Kuala Lumpur: Kurzer Stopover in der Metropole

Am 25.05.2014 ging es für uns morgens um 07:00 Uhr mit dem Zug nach Frankfurt. Am Flughafen angekommen checkten wir ein und begaben uns in Terminal. Um 12:30 Uhr sollte unsere Maschine MH005 der Malaysia Airlines nach Kuala Lumpur abheben. Für uns war die Stadt jedoch lediglich ein Stopover auf unserem Weg nach Australien. Trotz des unheimlichen Verschwindens der MH370 vor einem Monat hatten wir kein ungutes Gefühl als wir mit Malaysian unserem Urlaub entgegenflogen. Wir hofften einfach, dass so etwas in so kurzer Zeit nicht ein zweites Mal geschah.

Mit ein wenig Verspätung hob die 777-200 um 12:45 Uhr ab. Nach 11 Stunden Flug und ein paar Gewittern (von denen wir zum Glück verschont blieben aber ich faszinierend aus der Luft die Blitze beobachtete) landeten wir um 06:30 Uhr Ortszeit in Kuala Lumpur. Es herrschten bereits jetzt schon schwüle 27°. Beim Landeanflug waren erneut Blitze zu beobachten. Faszinierend, leider hatte ich natürlich keine Kamera parat.

Wir stiegen aus und begaben uns auf die Suche nach dem Shuttlebus zu unserem Hotel. Zum Glück klappte das Prozedere mit der Passkontrolle schnell und unkompliziert. Wer maximal 72 Stunden in Malaysia bleibt, bekommt vor Ort ein Visum kostenlos ausgestellt. Dies wird einfach bei der Passkontrolle in den Ausweis geklebt. Den Shuttlebus fanden wir jedoch nicht ganz so schnell. Zwar war eine Beschreibung bei aber wir befanden uns auf der falschen Etage und so fragte Marcel sich durch. Irgendwann fanden wir die richtige Etage (nämlich die 1.) und auch unseren Shuttlebus zum Hotel Concordia Inn KLIA. Das Hotel liegt nur ca. 5 Minuten vom internationalen Flughafen entfernt.

Wir checkten ein. Alles klappte problemlos. Der Hotelkomplex ist riesig und wir wurden zu unserem Zimmer geführt. Es gibt sogar einen Pool. Leider hatten wir unsere Badesachen im Koffer und leider auch unsere kurzen Sachen. Bei schwülen Temperaturen wie sie hier herrschten, mussten wir mit unserer Jeanshose vorlieb nehmen. Keine angenehme Angelegenheit. Nachdem wir uns die Hotelanlage kurz angeschaut hatten, gingen wir auf unser Zimmer. Leider kühlte die Klimaanlage nicht wirklich und im Zimmer war es stickig warm. Aber wir waren so kaputt und übermüdet, dass uns das auch nicht von einem kleinen Schläfchen abhielt.

Nach zwei Stunden standen wir um 10:00 Uhr wieder auf und machten uns fertig für unsere Sightseeing-Tour. Mit der Monorail sollte es zu einem See gehen, von dem aus man einen Blick auf die Skyline Kuala Lumpurs hat. Bevor wir jedoch soweit waren, mussten wir zuerst mit dem Shuttlebus zurück zum Flughafen. Danach stiegen wir in den KLIA Ekspres, der den Flughafen mit der Innenstadt verbindet. In 28 Minuten waren wir dort. Wir folgten von der Haltestelle den Schildern zur Monorail. Durch ein riesiges Einkaufszentrum gelangten wir hinaus und wurden förmlich von der Luft erschlagen. Man was war das stickig. Wir folgten weiter den Schildern zur Monorail und fanden diese auch ohne Probleme. Die Fahrt mit der Bahn ist mit 3 MYR (ca. 0,70 Cent) sehr günstig. Man bekommt eine Coin, die man auf einen Automaten legt und sich dadurch eine Schranke öffnet. Beim Aussteigen wirft man diese Coin in den Automaten hinein.

Wir fuhren bis zur Endhaltestelle Titiwangsa und waren froh, bereits am Bahnhof Sentral eingestiegen zu sein. Die Monorail ist wirklich klein und da dies eine Großstadt ist, wollten natürlich viele Leute mitfahren. Die passten alle gar nicht in die Bahn. Sardinenbüchsenfeeling… Zum Glück hatten wir einen Sitzplatz.

An der Station angekommen, gingen wir hinunter zur Straße und standen verwirrt da. Im Internet hatte es so ausgesehen, als ob der See sich direkt an der Monorailstation befindet. Wir sahen jedoch nichts außer dichten Straßenverkehr und verschachtelte Straßen. Wir wussten trotz GPS nicht zurecht auf welcher Straßenseite es sich nun am besten laufen ließ, bzw. die Straßenseite wechseln konnte. Denn einfach so ging das nicht. Das war hier wirklich alles sehr umständlich. Wir liefen ein paar Meter in die eine Richtung und stellten fest, dass das falsch war und wir auf die andere Straßenseite mussten. So recht Lust hatte ich dazu jetzt gar nicht und statt wie wirr durch die Stadt zu laufen und den See zu suchen, fuhren wir zurück. Das war doch echt blöd. Wir hatten zu Hause auch keinen Punkt im GPS eingezeichnet und waren daher ratlos, wie wir den Punkt finden sollten. Marcels Versuch, einfach auf der anderen Seite noch einmal herzulaufen wurden verhement von mir abgelehnt. Bei den Temperaturen wollte ich mich eigentlich am liebsten gar nicht bewegen. So fuhren wir zurück und waren jetzt schon genervt von den Tag. Das fing ja gut an.

Als zweiter Anlaufpunkt stand der botanische Garten auf dem Programm. Wir fuhren daher mit der Monorail zurück zum Bahnhof Sentral und begaben uns zu Fuß auf die Suche nach dem Eingang. Auch das gestaltete sich als sehr schwierig. Wir fragten einen Polizisten, der uns auch freundlicherweise den Weg zeigte. Über eine Hauptstraße, die mich an eine Autobahn erinnerte liefen wir irgendwie mitten auf der Fahrbahn entlang und huschten bei der ersten Gelegenheit rüber auf einen Bürgersteig. Wir gingen ein paar Stufen hinab und fragten erneut, wo wir denn den Botanischen Garten finden sollten. Wieder bekamen wir Unterstützung und fanden doch tatsächlich nach dem ganzen Herumgeirre den Eingang. Zuerst hatten wir geplant, in den Bird Park zu gehen, da dieser jedoch schlechte Kritiken hatte, ließen wir davon ab.

Wir schlenderten durch den schönen Garten und genossen die botanische Vielfalt. Für uns waren die ganzen exotischen Pflanzen wirklich schön anzusehen. Wir gelangten zu einem kleinen Wildpark, in dem sich ein angelegter Wasserfall befand. Auf einem kleinen Rundweg liefen wir an einem Tiergehege und weiteren exotischen Pflanzen vorbei. Wir gingen wieder hinaus auf den Hauptweg und liefen zum Mittelpunkt des Gartens, wo man sich unter einem Sonnendach hinsetzen konnte. Da es dort jedoch nichts zu trinken gab, gingen wir weiter.

In der Ferne zogen dunkle Wolken auf. Sollte es wirklich Regen geben? Dann würde es sich vielleicht ein wenig abkühlen. Zum jetzigen Zeitpunkt hielten wir die Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit kaum aus. Wir folgten nun den Schildern zum Orchideengarten. Der ganze Park ist nur mager ausgeschildert und wir liefen auf Gut-Glück die Wege entlang. Im Orchideengarten befinden sich zahlreiche – wie der Name schon erahnen lässt – Orchideen und Gestecke, die auf Ausstellungen sogar schon Preise gewonnen haben. Wir schlenderten erneut durch den schön angelegten Garten bis wir zu einer asphaltierten Straße gelangten.

Da die dunklen Wolken immer näher kamen, folgten wir der Straße noch ein Stück, bevor es auf selbem Weg durch den Orchideengarten wieder zurück zum Hauptplatz ging.

Wir überlegten nun, ob wir warten sollten, bis der Regenguss vorübergezogen war oder nicht. Da mein Schuhriemen leider kaputt ging, konnten wir nur sehr langsam laufen. Das nervte mich dann letztendlich doch so sehr, dass ich barfuss ging. Welch ein Mist, dass ausgerechnet der Riemen reißen musste. Zu allem Überfluss folgte dann nicht nur ein kleiner Regenschauer, sondern ein ausgiebiger Regenschauer mit Gewittern. Das war natürlich richtig toll. Es hatte jedoch zumindest den Vorteil, dass angenehme Temperaturen herrschten. Damit unsere Jeanshosen nicht durchnässten, stellten wir uns unter und warteten…. und warteten… geschlagene 45 Minuten, dann ließ der Regen zumindest etwas nach und das Gewitter hörte auf.

Gerne hätte ich noch den Schmetterlingspark einen Besuch abgestattet aber da nicht absehbar war, dass der Regen komplett aufhörte und wir auch bereits 15:30 Uhr hatten, entschlossen wir uns, zurück zum Hotel zu fahren. Der Weg dorthin dauerte ja auch noch ein wenig. Vom Bahnhof Sentral fuhren wir mit dem KLIA Ekspres zurück zum Flughafen, nahmen den Shuttlebus zum Hotel und gingen auf unser Zimmer. Wir hatten noch zwei Stunden Zeit, bis wir um 21:35 Uhr weiterflogen. Da wir kein Gepäck aufgeben mussten, beschlossen wir, um 19:00 Uhr zum Flughafen zu fahren. Erneut zog ein Gewitter auf und wir waren froh, dass wir zurückgefahren sind. Nachdem wir geduscht hatten, legten wir uns noch etwas hin. Um 19:00 Uhr checkten wir aus dem Hotel aus, nahmen den Shuttlebus und fuhren zum Flughafen.

Die Sicherheitskontrolle verlief ohne Probleme und wir gelangten schnell ins Terminal. Trotz des Gewitters – das zum Glück auch mittlerweile wieder weg war – verließen wir Kuala Lumpur und flogen Richtung Australien.