Juist: Töwerland wir kommen

Die ostfriesische Insel Juist in der Nordsee stand schon lange auf meiner Wunschliste. Sie hat eine Länge von 17 Kilometern und ist damit die längste der ostfriesischen Inseln. Die maximale Breite beträgt 900 Meter, die minimale 500 Meter. Von Urlaubern wird Juist häufig als längste oder schönste Sandbank der Welt bezeichnet. Daher sollte es zusammen mit meiner Mutter für 5 Tage an die See gehen.

Tickets für den Zug und die Fähre sowie die Übernachtung in der Inselresidenz Strandburg buchte ich recht spontan. Trotz ferienfreier Zeit war die Auswahl für die Fähre/Schnellboot und die Ferienwohnungen stark begrenzt.

Eine Woche später saßen wir schon im Zug nach Norddeich Mole. Dank Corona allerdings mit Maske. Auf einer vierstündigen Reise nicht wirklich das angenehmste Erlebnis aber muss ja sein.

Umsteigen brauchten wir zum Glück nicht und um kurz vor 16 Uhr erreichten wir den Bahnhof in Norddeich Mole. Hier legen die Fähren nach Juist und Norderney ab.

Norddeich-Mole

Das Wetter war allerdings sehr durchwachsen und die Fähre fuhr erst um 18:30 Uhr. Allerdings kann man zwei Stunden vorher schon sein Gepäck abgeben und die Zeit bis zur Abfahrt mit einem Spaziergang verkürzen.

Ein kurzer Regenschauer scheuchte uns vom Bahnhof in den nahegelegenen Wartebereich am Hafen. Sitzplätze sind allerdings Mangelware.

Mit den anderen Urlaubern begaben wir uns um kurz nach halb 5 nach draußen und packten die Koffer in die vorgesehenen Gepäckcontainer am Hafen. Jeder Gast kann einen großen Koffer und ein Handgepäckstück mit auf die Fähre nehmen. Auch Fahrräder sind erlaubt. Da die Insel autofrei ist, muss das Auto allerdings in Norddeich-Mole bleiben. Achtung: Die Nummer des Gepäckcontainers in dem das Gepäck verladen wurde, sollte man sich merken.

Der Regen hatte nachgelassen und wir nutzten die verbleibende Zeit, um ein paar Geocaches zu suchen, die in Reichweite lagen.

Hafen in Norddeich-Mole

Wir beobachteten die Kitesurfer und gelangten über die Drachenwiese zur Mole.

Kitesurfer in Norddeich-Mole

Kitesurfer in Norddeich-Mole

Kitesurfer in Norddeich-Mole

Entlang dieser spazierten wir bis zum Ende und konnten eine einlaufende Fähre aus Norderney beobachten.

Einlauf einer Fähre in Norddeich-Mole

Hafen in Norddeich-Mole

Die Fähren auf die Nachbarinsel fuhren aufgrund der besseren Hochwasserkonditionen häufiger als nach Juist. Oftmals gibt es auch Tage, an denen nur eine Überfahrt mit der Fähre nach Juist stattfinden kann. Alternativ kann man fliegen oder mit dem Insel- bzw. Töwerlandexpress rüberfahren. Die Flugzeit von Norddeich (nicht Norddeich-Mole) beträgt nur 5 Minuten und die Fahrt mit dem Schnellboot 45 Minuten. Geht schneller, ist dafür auch etwas teurer. Da ich recht spontan gebucht hatte, waren nur noch auf der Fähre Plätze frei.

Es war halb 6 und der Zutritt zur Fähre erfolgt 30 Minuten vor Abfahrt. Daher schlenderten wir am Hafen vorbei zurück zum Abfahrtspunkt der Fähre.

Hafen in Norddeich-Mole

Hafen in Norddeich-Mole

Ein paar Leute standen schon in der Schlange und warteten auf die Freigabe. Wir beschlossen uns nicht in die Schlange zu stellen und einfach zu warten, bis das Ende erreicht war. Eigentlich gar nicht mein Stil und wie wir feststellten auch ein fataler Fehler. Die Schlange wurde nämlich immer länger und länger. Ein Ende war irgendwann nicht mehr Sicht. Jetzt brauchten wir uns erst recht nicht mehr anstellen, so der Gedanke. Auch diesmal kein gut durchdachter Plan, denn irgendwann war die Fähre voll aber die Schlange noch nicht am Ende und es wurden keine weiteren Personen mehr aufs Schiff gelassen. Da standen wir nun schön dumm da und mussten jetzt auf die zweite Fähre warten, die 15 Minuten später eintraf. Das hätten wir wissen müssen. Hätten wir uns direkt angestellt, wären wir auch noch auf die erste Fähre gekommen. Daran merkten wir, dass wir keine häufigen Inselgänger sind. Also Tipp an jeden: Stellt euch an 😆!

Wir wollten den Fehler bei der zweiten Fähre natürlich nicht wiederholen und stellten uns jetzt doch besser in die Warteschlange. Und das war auch gut so, denn es kamen noch weitere Urlauber, die gerade mit dem Zug am Bahnhof angekommen waren und wieder wurde die Schlange länger und länger. Diesmal allerdings hinter uns.

Durchgefroren betraten wir dann endlich das Schiff und fanden noch einen Sitzplatz am Fenster. 90 Minuten Überfahrt lagen vor uns. Da es bereits dämmerte, konnte man nicht mehr viel sehen.

Am Hafen in Juist angekommen, verließen wir die Fähre und begaben uns zu den Gepäckcontainern. Die richtige Nummer im Dunkeln zu finden war gar nicht so leicht, denn leider sind die Container nicht zwangsläufig nach Nummern sortiert.

Froh, nun endlich die lange Anreise hinter uns zu haben, liefen wir durch Sturm und Regen zu unserer Ferienwohnung in der Innenstadt von Juist.

Am Check-In waren noch zwei Urlauber vor uns aber dann waren wir dran und wurden von der Hausdame sehr freundlich begrüßt. Nach einem kurzen Plausch bekamen wir die Zimmerschlüssel und bezogen um 20:30 Uhr die Ferienwohnung im dritten Stock. Bettzeug und Handtücher müssen nicht extra mitgebracht werden, sondern sind im Mietpreis inkludiert. Sogar ein Schwimmbad hätten wir nutzen können.

Inselresidenz Strandburg auf Juist

Inselresidenz Strandburg auf Juist

Inselresidenz Strandburg auf Juist

Inselresidenz Strandburg auf Juist

Wir kochten uns noch ein paar Nudeln und zogen uns dann zurück. Die Ferienwohnung mit zwei Schlafzimmern ist für drei Personen mietbar, allerdings fand ich, dass der Platz dann doch recht eng wird.

Das Wetter war deutlich schlechter geworden und der starke Wind drückte den Regen gegen das Dachfenster. Dadurch waren allerdings auch die Geräusche der Nachbarzimmer nicht zu hören, denn wie wir in den nächsten Tagen feststellten, hatte die Ferienwohnung einen Nachteil: Sie war sehr hellhörig.