Französisches Maasland: Lac de Madine, Butte de Montsec und Les Eparges

Den heutigen Tag nutzten wir, um einige geschichtsträchtige Orte aufzusuchen. Im ersten Weltkrieg fand rund um Verdun eine der größten Schlachten statt, die von deutscher Seite ausgelöst wurde. Wer sich tiefergehend für die Thematik interessiert, findet auf der Seite verdun2016.centenaire.org weitere Informationen. Wir fuhren zuerst zum ca. 12 Quadratkilometern gr0ßen Stausee Lac de Madine.

Der Lac de Madine dient als Trinkwasserreservoir für die Städte Metz und Nancy, gleichzeitig ist er eine touristische Attraktion in dieser ländlichen Gegend. Es gibt dort eine große Touristeninformation und eine Vogelbeobachtungsstation.

Wir peilten zuerst die Touristeninformation an. Da das Wetter aber heute sehr kalt und windig war und die Information geschlossen hatte, liefen wir nur kurz zum See, warfen einen Blick auf denselbigen und gingen schnellen Schrittes wieder zurück zum Auto. Es war echt a…kalt.

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So fuhren wir zur Vogelbeobachtungsstation ein wenig weiter und hofften dort auf etwas Windstille. Unterwegs sahen wir zwei Störche, die entweder schon aus Afrika zurückgekehrt oder gar nicht erst weggeflogen waren.

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Vom Parkplatz führte uns ein kleiner Spaziergang zur Beobachtungshütte. Hier drin war es windstill und wir konnten den Ausblick genießen. Neben zahlreichen Schwänen entdeckten wir Haubentaucher, Kormorane, Blässhühner und diverse Enten. Ein wildes Getümmel herrschte auf dem See.

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Nach einer knappen halben Stunde begaben wir uns zurück zum Auto und peilten das Amerikanische Kriegerdenkmal „Butte de Montsec“.

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Es wurde 1932 von den Amerikanern errichtet und trägt die Namen der amerikanischen Einheiten, die 1918 im Frontabschnitt Saint-Mihiel kämpften. Eintritt und Parken sind kostenlos.

Wir liefen die Stufen hinauf zum Denkmal, umrundeten dieses einmal und genossen einen herrlichen Panoramablick auf den Lac de Madine und die Côtes de Meuse.

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Vom ca. 370 hohen Butte de Montsec fuhren wir nun hinab zur Ortschaft Saint-Mihiel. Auf dem Weg dorthin stoppten wir noch an einem weiteren Relikt aus Kriegszeiten, der französischen Feldschanze. Die Anfahrt dorthin war allerdings gar nicht so einfach. Durch eine mit Schlaglöchern übersähte Buckelpiste fuhren wir bis zum Brand-Wald. Das Feld vor uns war zur Kriegszeit mit zahlreichen Toten bedeckt. Ein Offizier sagte: „Der Schrecken des Schlachtfelds von Verdun kommt nicht an den der Schanze 1914 heran“. Eine schreckliche Vorstellung.

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Vom Schlachtfeld fuhren wir nach Saint Mihiel. Wir stellten das Auto am Rathaus ab und liefen durch die kaum befahrenen Straßen der Stadt. Im Ersten Weltkrieg befand sich Saint Mihiel unmittelbar an der Frontlinie. Über Jahre bestand dort ein heftig umkämpfter deutscher Frontvorsprung.

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Wir statteten der Kirche Saint-Mihiel einen kurzen Besuch ab und genossen von den Kalkfelsen am Nordrand der Stadt einen tollen Ausblick auf den Ort und das Maastal. 

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Nur 20km von Saint Mihiel befindet sich das Schloss Château de Thillombois. Das wunderschöne architektonische Bauwerk mit majestätischem englischen Garten hatte jedoch leider geschlossen und wir konnten nur einen Blick von draußen auf das Gebäude werfen.

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Wir beschlossen zum Abschluss des Tages noch zur Anhöhe „Les Eparges“ zu fahren. Unterwegs kamen wir an einem überfluteten Feld vorbei, auf dem sich eine Schwanenfamilie und zahlreiche Silberreiher tümmelten, die jedoch sofort wegflogen als ich ausstieg.

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Les Eparges war mit 346 Metern Höhe ein strategischer Punkt im ersten Weltkrieg. Ab dem 20. September 1914 wurde Les Eparges von deutschen Truppen besetzt und verteidigt. Zwischen Mitte Februar und Mitte April 1915 fanden hier heftige Kämpfe statt, um den Hügel zu erobern. „Les Éparges“ und die Umgebung waren die letzte Hürde, die die deutschen Truppen daran hindern konnten, weiter in Richtung Hauptstadt vorzudringen.

Es wurde dabei auf die Eroberung des höchsten Punkts des Kamms „Crête des Éparges“ abgezielt, den berühmten Punkt X.

Im September 1918 gelang es den Amerikanern durch eine Offensive den Stützpunkt „Les Éparges“ und den Saillant de Saint-Mihiel zu befreien: Ab sofort waren „Les Éparges“ nicht mehr in den Händen deutscher Truppen.

Noch heute weist der Bergkamm die Narben des Minenkriegs auf. Zahlreiche Denkmäler zieren diese zentrale Gedenkstätte: Denkmal A la Gloire du Génie, Denkmal des Punktes X und sein Panorama, Denkmal des Hahns. (Quelle: verdun2016.centenaire.org).

Da der Tag sich dem Ende neigte, besuchten wir nur das Denkmal A la Gloire du Génie und den Punkt X, von dem wir einen tollen Panoramablick auf das Maasland werfen konnten. Die Parkplätze sind kostenlos und Eintritt muss keiner gezahlt werden. Wir waren an diesem Tag die einzigen Besucher hier oben. Man mag sich gar nicht vorstellen, was sich vor über 100 Jahren hier abgespielt haben musste.

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Auf dem Rückweg zur Unterkunft entdeckten wir wieder die Kraniche, die sich alle auf einem Feld versammelt hatten. Diesmal hatte ich die Kamera im Anschlag und konnte die galanten Tiere ablichten. Leider waren sie sehr weit weg und das Wetter nicht unbedingt geeignet, für schöne Bilder.

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Wir stoppten noch kurz bei einem Bauernhof, der frische Salate, Eier und Gemüse in einem Automaten verkaufte. Dann gings ab zum Ferienhaus. Wir waren ganz schön durchgefroren und freuten uns über eine warme Wohnung und einen gemütlichen Abend.