Hellevoetsluis: Frohes neues Jahr aus den Niederlanden

Der morgendliche Blick aus dem Fenster verhieß für den Silvesterabend und unseren Aufenthalt an der niederländischen Nordeseeküste nichts Gutes. Dichter Nebel hang über den Häusern und man konnte kaum 100 Meter weit gucken. Die Fahrt ans Meer konnten wir daher auch heute vergessen.

Wir frühstückten daher erstmal in Ruhe und überlegten, was wir mit dem heutigen Tag anfangen sollten. Im Ferienhaus bleiben war keine Option. Immerhin regnete es ja nicht. Also googelten wir was das Zeug hielt und neben dem Besuch von Rotterdam, stand auch der Nationaal Park De Biesbosch zur Auswahl.

Das Naturschutzgebiet lag knapp 60 km von Hellevoetsluis entfernt und vielleicht war dort das Wetter ein wenig besser.

Der Nationalpark De Biesbosch ist einer der wenigen Süßwasser-Gezeitengebiete der Welt. Hier kann man wandern, Rad fahren oder mit dem Kanu den Park auf den zahlreichen Wasserwegen erkunden. Nicht nur der Biber lebt hier, sondern auch Vogelliebhaber kommen auf ihre Kosten. Ca. 20 Eisvogelpaare leben hier. Vielleicht sahen auch wir einen?

Da es meiner Mutter heute nicht so gut ging, setzte sie aus und wir fuhren zu viert in den Nationalpark.

Nach 1,5 Stunden erreichten wir den Parkplatz und stellten enttäuscht fest, dass das Wetter hier keinesfalls besser war.

Wir besuchten daher erst das schön angelegte Besucherzentrum und begaben uns danach auf eine kleine Entdeckungsrunde.

Dem Biberweg folgend – auf dem wir leider keines dieser possierlichen Tiere entdeckten – wanderten wir auf einem breiten Fußweg immer am Wasser entlang. Die Niederlande können durchaus als Wasserland bezeichnet werden.

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An einem Planetarium überquerten wir die Straße und folgten dem Weg zurück Richtung Auto. Nachdem Marcel erfolglos die Seilbahn auf einem Spielplatz getestet hatte und genau in der Mitte hängen blieb, war wenigstens der Lacher des Tages gesichert.

Den Park möchten wir auf jeden Fall noch einmal bei schönem Wetter besuchen.

Zurück am Parkplatz beschlossen wir, noch nach Rotterdam zu fahren und uns die Markthalle anzugucken. Diese wurde im Jahr 2014 fertiggestellt und steht im Zentrum der Stadt, nicht weit vom Rathaus entfernt.

Wir parkten in einem hochmodernen Parkhaus direkt unter der Markthalle. Mit 1,70 / 30 Minuten ist der Aufenthalt dort allerdings auch kein Schnäppchen.

Im Gegensatz zu Deutschland verliefen der Zeitraum, den man für die Gestaltung des Gebäudes brauchte, und die Kosten nach Plan. Die Markthalle ist der erste komplett überdachte Lebensmittelmarkt in den Niederlanden.

Das Einzigartige an dieser Halle ist, dass sie nicht nur eine Mischung von Markt, Einkaufsläden, Gaststättengewerben und Parkplätzen ist, sondern sich auch zum Wohnen eignet.

Die Decke der Halle zeigt ein Kunstwerk des niederländischen Künstlers und trägt den Namen „Hoorn des Overvloeds“ („Das Horn der Fülle“). Es stellt u.a. stark vergrößerte Früchte, Insekten, Fische, Blumen und Gemüse dar und auch eine Kuh ist zu sehen.

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Der Meinung des Künstlers nach ist es, als wäre man ein Insekt, wenn man unter dem Kunstwerk stehe. Das sei tatsächlich die Idee: das kindliche Gefühl des Verwunderns, das man damals beim Lesen von „Alice in Wunderland“ hatte.

Wir schlenderten durch die Halle und aßen Kleinigkeiten an den Marktständen.

Nachdem Marcel und Günter noch Blumen für meine Mutter nachträglich zum Geburtstag besorgt hatten, fuhren wir zurück zum Ferienpark.

Meiner Mutter ging es bereits besser und jetzt hieß es, den Abend bis zur Silvesternacht rumzukriegen.

Wir machten erneut Raclette und stellten fest, dass wir bereits gegen 19:00 Uhr mit allem fertig waren. 5 Stunden Zeitvertreib lagen vor uns. Da das Fernsehprogramm nicht viel her gab und meiner Ansicht nach, die Übertragung aus Berlin auch jedes Jahr schlechter wird, gingen wir gegen 22:00 Uhr alle in unsere Zimmer.

So richtig Motivation hatte ich ja nicht mehr um Mitternacht aufzustehen und auch Marcel zog es vor, zu schlafen. Das Geknalle war sowieso viel  zu laut draußen. Daher können wir sagen, dass wir dieses Jahr wirklich ein sehr ruhiges Silvester hatten. Happy New Year.

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