen unseren Reiseführer „Iwanowski´s Madeira“ mit und starteten unseren Sightseeing-Trip.
Vom Parkhaus steuerten wir zuerst den Santa Catarina Park an, welcher sich unmittelbar am Hafen befindet. Der Eintritt ist frei und die Blumenwelt vor Ort hinterließ einen bleibenden Eindruck bei uns. Alles blühte und die Parkanlage war sauber und gepflegt. In der Mitte befand sich ein kleiner Teich, auf dem Enten und Schwäne aufhalten. Ein schöner Platz zum Entspannen. Allerdings fand hier heute ein Jazzfestival statt und so waren wir froh, dass wir überhaupt noch hineinkamen. Am Abend sollte dieser für die nächsten Tage gesperrt werden. Wir wanderten durch den Park und liefen danach zurück in Richtung der Innenstadt Funchals.
Alle Sehenswürdigkeiten liegen sehr zentral und sind fußläufig gut erreichbar. Am Stadttheater und der Handelskammer vorbei erreichten wir den Jardim Municipal – den Stadtgarten. Auch dieser schöne kleine Park bietet eine Vielzahl von Pflanzen und zudem entdeckten wir einen entfernten Bekannten unter den Büsten, die sich hier befanden: Simon Bolivar. Warum der südamerikanische Nationalheld allerdings hier zu finden war, wissen wir nicht. Wir spazierten durch den Park und flanierten danach weiter entlang der Fußgängermeile.
An der Festung São Lourenço vorbei, in der sich eine Ausstellung befindet, gelangten wir zur Kathedrale von Funchal, die einfach „Sé“ genannt wird.
Zum Abschluss unseres kleinen Besuches der Inselhauptstadt wollten wir zur Markthalle. Marcel hatte Hunger und hoffte dort auf einen kleinen Snack. Am alten Zollamt und dem Zuckermuseum vorbei, erreichten wir die an der Hauptstraße gelegene Halle. Vorher entdeckten wir jedoch einen Laden, der das traditionelle Brot „boco do caco“ verkaufte. Dieser Teigfladen sieht auch wie ein kleines Fladenbrot und wird frisch zubereitet. Daneben gibt es verschiedene Beläge wie Schinken oder Käse. Die klassische Variante, für die wir uns auch entschieden, ist die mit Knoblauchbutter. Während die Butter auf dem noch warmen Brot zerlief, setzten wir uns in der oberen Etage der Markthalle der Bank und aßen das leckere Stück. Sehr zu empfehlen.
Wir liefen noch ein wenig durch die Markthalle, bevor es durch die Innenstadt wieder zurück zum Auto ging. Auf die berühmte Korbschlittenfahrt von Monte nach Funchal verzichteten wir, dafür kehrten wir im „Blandy´s“ ein und kauften Madeira-Wein. 4 kleine Flaschen in 4 unterschiedlichen Geschmacksrichtungen kosteten 6,75 Euro. Danach liefen wir zum Parkhaus, bezahlten die Parkgebühr und fuhren Richtung Hotel.
Auch heute stoppten wir unterwegs an den Aussichtspunkten entlang des Encumeada-Passes und genossen die Blicke auf das Zentralmassiv Madeiras.
Genüsslich fuhren wir die Serpentinen hinauf bis zum Hotel und entspannten uns bei einem kühlen Bier bzw. Glas Wein auf dem Balkon. Trotz der ausgefallenen Wanderung, hatten wir das Beste aus dem Tag gemacht.